Eisenkraut – eine zu Unrecht vergessene Heilpflanze
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Eisenkraut (lat. Verbena officinalis), auch Wunschkraut, Katzenblutkraut, Druidenkraut oder Sagenkraut genannt, wird seit dem Altertum als Heilpflanze mit umfangreichem Anwendungsbereich geschätzt. Die Römer nutzten es, um sich von einer verstopften Nase zu befreien, der griechische Arzt Dioskurides erkannte seine fiebersenkende Wirkung, und bei den Kelten wurde es als heilige Pflanze verehrt. Hildegard von Bingen empfahl Kompressen aus Eisenkraut bei Geschwüren und Mandelentzündungen. Hier einige Infos über ein längst in Vergessenheit geratenes Wunderkraut.
Eisenkraut gehört zu der Familie der Verbenen und kann bis zu 70cm groß werden. Es wächst in ganz Europa, bevorzugt im Mittelmeerraum, an Wegrändern, Mauern oder Ufern. In der Pflanzenheilkunde schätzt man es vor allem wegen seiner vielen Anwendungsbereiche und Wirkungen. Aufgrund der enthaltenen Gerbsäuren, die das Eisenkraut so wertvoll machen, eignet es sich besonders gut als Lösung für Mundspülungen und bei Zahnfleischbluten. Auch Mundgeschwüre und erkältungsbedingte Entzündungen im Rachenraum können durch die Wirkung des Eisenkrauts gelindert und geheilt werden. Zu seinen Hauptinhaltsstoffen gehören unter anderem Glykoside (Verbenalin/ Verbenin), Alkaloide, Bitterstoffe, ätherisches Öl und Gerbsäuren.
Bereits im Altertum setzte man Eisenkraut zur Fiebersenkung und Wundheilung ein. Dank seiner Inhaltsstoffe wirkt es unter anderem antibakteriell, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend und adstringierend, weshalb ihm auch positive Wirkungen auf das Nervensystem, die Leber sowie den Verdauungstrakt nachgesagt werden. Es stärkt bei regelmäßiger Anwendung das Nervensystem und sorgt durch die Förderung des körpereigenen Stressabbaus für einen erholsamen Schlaf und eine Linderung depressiver Verstimmungen. Die Bitterstoffe des Krauts regen zudem die Leber an und fördern die Verdauung. Empfohlen wird daher ein Aufguss, der ungefähr eine halbe Stunde bis 40 Minuten nach dem Mittagessen getrunken wird. Auch als Hautlotion oder Tinktur kann es angewendet werden: Hier wirkt es schmerz- und entzündungshemmend (z.B. bei Insektenstichen oder blauen Flecken). Wunden heilen mithilfe des sagenumwobenen Krauts schneller. Weiter hilft es bei Bronchitis, Sodbrennen, Anämie, Migräne, Blasenentzündungen und Stoffwechselstörungen. Bevor man also Unmengen von Geld in Tabletten oder Medikamente investiert, sollte man sich intensiver mit alten, natürlichen Heilmitteln auseinandersetzen. Deren Wirkung tritt vielleicht etwas später ein, ist jedoch mit Sicherheit gesünder und angenehmer für den eigenen Körper.
Für Frauen ist es zudem besonders wegen der Regulierung von Regelbeschwerden und seiner menstruationsfördernden Eigenschaften beliebt. Zudem hilft es bei den typischen Beschwerden in den Wechseljahren und lässt diese für Frauen nicht ganz so unerträglich werden. In der Schwangerschaft sollte allerdings auf die Einnahme des Krauts verzichtet werden, da es Wehen anregende Stoffe enthält und diese daher früher auslösen kann. Früher wurde es daher zur Erleichterung einer Geburt eingesetzt. In jedem Fall ist vorher ein Gespräch mit dem Arzt empfehlenswert.
Das Eisenkraut kann folgendermaßen zum Einsatz kommen:
Als Tee: Hierzu mischt man ungefähr 2g Eisenkraut (d.h. ein Paar getrocknete Blätter) mit ca. 200ml heißem Wasser und lässt es bis zu 10 Minuten ziehen. Danach wird der Tee abgeseiht und heiß genossen. In der Heilmedizin wird jedoch empfohlen, es bei einer Tasse pro Tag zu belassen.
Eisenkraut Tinktur: Hierzu werden 200g getrocknetes oder 300g frisches Eisenkraut mit einem Liter 35 %- 40 %igem Alkohol in einem passenden Glas aufgegossen. Die Mischung verweilt nun für ca. 2 Wochen an einem kühlen und dunklen Ort. Danach wird der Saft durch eine Presse gegeben und die klare Tinktur in einer dunklen Korkflasche aufbewahrt. Die Mischung hält bis zu 2 Jahre und kann beispielsweise als Gesichtswasser oder als reine Tinktur zum Trinken (ein Teelöffel Tinktur mit 200ml normalem Wasser) eingesetzt werden.