An den Festtagen gibt es sehr häufig Fisch – meist handelt es sich dabei um Lachs oder Krustentiere. Doch heimische Arten wie die Forelle sind genauso schmackhaft und noch dazu besser für unsere Umwelt. Welche Sorten eigenen sich als Alternative am besten und warum?
An vielen Feiertagen, so auch an Weihnachten, gibt es häufig Fisch. Meist stehen Krustentiere oder Lachs auf dem Tisch. Doch auch heimische Arten wie Forelle, Lachsforelle, Saibling oder Zander schmecken delikat. Was es bei Süßwasserfischen zu beachten gilt, erklärte der VerbraucherService des Katholischen Deutschen Frauenbunds e.V. (VSB).
Regionaler Fisch schützt Umwelt
Der nachhaltigste Zuchtfisch ist, laut Greenpeace, der Karpfen. Die in Bayern überwiegend extensive Erzeugung von Süßwasserfisch schützt und verbessert die Umwelt, denn Tiere und Pflanzen finden am Rande der Teiche ihren Lebensraum. Eine nachhaltige Ernährungsweise bezieht heimische Fische mit ein. Da außerdem die Herkunftsangabe für Fisch Pflicht ist, lässt sich regionale Ware leicht erkennen.
Gräten entfernen oder einfach mitverarbeiten
Die heimischen Fische sind häufig verschmäht, da sie als grätenreich und schwierig in der Zubereitung gelten. Doch durch die richtige Zubereitung kann dieses Problem weitgehend behoben werden. Gisela Horlemann, Ökotrophologin beim VSB, unterstreicht: „Lassen Sie sich von diesen Vorurteilen nicht abhalten“. Forellen, Lachsforellen, Zander und Saibling sind grätenarm und für grätenreiche Fische, wie Karpfen- oder Renkenfilets gibt es spezielle Grätenschneider. Auch die Zubereitung als Fischklößchen oder Fischpflanzerl schmecke delikat, wobei hierbei die Gräten zerkleinert und einfach mitverarbeitet werden würden, erläutert Horlemann.
Inhaltsstoffe und Zufuhrempfehlung
Etwa zwei Fischmahlzeiten pro Woche empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), davon auch gerne einmal Süßwasserfisch. „Heimische Fische liefern leicht verdauliches Eiweiß, B-Vitamine und Mineralstoffe wie zum Beispiel Kalium. Leider enthält Süßwasserfisch kaum Jod“, so Horlemann. Sie gibt hier aber den Tipp, Jodsalz zu verwenden, da dieses den Mangel an Jod ausgleiche. Bei den Omega-3-Fettsäuren lägen Binnenfische gleichauf mit fettarmen Meeresfischen. Hier lieferten nur fettreiche Salzwasserfische wie Lachs oder Makrelen deutlich mehr, erklärt Horlemann und ergänzt: „Bei den Kontrollen der Lebensmittelaufsicht schneidet heimischer Fisch regelmäßig gut ab. So könnten an den Weihnachtsfeiertagen durchaus Forelle und Karpfen statt Lachs oder Krustentiere auf den Tisch“.
Siegel und Label
Wer regional beim Fischer oder am Wochenmarkt einkauft, orientiert sich seltener an Siegeln oder Labeln. Für den Einkauf im Supermarkt beispielsweise sind aussagekräftige Siegel allerdings unerlässlich.Das Label des Aquaculture Stewardship Council (ASC) ist dabei speziell für Zuchtfisch entwickelt worden. Dieses beinhaltet festgelegte Standards sowohl für den Standort und die Wasserqualität als auch für den Einsatz von Antibiotika bei erkrankten Fischen. Umweltverbände kritisieren hier aber, dass die Fütterung mit gentechnisch veränderter Soja nicht verboten ist.
EU-Richtlinien und Öko-Zertifikate
Seit 2010 gibt es auch EU-Richtlinien für Bio-Aquakultur. Sowohl Futterstandards als auch Bestandsdichte sind hier strenger geregelt als bei Nicht-Bio-Betrieben. Noch strengere Kriterien gelten bei den Bio-Verbänden: Naturland hat in Deutschland mittlerweile eine Vorreiterrolle in Bezug auf Öko-Zertifizierungen der Aquakulturen übernommen. Obwohl inzwischen weitere Verbände ebenfalls Richtlinien erstellt haben, nutzen die Hersteller das private Naturland-Label, neben dem EU-Bio-Siegel, am häufigsten.VerbraucherService Bayern im KDFB e.V.