Boden gut machen – Artenvielfalt fördern
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Weltweit wird ein Verlust an Arten verzeichnet – mit weitreichenden Folgen. „Die Artenvielfalt ist für unsere Böden von großer Bedeutung – und umgekehrt“, informiert Stephanie Ertl, Umweltreferentin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).
Wie das Jena-Experiment, eine Langzeitstudie der Uni Jena zeigt, nimmt die Produktivität von Böden langfristig ab, wenn nur wenige Pflanzenarten darauf wachsen. Umgekehrt hängt der natürliche Bewuchs von den Bodeneigenschaften ab. So genannte Zeigerpflanzen geben einen Hinweis darauf, ob der Untergrund beispielsweise kalkhaltig, mager oder nährstoffreich ist.
Lange Zeit war Stickstoff ein rarer Nährstoff, durch den Einsatz stickstoffhaltiger Düngemittel und die Verbrennung fossiler Energieträger gelangt dieser jedoch zunehmend in die Umwelt. Ertl sieht dies kritisch: „Die übermäßige Freisetzung von Stickstoff trägt zum Rückgang der Artenvielfalt bei.“ Besonders bedroht sind Pflanzen und Tiere in Lebensräumen wie Trockenrasen oder Moor, die von Natur aus nährstoffarm und zugleich besonders artenreich sind.
Angesichts steigender Siedlungsflächen gewinnen Gärten als Rückzugsort für Pflanzen und Tiere an Bedeutung. Die VSB-Expertin empfiehlt, Düngemittel sparsam einzusetzen und heimischen Arten durch eine naturnahe Gartengestaltung einen Lebensraum zu schaffen: „Ob Hecken mit Wildsträuchern, Beete mit mehrjährigen Stauden oder Blumenwiesen – heimische Pflanzen sind für Mensch und Tier attraktiv“. Mit Pflanzen, die an den jeweiligen Standort angepasst sind, haben Gartenbesitzer außerdem weniger Arbeit und länger Freude.