Über fünf Jahre lang hielt er seine Knochen für die Eisbären hin – und prägte damit eine Ära: Torhüter Peter Holmgren. Doch nach 171 Spielen ist nun Schluss – der 35-jährige Schwede beendet seine aktive Laufbahn. Holmgren bleibt dennoch künftig als Referent in der Geschäftsstelle tätig.
Nachdem er sich eine Verletzung zugezogen hatte, hängt Goalie Peter Holmgren nun seine Schlittschuhe an den Nagel. Nach sechs Saisons, die er auf dem Eis verbrachte, wird er nicht mehr als Torhüter der Eisbären zurückkehren. Dennoch bleibt er dem Klub erhalten: Künftig wird Holmgren als Referent der Geschäftsleitung in der Geschäftsstelle der GmbH tätig sein und verlässt die Eisbären Regensburg damit doch nicht schlussendlich.
Verletzung unterbricht Topleistungen bis kurz vor der Meisterschaft
2008 wechselte Holmgren aus Schweden zum EHC München, der damals in der zweithöchsten deutschen Liga beheimatet war. Insgesamt acht Jahre Saisons stand er anschließend in der Zweiten Liga unter Vertrag, ehe es ihn nach Duisburg in die Oberliga zog. Dort blieb er aber nur ein halbes Jahr, dann folgte im Januar 2017 der Wechsel in die Oberpfalz. Seither hatte Holmgren konstant Top-Leistungen gezeigt und in der abgelaufenen Spielzeit, die mit der Meisterschaft in der Eishockey-Oberliga und dem Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse endete, sogar eine seiner besten Saisons im Eisbären-Trikot abgeliefert.
Kurz vor den Playoffs zog sich der zu dieser Zeit in Bestform befindliche Routinier allerdings einen Bänderriss zu, der ihn die kompletten Playoffs verpassen ließ.
„Das Knie macht es nicht mehr mit“
Die Verletzung erwies sich in der Folge als hartnäckig und erzwingt letztlich nun auch das Karriereende des Regensburgers. Für Holmgren ist das eine schwierige, aber logische Entscheidung, wie er berichtet: „Das Knie – oder der Körper allgemein – macht es nicht mehr mit, auf dem Niveau zu spielen, dass ich selbst von mir erwarte. Ich bin einfach etwas älter geworden, vermutlich wäre ich erst im November wieder einsatzfähig und es ist ein langer Weg bis dahin.“
Weiterhin bei den Eisbären – nun hinter den Kulissen
Holmgren erzählt: „Wir haben sehr lange darüber geredet, ich war den ganzen Sommer über mit den Verantwortlichen der Eisbären in Kontakt. Wir haben uns extra Zeit gelassen, damit es kein Schnellschuss wird – ich habe in der Reha im Sommer hart gearbeitet. Aber je länger der Sommer dauerte, desto mehr ist der Entschluss in mir gereift, dass es der richtige Zeitpunkt ist, um aufzuhören.“
So schwer ihm die Entscheidung gefallen sei, er könne der Situation dennoch Gutes abgewinnen: Für ihn biete das Karriereende zum jetzigen Zeitpunkt die optimale Möglichkeit, den nächsten Schritt in seinem Leben zu gehen, betont er. „Ich freue mich sehr, dass es in Regensburg weitergeht – es ist inzwischen einfach unser Zuhause. Als Referent der Geschäftsleitung kann ich mithelfen, die Eisbären weiterhin nach vorne zu bringen“, sagt Holmgren.
„Hoffe, ich sehe euch alle im Stadion wieder“
Der Routinier freut sich auf seine neuen Aufgaben, eines ist ihm aber noch besonders wichtig: „Ich will mich bei allen bedanken, die ich über die Jahre kennengelernt habe: Fans, Mitspieler, Verantwortliche, Betreuer. Danke für eure Unterstützung. Ich hoffe ich sehe euch alle im Stadion wieder – denn ich bin immer im Stadion im Winter.“
Ein wichtiger Baustein für die Organisation
Eisbären-Geschäftsführer Christian Sommerer bedauert, dass Peter Holmgren als Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen wird, ist aber froh, ihn in der Organisation halten zu können. Für den Goalie ist er voll des Lobes: „Peter ist eines der Gesichter der Eisbären Regensburg der letzten Jahre, er hat eine Ära der Eisbären geprägt. Auf und neben dem Eis war und ist Peter immer ein Vorbild, er ist ein mega Typ und steht auch beispielhaft für unsere `Eisbären-DNA‘. Peter und ich haben uns schon seit längerem immer wieder über die Weiterentwicklung der Eisbären als Klub und über die strategische Ausrichtung des gesamten Standortes ausgetauscht. Dabei habe ich schnell den Eindruck gewonnen, dass Peter ein wichtiger Baustein für uns als Organisation sein kann und wird.“
Es habe daher nahe gelegen, ihn am Ende seiner Spielerkarriere weiter bei den Eisbären zu integrieren und gemeinsam die nächsten Schritte zu gehen. Sommerer ergänzt: „Wir freuen uns daher sehr, ihn als Teil des Teams der Geschäftsstelle in seiner neuen Funktion an Bord zu wissen!“
Eisbären Regensburg, Jan-Mirco Linse/RNRed