Der ESV 1927 Regensburg tritt am kommenden Samstag um 19.30 Uhr bei den Füchsen Berlin an. Was die Bunkerladies von ihrem Gegner erwarten können und warum sich dieser sogar noch Aufstiegsmöglichkeiten erhofft.
Nach einer glänzenden Hinrunde mit 20:10 Punkten geht es für den ESV 1927 Regensburg in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen ohne Pause weiter: Die Bunkerladies gastieren am Samstagabend, dem 22. Januar, um 19.30 Uhr in der Bundeshauptstadt bei den Füchsen Berlin. Diese haben dabei die Favoritenrolle inne.
Am 04. September 2021 startete der ESV 1927 Regensburg sein „Abenteuer 2. Bundesliga“ und ließ dabei gleich zum ersten Mal aufhorchen. 48 Minuten lang hatte man den Fast-Aufsteiger von der Spree am Rande einer Niederlage: Dann sorgte eine Verletzung der letzten verbliebenen Spielmacherin Anna Fuhrmann in der Schlussviertelstunde für die Wende. Gestützt auf etliche Paraden ihrer Torhüterin Chantal Pagel zogen die routinierten Gäste gerade so eben noch den Kopf aus der Schlinge und gewannen mit 25:22. Die Regensburgerinnen hatten trotz der Niederlage aber gleich in der ersten Begegnung gegen einen Aufstiegskandidaten gesehen, dass sie sehr gut in der zweithöchsten Spielklasse mithalten können.
Perfekter Abschluss der Hinrunde
Der Rest ist Geschichte – und zwar eine ausgesprochen schöne: Der ESV verlor in den verbliebenen 14 Partien der Hinrunde nur noch gegen Spitzenreiter Göppingen und den Tabellenzweiten Solingen/Gräfrath, dem gegenüber standen acht Siege und vier Unentschieden. Das letzte Remis holten die Oberpfälzerinnen am vergangenen Wochenende nach toller Aufholjagd beim 27:27 im heimischen Bunker gegen Bundesligaabsteiger Kurpfalz Bären Ketsch. Der perfekte Abschluss der Hinrunde mit 20:10 Punkten und Platz fünf im 16er-Feld.
Füchse sehen Aufstiegsmöglichkeit
Die Füchse Berlin (20:6) sind als Vierter einen Rang besser notiert, haben allerdings zwei Partien weniger ausgetragen. Trainerin Susann Müller, die jüngst ihren Vertrag beim Hauptstadtklub bis 2024 verlängert hatte, sieht trotz drei beziehungsweise zwei Zählern Rückstand auf das Führungstrio noch Möglichkeiten, ins Aufstiegsrennen einzugreifen. „Es werden noch viele Punkte vergeben“, sagt die ehemalige Weltmeisterschaftstorschützenkönigin mit Recht. Bereits im Spitzenspiel zwischen Waiblingen und Göppingen am Freitagabend wird der Abstand zu mindestens einem der aktuell besser platzierten Teams automatisch verkürzt werden. Einen Tag später ist Müllers Team dann gegen den frechen Aufsteiger auf der Oberpfalz gefordert, der mit der Empfehlung von sieben unbesiegten Spielen in der Fremde in Folge zu den „Spreefüxxen“ reist. Sollte die beeindruckende Serie auch in Berlin halten, wäre sie dem ESV und seinem Anhang endgültig unheimlich.
Füchse in Favoritenrolle
Das wäre gegen die mit vielen internationalen Spielerinnen besetzten Füchse aber eine (weitere) riesige Überraschung, denn die Favoritenrolle im Duell der Tabellennachbarn gehört ganz eindeutig den Berlinerinnen. ESV-Trainer Csaba Szücs: „Ich bin gespannt auf das zweite Kräftemessen mit Berlin. Wir haben keinen Druck und wollen wieder guten Handball anbieten – dann schauen wir einfach mal, was rauskommt.“ Etwas Zählbares hatten sich die Regensburgerinnen ja eigentlich im Hinspiel schon verdient.
ESV-Botschafter in Berlin
Der gebürtige Regensburger Nils Lichtlein ist mit einem Dreijahres-Vertrag beim Männer-Bundesliga-Team der Füchse Berlin ausgestattet. Das ESV-Eigengewächs zählt zu den größten Nachwuchshoffnungen und gewann mit Deutschland ebenso die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft wie Franziska Peter.
Livestream: Die Übertragung aus der Sporthalle Charlottenburg beginnt um 19.15 Uhr – den Link finden sie hier.
ESV 1927 Regensburg / RNRed