Glitzerstoffe, Hüftjeans und bunte Plastikaccessoires. Die It-Peaces der 2000er bereiten gerade ihr großes Comeback vor – allerdings mit einem modernen Twist.
Gelten die 2000er-Jahre schon als Retro? Wir erinnern uns nur allzu gut an Jeans mit extrem niedrigem Bund, auffällige Glitzerstoffe und bunte Plastikaccessoires. Einiges von dem, was uns vom Anfang des Millenniums längst bekannt ist, wird jetzt ein glorreiches Comeback machen: Auf den Laufstegen der Modewelt wird den Klassikern der 00er-Jahre eine zweite Chance gegeben – dieses Mal mit einem modernen Twist.
Eigentlich sind die 00er-Jahre doch gar nicht so lange her, könnte man zumindest meinen. Aber dann trifft einen der Realitycheck: Zwei volle Jahrzehnte sind seitdem vergangen und die Welt ist eine komplett andere. Vielleicht ist es dann durchaus gerechtfertigt, einige alte Trends der 2000er wieder aufleben zu lassen. Dabei wollen wir aber die Fehler vergangener Zeiten bitte nicht wiederholen – die überzupften Augenbrauen und den frostig-blauen Lidschatten lassen wir weiter ruhen. Stattdessen graben wir einige Klassiker aus unseren Kleiderschränken wieder hervor und erinnern uns an die Y2K-Ära – benannt nach der Sorge, die damaligen PCs würden die Zeitumstellung auf das neue Jahrtausend nicht überleben. Ein Revival der Zeiten, in denen das Internet noch an die Telefonleitung gekoppelt war und unsere Computer definitiv noch nicht in die Hosentasche passten.
Neckholder-Tops, Cut-Outs und jede Menge Glitzer!
Auch wenn es aktuell noch etwas zu kalt sein mag, werden die warmen Tage sicher wieder zurückkehren und mit ihnen auch die knappen Oberteile. Die Devise für das 2000er-Revival? Gerne viel Haut zeigen! Crop-tops genießen seit mehreren Jahren ohnehin größte Beliebtheit und „bauchfrei“ war ebenfalls in den 00er-Jahren ein populärer Look. Wie sonst sollte man damals das neue Bauchnabelpiercing mit den Strasssteinchen präsentieren können?
Wer vielleicht die Bauchpartie weniger gern vorführen möchte, aber dennoch nicht zeigescheu ist, kann zur modernen Abwandlung der Neckholder- und Spaghetti-Tops greifen. Der Twist hierbei: Durch geschickt platzierte Cut-outs gestaltet sich der Schnitt der sonst eher schlichten Tops etwas spannender.
Aber nicht nur durch den Schnitt und die Länge seiner Oberteile erinnert dieser Trend an die „Noughties“ – wie die Nuller Jahre im Englischen genannt werden. Auch die Materialien sind ein klares Callback zum Glitz and Glamour des Jahrtausendbeginns. Hier wird gern wieder zu Glitzer und metallischen Stoffen gegriffen, Satin machte ja bereits vor einiger Zeit sein Comeback. Die Kombi aus diesen beiden Trends erinnert an Paris Hilton zu ihren Höchstzeiten – nur sind sowohl sie als auch wir inzwischen etwas erwachsener geworden. Daher vielleicht lieber etwas Zurückhaltung bei Glitzer und Metallic zeigen und auf ein Statement-Piece setzen.
Obenrum knapp, untenrum… auch?
Zu den entblößten Bauchnabeln der 2000ern hat ein Kleidungsstück entschieden beigetragen: die Low-rise-Jeans. Der Schreck aller Mütter, die sich um die Nieren ihrer Tochter sorgten. Nach jahrelangem Tragen der beliebten High-waist-Hosen können wir uns kaum noch daran erinnern, wie es sich anfühlt, wenn der Hosenbund nicht erst an der Taille, sondern bereits an der Hüfte sitzt. Allerdings wollen wir unser Augenmerk nicht auf diesen Klassiker der 00er-Jahre richten, sondern auf das stiefmütterlich behandelte, aber ebenso beliebte Geschwisterchen: den Minirock. Denn auch ein schöner Minirock hat zur Grundausstattung des neuen Millenniums gehört und das mit gutem Grund. Egal ob als bequemer Jeansrock fürs Kaffeekränzchen mit den besten Freundinnen oder als cooler Partyrock aus Faux-Leder, ein Minirock passt eigentlich zu jeder Stimmung und fast jedem Anlass. Ein großer Vorteil: Auch Miniröcke können einen hochsitzenden Bund haben, also müssen wir uns nicht von der heiß geliebten High-waist-Silhouette verabschieden. Man muss ja nicht zurück in alte Muster fallen.
Schuhtrend: Es geht hoch hinaus!
Plastik-Ballerinas, Sneakers mit dicken Zungen, quietschige Gummi-Sandalen – die 2000er brachten eine Menge merkwürdiger Schuhtrends mit sich. Einige würden sicher auch behaupten, dass der Comeback-Star durchaus mit dazugehören würde: Es geht um Plateau-Sandalen. Um genau zu sein, um die mit durchgängigem Plateau aus Holz oder Schaumgummi. Der Trend zu „chunky“ Schuhen, wie Sneakern oder Stiefeln, bricht auch 2022 nicht ab und lässt stattdessen Erinnerungen an die 2000er wieder aufleben. In ihrer neuen Form auch Clogs genannt, zeichnen sich diese Sandalen durch das dicke Plateau aus. Damals wie heute sehen Clogs zwar gut aus, sind aber nicht für instabile Knöchel geeignet. Bitte aufpassen!
Diejenigen unter uns, die nicht alle paar Jahre ihren gesamten Kleiderschrank ausgewechselt haben, haben also Glück – Trends kommen, gehen und kommen auch irgendwann wieder. Vielleicht kommen mit der alten Mode auch die schönen Erinnerungen an den hoffnungsvollen Milleniumsbeginn wieder…
RNRed