Es war das erwartet schwere Spiel: Der Tabellenvorletzte TVB Wuppertal hatte in zahlreichen Partien – auch gegen Topteams – nur knapp den Kürzeren gezogen und sich gegen den einzigen bayerischen Bundesligisten viel vorgenommen. Die Gäste aus der Oberpfalz wollten ihrerseits die Serie von fünf unbesiegten Spielen fortschreiben. Beide Teams mussten bei der Umsetzung ihres Vorhabens auf wichtige Spielerinnen verzichten.
Erste Auszeit nach elf Minuten
In der warmen und nach einem Turnier von Auswahlmannschaften sauerstoffarmen Sporthalle Küllenhahn kam der ESV schwer in Tritt: Einige Ballverluste und Fehlwürfe sorgten für einen zähen Beginn. So stand es nach etwas über elf Minuten 4:4 und Wuppertals Trainer Dominik Schlechter bat seine „Handballgirls“ zur Auszeit. Die Besprechungspause konnten aber die Bunkerladies besser nutzen.
Kritische erste Phase überstanden
Eine nun sehr sicher stehende ESV-Deckung erzwang Ballgewinne: Nicole Lederer und die überragende Rechtsaußen Nicole Schiegerl gelange einfache Treffer aus Kontern. Die 11:6-Führung sah dann komfortabel aus, doch zwei Zeitstrafen in kurzer Zeit brachten die Regensburgerinnen in Bedrängnis. Mit Kampf und Klasse überstand Regensburg die kritische Phase und sicherte sich ein 13:9 zur Pause.
Dreierpack sorgt für kurzzeitigen Abstand
In der Kabine erneuerte ESV-Coach Csaba Szücs seine Warnung vor den Gastgeberinnen aus dem Bergischen Land, die bis zum Schluss um die Punkte kämpfen würden. Die Bunkerladies nahmen sich das zu Herzen und waren auch nach Wiederanpfiff das etwas bessere Team. Ein Dreierpack von Nicole Schiegerl sorgte für eine 22:16-Führung in der 44. Minute. Wuppertals Coach Schlechter legte die grüne Karte und unterbrach damit den Lauf der Gäste.
Vorsprung schmelzt dahin
Die spielten fortan ihre Angriffe nicht lange genug aus: Zu früh genommene Würfe und zu riskante Anspiele brachten die Gastgeberinnen einige Male in Ballbesitz. Das nutzten sie zu Treffern, von denen die ESV-Offiziellen aber den ein oder anderen für nicht regelkonform erzielt hielten. Der Regensburger Vorsprung schmolz dahin. Spätestens als dreieinhalb Minuten vor Ultimo die starke Nicole Lederer ihre dritte Zeitstrafe erhielt, waren die Gäste überhaupt nicht mehr mit der Spielleitung einverstanden. Da zwei Pfostentreffer die Vorentscheidung zu Gunsten des ESV verhinderten, sollte Wuppertal sogar noch die Chance zum Ausgleich bekommen.
Siebenmeter kurz vor Schlusspfiff
Im finalen Angriff verhängten die Schiedsrichter dann zum völligen Unverständnis des ESV einen Siebenmeter. Die bis dato vom Punkt so sichere TVB-Spielmacherin Michelle Stefes durfte nach der Schlusssirene noch um das Unentschieden werfen. Ihr Versuch landete aber neben dem Tor und die Bunkerladies bejubelten den Auswärtssieg.
Nicht das beste Spiel führt zum fünften Platz
„Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht und hätten es früher entscheiden müssen. Dass wir trotz allem auswärts beide Punkte gegen einen Konkurrenten geholt haben, ist natürlich schön, und das ist es, was unterm Strich zählt.“ Beste Regensburgerin war Nicole Schiegerl, die ihren Karrierebestwert von zehn Toren aus allen Lagen und sensationeller Wurfquote erzielt hatte. Durch den Zweier kletterten die Bunkerladies mit nun 12:6 Punkten auf den fünften Tabellenplatz.
ESV 1927 / RNRed