„Wasser-Fisch-Natur“: Deutschlands Karpfenhochburg lockt mit der bayerischen Version der Unterwasserbeobachtung immer mehr Touristen in den Erlebnispark inmitten des Oberpfälzer Seenlands. Was den schuppigen Freund so spannend macht und warum sich ein Abstecher gleich doppelt lohnen könnte.
Millionen Menschen erfüllen sich jedes Jahr einen Traum: Sie wollen einmal in ihrem Leben beim „Whale Watching“ den Giganten der Meere ganz nahekommen. Karpfen können zwar nicht so schöne Fontänen spritzen wie die Wale vor Alaska und auch nicht so elegant aus dem Wasser springen wie die Delfine vor der schottischen Küste, dafür muss man aber auch nicht ins Flugzeug steigen, um sie in ihrem Lebensraum zu beobachten. Eine pfiffige Tourismusinitiative hat eine bayerische und ebenso faszinierende Version der spannenden Unterwasserbeobachtung entwickelt: das „Karpfen-Schauen" im Erlebnispark „Wasser-Fisch-Natur“ inmitten des Oberpfälzer Seenlands.
Schon Kloster schätzten den Fisch
Die Karpfenzucht hat im Nordosten Bayerns eine über 1.000-jährige Tradition. Die Äbte des Klosters Waldsassen waren die ersten, die damit begannen, Karpfenteiche in dem moorigen Landstrich an der heutigen Grenze zu Tschechien anzulegen. Etwa jeder vierte Karpfen, der in Deutschland heranwächst, kommt von dort. Zählt man das angrenzende Mittelfranken noch hinzu, dann stammt sogar die Hälfte der deutschen Jahresproduktion von etwa vier bis fünf Millionen Exemplaren des von Kennern traditionell geschätzten Fischs aus der Region zwischen Regensburg, Nürnberg und der böhmischen Grenze.
Diese große Geschichte des „Lands der 1.000 Teiche“ als Deutschlands Karpfenhochburg war auch die Initialzündung für den vor acht Jahren eröffneten Erlebnispark „Wasser-Fisch-Natur“ auf dem Gebiet der Gemeinde Wackersdorf, rund 40 Kilometer nördlich von Regensburg. Fünf Teiche umfasst die neue Erlebniswelt nahe dem Murner See, der bereits über einen eigenen Naturlehrpfad verfügt.
Erlebnispark „Wasser-Fisch-Natur“ – Erlebnis mit Pädagogischem Ansatz
Ein Weiher widmet sich der „Live-Beobachtung“ mittels der „Entdecker-Linsen“, zwei Teiche illustrieren – ergänzt um vielfältige Informationsangebote - die traditionsreiche Karpfenzucht. Eine eigene Dschungelbrücke, eine Seilfähre und ein Laufteller bieten „Wasser-Abenteuer“ pur. Besonders bei den kleinen Outdoor-Fans beliebt: der fünfte Teich, in dem sich dank besonders geringer Wassertiefe Kinder nach Herzenslust austoben können. Besonders kleine Gäste und Familien begeistert die neue Perspektive: Durch spezielle, knapp über der Wasseroberfläche angebrachte Linsen erleben die Besucher die Welt von „Cyprinus carpio“, wie sein lateinischer Name lautet.
Hinter dem Erlebnispark steht auch ein pädagogischer Gedanke: Die Tourismus-Verantwortlichen wollen das Bewusstsein für Natur und die heimische Unterwasserwelt stärken. Auch Experten überzeugt die Anlage: Der Deutsche Verband für Landschaftspflege wählte den Erlebnispark Wasser-Fisch-Natur als herausragendes Beispiel guter Regionalentwicklung in der ländlichen Entwicklung aus.
obx-news / RNRed