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16 Jahre – wir sind gealtert, der Cayenne gereift. Da darf etwas Neid schon sein. Verdient hat sich der SUV jedoch nur Lob, seit er Porsche damals aus einer Krise in ein bis heute währendes, goldenes Zeitalter geführt hat. Nun erwartet uns seit Ende des letzten Jahres die dritte Generation des massiven „Brackels“ für den stylischen Einsatz im urbanen Dschungel.

Zu seiner "Reifung" hat er rund 60 kg zum Vorgänger abgenommen, und das obwohl er ca. 6 cm länger (4,92 m) und stolze 4,5 cm breiter (1,98 m) geworden ist. Seit dem Urmodell hat das Fahrzeug auch schon um die 20 % Windwiderstand eingebüßt und legt hier mit 1 cm weniger Höhe nochmals nach. Dies kommt natürlich dem Spritverbrauch zu Gute, welcher bei einem SUV natürlich höher ist als bei einem flachen oder kleinen Fahrzeug.  Die Felgen sind im Übrigen ebenfalls mit gewachsen und so zieren üppige 19 Zöller den Maßanzug: Unser Turbo brilliert mit stattlichen 21ern im Sommer. Größer geworden ist auch der gesamte Kühlergrill der – zwar nominell noch dreigeteilt – eigentlich die gesamte Front einnimmt. Besonders auffällig und wunderschön ist die Heckpartie gelungen. In Anlehnung an den aktuellen 911er (schönstes Heck ever!) strahlen hier neue Rücklichter, die der Marke absolut gerecht werden. Harmonisch sportlich!

Aber natürlich sind Porsche und Power ein Muss und so wurde vor allem das Herz mit den Jahren immer stärker. Wir holen unseren Turbo im Porsche Zentrum Regensburg – 550 PS, die uns in 4,1 Sekunden auf 100 km/h bringen. Der V8 grummelt dabei stets maßvoll. Knapp 4 Liter Hubraum werden von zwei Turboladern beladen. Der Vortrieb ist einfach nur brachial. Egal bei welcher Geschwindigkeit – man wähnt sich in einem Flugzeugträger, der durch die Schallmauer gerammt wird. Die Nadel springt nach oben, als gäbe es kein Ende. Und so erreicht er auch stolze 286 km/h Endspeed. Acht automatisierte Gänge verhelfen dabei jederzeit zum optimalen Durchtritt – gefühlt würden dem Motor auch drei Gänge reichen. Wunderbar. Massive zehn Kolben-Bremssättel wirken im Bedarfsfall in die andere Richtung. Sie wählen also, ob der Kopf des Beifahrers in der Nackenstütze eintaucht oder gen Handschuhfach reist. Meister wechseln dies geschickt ab.

Aber wie von Porsche erwartet werden darf: Es geht nicht nur sportlich nach vorne. Die Landstraße soll uns zeigen, ob er auch dynamisch kann. Und er kann! Wanken Fehlanzeige (Porsche 4D-Chassiscontroll hält, was der Name verspricht), direkte Lenkung, sehr straffes Fahrwerk – der Dompteur bestimmt das Programm. Komfort oder Gas, oder einiges dazwischen – der Cayenne kann es. Besonders gut gefällt dabei die Menüführung im Kinogroßen Mittelbildschirm. Härte, Höhe, Fahrbahnuntergrund (Geröll, Sand…), Sie können alles wählen und vordefinieren oder dem Auto zur Selbsterkenntnis überlassen. Selbiges gilt für die Sportmodi, die wiederum auf der Straße das Ansprechverhalten der Dämpfer, des Motors und des Automatikgetriebes regeln oder per Knopfdruck das System auf maximalen Leistungsabruf 20 Sekunden „vorspannen“. Es gibt also viele Möglichkeiten sich zu spielen – oder gleich manuell über die Lenkradwippe zu schalten. Das vermeidet zumindest flotte Gangübersprünge, die die Nackenmuskulatur durchaus fordern. Er ist ein Geschoss, Magnum DIN Kaliber 2175 KG.

Interieur: sportlich wie immer! Das Cockpit ist um den Fahrer gebaut. Neu ist hier das Porsche Advanced Cockpit um den Schalthebel mit seiner touchfähigen Glasoberfläche. Darüber residiert der riesige 12 Zoll Touchscreen. In den Armaturen behält Porsche es sich, Gott sei Dank, vor, den mittig großen Drehzahlmesser bewusst analog zu belassen. Danke! Die Armaturen daneben sind eigentlich Bildschirme, in denen man sich diverse Instrumente anzeigen lassen kann: u.a. Navikarte, Motordaten, Fahrdaten, Beschleunigungswerte oder auch die optionale Nachsicht-/Infarotkamera. Erwähnenswert ist hierbei noch das Porsche InnoDrive, welches über hochauflösende Navigationsdaten das Motormanagement, die Schaltstrategie oder den Abstandsregeltempomat an die Straßengegebenheiten vom Kurvenradius hinzu Steigungen und Co. anpasst. In den Fond passen   bei umgeklappter Sitzbank übrigens 1680 Liter.

Porsche hüllt den Fahrer, man muss fast sagen „wie gewohnt“, in feinstes Leder. Aber die Sitze geben eben nicht nur guten Halt, sie sind für die Langstrecke wie gemacht. Dafür sprechen auch  die Fahrzeugdämmung und das sanft agierende Fahrwerk im Normalmodus. Gleiten ist angesagt. Das kann er eben auch. Bei 130 km/h genehmigt sich der Hüne 9,6 Liter auf 100 km. Lupft man das Gas, pfeift der Turbo fordernd nach. Wir scheitern deshalb kläglich beim Versuch, die Geschwindigkeit über längere Distanz gering zu halten. Einen Ausritt ins Gelände haben wir uns zugegebener Maßen gespart, auch wenn unsere Winterbereifung dafür sicherlich geeignet gewesen wäre. Bis zu 24 cm Bodenfreiheit und eine Watttiefe von knapp 53 cm sind jedenfalls beachtlich!  

Fazit: Äußerlich ein SUV, darunter ein agiler und austrainierter Schwergewichtsboxer mit heftigem Knock-out Punch. Ein Champion eben.
Cayenne fahren, kann man ab 74.828 Euro, Turbo ab 138.850 Euro.

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