Baden in der Donau wird immer beliebter - kann aber gefährlich werden. Mit unseren Tipps bleibt das Baden in der Donau ein Vergnügen für die ganze Familie.
Wenn die Temperaturen steigen, zieht es Jung wie Alt in und an die Freibäder, Badeseen und Flüsse der Region. Im Stadtgebiet Regensburg erfreut sich besonders die Donau mit ihren Ufern in den letzten Jahren steigender Beliebtheit zum Baden, Sonnen und Schwimmen. Allerdings sind alleine 2017 in Bayern rund 80 Menschen in Seen und Flüssen ertrunken. Auch das Baden in der Donau birgt seine Tücken. Wer einige Regeln beherzt, kann auch in der Donau sicher baden.
Ausgewiesene Stellen zum Baden in der Donau verwenden
Grundsätzlich ist die Donau für alle Bürger frei zugänglich und nutzbar – auch zum Schwimmen und Baden in der Donau. Allerdings gibt es ein strenges Bade- und Schwimmverbot jeweils 100 Meter Flussaufwärts und -abwärts von Hafenmündungen, Brücken und Brückenpfeilern, Schiffs- und Fähranlegestellen, Umschlagsstellen und Werften sowie in Häfen, an Staustufen und Wehren. Am Pfaffensteiner Wehr besteht höchste Lebensgefahr, hier ist unter widrigen Umständen nicht einmal eine Rettung möglich. Auch die Zufahrt und Ausfahrt von Schleusen ist für Badegäste tabu.In den übrigen Bereichen gibt es von der Stadt Regensburg eigens angelegte Badeplätze und Strände im Westpark sowie am Unteren Wöhrd (siehe Karte auf Seite 35).
Beim Baden in der Donau die niedriege Wassertemperatur bedenken
Das Wasser der Donau bleibt selbst bei langanhaltenden Hitzeperioden immer ein paar Grad kühler als Badeseen oder kleinere Zuflüsse wie Regen und Naab. Das liegt an der Tiefe, Breite und Strömung der Donau. Im Stadtgebiet teilt sich die Donau in mehrere Arme auf, die sich in Wassertiefe, Strömung und Temperatur deutlich unterscheiden.Unser Rat zum Baden in der Donau: immer erst abkühlen, dann langsam ins Wasser – gerade ältere Menschen können bei plötzlichen Temperaturwechseln Kreislaufprobleme bekommen. Für den ersten Gang ins kühle Nass sollte man sich immer etwas mehr Zeit nehmen, kantige Steine am Untergrund oder ein steil abfallendes Ufer können sonst zur unangenehmen Überraschung werden.
Baden in der Donau kann lebensgefährlich werden
Im Südarm, entlang der Keplerstraße, unter der Steinernen Brücke am Salzstadel bis hinunter zum Donaumarkt und weiter bis in den Hafen ist das Baden in der Donau lebensgefährlich! Hier liegt das Museumsschiff vor Anker, die Touristenkreuzer legen am Marc-Aurel-Ufer vor dem Villapark an und die Ausflugsschiffe wenden hier auf engem Raum. An Brücken gibt es Untiefen, deutlich beschleunigte Strömung, Strudel und Wasserwalzen, Treibholz kann sich verkeilen und Schwimmer unter Wasser drücken. Schiffe und Boote, egal ob fahrend oder vor Anker, stellen grundsätzlich eine Gefahr für Schwimmer dar. Wenn nur der Kopf aus dem Wasser ragt sind Schwimmer für die Kapitäne beinahe nicht sichtbar. Schiffe sind träge und können kaum ausweichen oder eine Notbremsung machen.Daher unser Rat für das Baden in der Donau: nur in Ufernähe baden und von allen Schiffen fernhalten, auch wenn diese vor Anker liegen. Fahrende Schiffe und ihre Schiffsschrauben verursachen einen starken Sog und es ist für uns Schwimmer nicht erkennbar, ob sie sich dreht. Ein stehendes Schiff ist weder ein Spielplatz noch ein Sprungturm!
Häufig unterschätzt, wird die Strömung der Donau und die Breite des Flusses, zugleich wird regelmäßig das eigene Können überschätzt. Auch sehr gute Schwimmer stoßen hier regelmäßig an ihre Grenzen. Die Donau hat Fließgeschwindigkeiten von rund 5 bis 10 km/h, bei normalem Wasserstand. Zum Vergleich: der mehrfache Schwimmweltmeister Michael Phelps (USA) erreicht im Sprint eine Spitzengeschwindigkeit von 7,5 km/h, allerdings hält selbst der Rekordolympiasieger das nur 100 Meter durch.
Unser Rat an Übermütige: Das eigene Können nicht überschätzen, die Donau nicht unterschätzen!
Wer ins Wasser springt kann schnell verunglücken
Brücken und die steil abfallenden Spundwände am Museumsufer ebenso wie am Grieser Spitz laden zum Springen ein. Beinahe jährlich sind hier jedoch Schwerverletzte und gar Tote zu beklagen. Der Wasserstand der Donau kann sich über Nacht deutlich ändern, ohne dass es auf den ersten Blick deutlich wird. Gerade der beliebte Nordarm am Grieser Spitz ist jedoch relativ flach. Wer hier von der Brücke springt riskiert bis auf den Grund einzutauchen, schwere Verletzungen der Wirbelsäule können die Folge sein. Zusätzlich treibt hier reichlich großes Treibholz unter der Wasseroberfläche, welches sich in den Rückhaltesieben des Pfaffensteiner Wehres vollgesogen hat. Die senkrechten Spundwände haben meist eine breite Stufe, unsichtbar unterhalb der Wasseroberfläche gelegen, welche bei leichtfertigen Sprüngen schon zu schweren Verletzungen geführt hat.Unser Rat für ein gefahrloses Baden in der Donau: Weder Brücken noch Steilwände sind zum Springen geeignet, hier verunfallen gerade Jüngere regelmäßig!
Ein sicheres Baden in der Donau für Kinder ist möglich
Kinder sollten beim Baden in der Donau permanent im Auge behalten werden. Für Nichtschwimmer ist die Donau an sich gänzlich ungeeignet! Die Stadt Regensburg hat jedoch auch Buchten und Abtrennungen geschaffen, wo auch für die Kleinen und Kleinsten ein sicheres Spielen unter den wachsamen Augen ihrer Eltern möglich ist, z.B. am rechten Ufer des Nordarmes im Bereich Wöhrdstraße.Unser Rat zum kindersicheren Baden in der Donau: Für Nichtschwimmer ist ein Baden in der Donau auch am Ufer tabu, Kinder sollten nur in Begleitung Erwachsener schwimmen und auch am Ufer stets im Auge behalten werden!