Sein Aroma erinnert an eine Mischung aus Zwiebel und Knoblauch. Dabei ist der Lauch aber gleichzeitig milder im Geschmack. Der grün-weiße Stängel bereichert darüber hinaus nicht nur jedes Rezept mit seiner außergewöhnlichen Würze, sondern überzeugt auch mit seiner ausgezeichneten gesundheitsfördernden Wirkung.
Jeder kennt das Gemüse, dessen Aroma an eine Mischung aus Zwiebel und Knoblauch erinnert, dabei aber sehr mild im Geschmack ist. Mit seiner speziellen Form sieht man ihn gleich auf den ersten Blick aus den Einkaufstüten im Supermarkt hervorstechen. Doch obwohl es als Suppengrün und fester Bestandteil der Gemüsebrühe omnipräsent ist, wird ihm oft zu wenig Aufmerksamkeit beigemessen. Denn der grün-weiße Stängel zaubert nicht nur einen außergewöhnlich mild-würzigen Geschmack in jede Suppe, sondern überzeugt vor allem mit ausgezeichneten gesundheitsfördernden Wirkungen.
Lauch, oder auch Porree genannt, gehört wie Zwiebeln und Knoblauch zur Familie der Lauchgewächse (Alliaceae) und gilt als eine der ältesten Gemüsesorten der Menschheit. Der westliche Mittelmeerraum bildet höchstwahrscheinlich die Heimat des Lauchs. Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde er bereits etwa 3.200 v. Chr. in Ägypten. Nach Herodot soll er den Arbeitern, die die Pyramiden erbauten, als Nahrung gedient haben. Den Weg nach Deutschland fand der Porree vermutlich erst im Mittelalter und wird heute vor allem in Süd- und Westdeutschland angebaut.
Booster fürs Immunsystem
Dass Lauch nicht nur geschmacklich, sondern auch durch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe überzeugt, zeigt sich, wenn man die Inhaltsstoffe des Lauchs genauer unter die Lupe nimmt. Besonders hoch ist der Anteil an Vitamin A und K. Bei einer Aufnahme von 100 Gramm, deckt man immerhin 71 Prozent des Vitamin A- und 52 Prozent des Vitamin K-Bedarfs. Letzteres trägt zu einer normalen Blutgerinnung und zur Erhaltung der Knochen bei, wodurch auch Krankheiten wie Osteoporose vorgebeugt wird. Vitamin A hingegen zählt zu den Antioxidantien und schützt unsere Zellen vor freien Radikalen. Darüber hinaus trägt es zu einem normalen Eisenstoffwechsel, zur Erhaltung unserer Schleimhäute, Haut sowie Sehkraft bei und stärkt nebenbei noch unser Immunsystem. Das ebenfalls im Lauch enthaltene Vitamin C verhält sich ähnlich, da auch dieses ein besonders starkes Antioxidans ist und bei der Immunsystemfunktion hilft.
Folate für das Zellwachstum
Lauch weist darüber hinaus einen hohen Anteil an Folaten beziehungsweise Folsäure auf. Diese spielt bei der Zellteilung, dem Zellwachstum und der Neubildung von Zellen eine große Rolle. Zusammen mit Vitamin B12 ist Folsäure für die Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark von großer Bedeutung.
Exkurs Folsäure und Schwangerschaft:
Neben Alkoholkranken sollten vor allem Schwangere und Stillende sowie Frauen mit Kinderwunsch ausreichend Folsäure zu sich nehmen. Zum Teil wird Folsäure sogar als Nahrungsergänzung empfohlen. Der Grund hierfür ist, dass es unter anderem an Wachstumsprozessen des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft und der Zellteilung beteiligt ist. Da gerade in den ersten Schwangerschaftswochen das Gehirn sowie das Rückenmark des Kindes angelegt werden, kann bei rechtzeitiger Einnahme des Vitamins das Risiko einer Fehlbildung des Neuralrohres („offener Rücken“) beim Embryo stark verringert werden. Später unterstützt Folsäure das Wachstum der Plazenta und ist wichtig für die Entwicklung des Kindes während der ganzen Schwangerschaft.
Liefert zahlreiche Mineralstoffe
Über den hohen Vitaminanteil hinaus, liefert Lauch auch wichtige Mineralstoffe, wie beispielsweise Kalzium, Magnesium und Kalium. Besonders reich ist er an Kupfer, Eisen und Mangan. Mit 100 g deckt man immerhin 27 Prozent des Tagesbedarfs an Mangan. Dieses Spurenelement trägt zur Erhaltung der Knochen und Bindegewebsbildung bei und schützt die Zellen vor oxidativem Stress. Die Hauptaufgabe von Eisen liegt vorrangig in der Bildung und Entwicklung roter Blutkörperchen und ist für den Sauerstofftransport im Blut zuständig.
Verdauungsfördernd und entzündungshemmend
Der charakteristische Geruch und Geschmack von Porree kommen von ätherischen Ölen und dem von Knoblauch bekannten schwefelhaltigen Allicin. Da der Stoff als sehr gesund gilt, arbeiten oft auch die Lebensmittel- und Pharmaindustrie mit ihm. Er soll die Verdauung fördern und entzündungshemmend wirken.
Da Lauch dazu mit 61 kcal pro 100 Gramm nur wenige Kalorien hat, kann er guten Gewissens regelmäßig auf dem Teller landen.
Regional und saisonal – das ganze Jahr über
Sicherlich einer der größten Vorteile des Lauchs: Er kann ganzjährig frisch vom Feld geerntet werden – was nur für wenige Gemüsesorten gilt. Da es verschiedene Sorten gibt, ist der Lauch nämlich an keine Saison gebunden. Der hellgrün gefärbte Sommerlauch ist dabei etwas zarter und milder im Geschmack, während der Winterlauch kompakter wächst und dickere Blätter aufweist. Das verleiht ihm nicht nur einen intensiveren Geschmack, sondern macht ihn auch länger lagerfähig.
Mit seinem kompakten, aufrechten Wuchs kann Porree auch in schmalen Arealen angesät werden. Während der Sommerlauch bereits ab Januar angebaut wird, erhält der Winterlauch erst im Juni oder Juli seinen Platz im Freien. Winterlauch hält dabei meist auch den frostigen Temperaturen stand – seine Frosthärte kann man dabei gut am Laub erkennen: Je dunkler und fester er ist, desto robuster ist auch die Sorte. Ein Wintervlies oder eine Mulchschicht können dem Lauch zusätzlichen Schutz bieten. Tipp: Beim Auspflanzen sollten die Sämlinge kräftig zurück geschnitten werden, da sie dann noch kräftiger nachwachsen. Je schneller man ihn nach der Ernte verarbeitet, desto mehr Vitamine und Mineralstoffe bleiben erhalten.
Vorsicht bei der Lauch-Lagerung
Lauch sollte am besten im Kühlschrank oder an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort gelagert werden. Aber hier ist Vorsicht geboten, da der Lauch seinen würzigen Geschmack auf andere Lebensmittel übertragen kann. Räumlich separiert oder in ein Tuch – alternativ auch in eine Plastiktüte – gewickelt, kann dies aber verhindert werden. Dort hält er sich dann ein bis zwei Wochen. Eingefroren hält er sich sogar bis zu zwölf Monate. Hierfür empfiehlt es sich, ihn vorab zu blanchieren und in Gefrierbeuteln portioniert ins Tiefkühlfach zu legen.
Verfeinert fast jedes Gericht
Von der weißen Wurzel bis zur grünen Spitze – beim Lauch kann alles verwendet werden. Seinen klassischen Auftritt hat er in Eintöpfen, Suppen oder asiatischen Gerichten. Zudem ist er Bestandteil fast jeder Gemüsebrühe. In Kombination mit Sellerie, Möhren und Petersilienwurzel wird Porree als Suppengrün verwendet. Gebraten oder gedünstet kann man ihn als Gemüsebeilage servieren. Auf diese Art zubereitet, ist er auch am verträglichsten und die meisten Vitamine bleiben erhalten. Durch seinen außergewöhnlichen Geschmack verfeinert er jedoch fast jedes Gericht, indem es ihm die typische aromatische Schärfe verleiht.
Als geschmackliche Begleiter sind besonders Käse, Schinken oder Speck beliebt. Das zeigt sich zum Beispiel in herzhaften Lauchtorten und Flammkuchen. Aber auch Fischgerichte können durch den dezent würzigen Geschmack von Lauch optimal ergänzt werden.
Unser Rezept-Tipp
Nudeln mit Lachs in Lauchsoße
Nährwerte pro Portion: 736 kcal | Kohlenhydrate: 93,66 g | Eiweiß: 38,14 g | Fett: 23,56 gZutaten für 4 Portionen
Zutaten:
500 g Nudeln
400 g Lachsfilet(s)
400 g Lauch
1 Zehe Knoblauch
250 ml Sahne (alternativ: Cremefine, Hafersahne)
1 EL Dill
1 EL Gemüsebrühe
Etwas Mehl
Kräuter
Olivenöl
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Nudeln in Salzwasser bissfest kochen.
- Lauch putzen, gründlich waschen und ein Zentimeter dicke Ringe schneiden. Knoblauch hacken.
- Lauch und Knoblauch im Olivenöl anbraten, mit 100 ml Wasser ablöschen und etwa zehn Minuten dämpfen.
- Etwas Lauch heraus nehmen und beiseite stellen. Zum restlichen Lauch Sahne oder Alternative geben, aufkochen und mit dem Mixstab pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Lachfilets abspülen, trockentupfen und in 1 bis 1,5 Zentimeter dicke Streifen schneiden. Salzen, pfeffern und mit etwas Mehl bestäuben. Den Fisch bei mittlerer Hitze in einer beschichteten Pfanne braten. Gemüsebrühe, Dill und wahlweise weitere Kräuter zur Lauchsahne geben.
- Anschließend Fisch, Lauchsahne und Nudeln vermischen. Mit dem beiseite gestellten Lauch und Kräutern bestreuen. Bon appétit!
RNRed