Legionäre gegen Heideköpfe – der Clasico der Baseball-Bundesliga steht diese Saison zum ersten Mal an. Beim Duell der Meisterkandidaten geht Tabellenführer Regensburg gegen den Titelverteidiger leicht favorisiert auf den Platz.
Es ist das unumstrittene Spitzenspiel. Dabei geht es nicht nur darum, dass am Freitag und Samstag in der Armin-Wolf-Arena der Tabellenführer und der Tabellenzweite aufeinandertreffen. Es ist vielmehr das prägende Duell der vergangenen Jahre. Regensburg gegen Heidenheim ist der Clasico in der Baseball-Bundesliga, es ist das Aufeinandertreffen der beiden Top-Favoriten auf den deutschen Meistertitel.
Kampfansage aus Heidenheim
Daraus machen die Beteiligten kein Hehl. „Regensburg oder wir“ antwortete beispielsweise Heidenheims General Manager Klaus Eckle vor der Saison auf die Frage, wer den Titel holen wird. Zuletzt hatte in nicht selten extrem hart umkämpften Duellen in den Play Offs immer Eckle mit seiner Mannschaft das bessere – zum Teil auch das glücklichere – Ende für sich. Vier Meistertitel für die Heideköpfe in den vergangenen fünf Jahren waren die Konsequenz.
Titelverteidiger mit Schwierigkeiten
Doch in dieser Saison offenbarte der Dominator überraschend große Anlaufschwierigkeiten. Drei Niederlagen kassierte Heidenheim bereits, so viele wie in der kompletten Regular Season des Vorjahres. Zuletzt hatte der Titelverteidiger seine Spiele zwar wieder gewonnen und sprang auf Platz 2 der Tabelle. Doch auch am vergangenen Wochenende tat sich Heidenheim gegen die Tübingen Hawks sehr schwer, beide Partien wurden erst in den letzten Innings entschieden.
Der Motor Heidenheim stottert noch
Die Heideköpfe hatten sich zu Beginn der Saison selbst Probleme mit der Tiefe im Pitching-Bereich diagnostiziert. Der Titelverteidiger brauche noch etwas Zeit. Hauptgrund dürfte sein, dass Heidenheim einige Umbauarbeiten im Team verkraften muss. Neben Enorbel Marquez (nach Berlin) und Ross Vance (zurück in die USA) wird auch Lou Helmig schmerzlich vermisst. Der Jungstar mit Regensburgern Wurzeln versucht seine Chance in Richtung MLB zu nutzen und hat bei den Philadelphia Phillies unterschrieben. Eine Vergangenheit in den amerikanischen Profiligen hat der kanadische Pitcher-Neuzugang Jared Mortensen (ex-AAA Tampa Bay Rays + Houston Astros). So richtig rund ist es aber in der neuen Kombination zumindest im ersten Teil der Saison nicht gelaufen. Die gilt auch für die hauseigene Homerun-Maschine Shawn Larry. Der MVP des Bundesliga-Jahres 2021 liefert bisher auch noch nicht in der bisher üblichen Zuverlässigkeit.
Legionäre können ein Zeichen setzen
Parallel dazu haben sich die Guggenberger Legionäre seit dem Split bei den Disciples zum Auftakt in überzeugender Manier präsentiert und eine beeindruckende Siegesserie hingelegt. Wie viel diese Momentaufnahmen wert sind, wird sich auch an diesem Wochenende zeigen. Der Druck liegt auf Heidenheim. Wollen die Heideköpfe noch an die Spitze der Tabelle springen, dann müssen sie gegen die Guggenberger Legionäre punkten. Genau das wollen die Hausherren in der Armin-Wolf-Arena aber verhindern. Es geht um eine klare Ansage für die Saison, der Deutsche Meister soll in diesem Jahr aus Regensburg kommen. Dazu wäre es hilfreich, die schmerzhaften Play-Off-Niederlagen der vergangenen zwei Jahre durch zwei Siege an diesem Wochenende noch ein wenig besser verarbeiten zu können. Das entsprechende Selbstbewusstsein sollten die Legionäre haben. Vielleicht kehrt mit der Maidult ja auch das notwendige Quäntchen Glück zurück nach Regensburg. Spiel Nummer 1 beginnt am Freitag um 19.00 Uhr, die zweite Partie startet am Samstag um 14.00 Uhr.
Rene Thalemann / RNRed