Die beiden Kräftemessen mit dem 1. FSV Mainz 05 in der vergangenen Saison der 2. Handball Bundesliga Frauen verliefen höchst dramatisch. Zwei knappe Siege konnten die Bunkerladies dabei herausspielen. Nach der Auftaktniederlage der aktuellen Saison wollen die Regensburgerinnen Wiedergutmachung leisten. Zusätzlich steht demnächst die nächste Pokalrunde an.
Zweimal setzte sich der damalige Liganeuling ESV 1927 Regensburg gegen den Bundesligaabsteiger hauchdünn durch. Nach einer bitteren Niederlage im ersten Saisonspiel wollen die Bunkerladies den Grundstock für eine weitere souveräne Saison in der 2. Liga legen. Da kommen die Mainzer Handballdamen gerade recht. Mitte Oktober kommt dann die SG H2Ku Herrenberg nach Regensburg.
Vorschau auf den Gegner: Strauchelnde Mainzer
Am 08. Januar 2022 entführte das Team von Trainer Csaba Szücs beim 28:30 beide Punkte aus Rheinland-Pfalz, im letzten Heimspiel der Saison 22/23 am 14. Mai behielt Regensburg mit 33:31 die Oberhand. Diese und weitere knappe Niederlagen hatten dazu geführt, dass die „Meenzer Dynamites“ den Klassenerhalt erst in einem Herzschlagfinale am letzten Spieltag sichern konnten. Dadurch wurde der Super-GAU gerade noch verhindert, denn der zweite Abstieg in Serie hätte obendrein für die Drittliga-Reserve den Gang in die Oberliga bedeutet.
Auf solche Horrorszenarien hatten die Verantwortlichen um Trainerin Nikoletta Nagy, die schon während der vergangenen Runde den Trainerposten von Florian Bauer übernommen hatte, offenbar keine Lust mehr: Deswegen wurde der Kader enorm verstärkt. Mit Larissa Platen (26 Jahre, Bad Wildungen Vipers), Linksaußen Christin Kühlborn (29) und Linkshänderin Saskia Fackel (29), die beide von der HSG Bensheim-Auerbach kamen, wurden gleich drei Spielerinnen aus der 1. Bundesliga geholt. Insgesamt stehen 13 Neuzugänge im Kader der „Nullfünfer“, mit den Kolundzic-Zwillingen Nina und Tina, Franziska Fischer, Sophia Michailidis und Annika Hermenau gehören fünf erfahrene Kräfte nicht mehr zum Kader. Die Ergebnisse des neuformierten Teams in der Vorbereitung waren derart beeindruckend, dass einige Trainer die Mainzer sogar in den Kreis der Titelkandidaten hoben. Im ersten Heimspiel konnte Mainz den Erwartungen von außen und den eigenen Hoffnungen nicht ganz gerecht werden: Der FSV trennte sich vor eigenem Publikum vom starken Aufsteiger HC Rödertal mit einem 28:28-Unentschieden. Für den Punktverlust machte Nagy die Chancenverwertung verantwortlich.
Defensive im Fokus nach Spiel in Hamburg
Die Regensburgerinnen kamen ihrerseits ohne Zählbares im Gepäck von der weiten Fahrt aus „Süd-Hamburg“ zurück. Die allgemeine Gefühlslage nach der 27:32-Niederlage bei Buchholz 08-Rosengarten war, dass da mehr gegangen wäre. Nach 45 Minuten hatten die Regensburgerinnen noch mit 21:19 beim Bundesliga-Absteiger geführt, eine schlecht gespielte Überzahl brachte dann aber die Wende zu Gunsten des Ex-Bundesligisten. Coach Szücs hatte nach zweimaliger Analyse des Spiels eine „gute Wurfeffektivität“ festgestellt, aber die der Handballluchse sei eben noch besser gewesen. „Insgesamt waren wir manchmal im Angriff einen Tick zu hektisch und in der Deckung zu passiv“, fasste der erfahrene Trainer zusammen. Um gegen die Mainzer erneut bestehen zu können, benötigen die Regensburgerinnen auch – so wie im gewonnenen Pokalspiel in Ketsch – mehr Torhüterparaden und auch Blocks.
„Mainz hat eine starke Mannschaft beisammen. Da müssen wir uns steigern. Ich bin aber optimistisch, dass uns das in eigener Halle gelingen wird“, sagt der Sportliche Leiter Robert Torunsky. Die Bunkerladies hoffen bei der Heimpremiere auf eine große Unterstützung von den Rängen der liebevoll „Bunker“ genannten Sporthalle an der Dechbettener Brücke, damit die Punkte in der Oberpfalz bleiben. Spielbeginn ist zur neuen Anwurfzeit um 18 Uhr.
Pokal, Personal und Livestream
Bis auf Rekonvaleszentin Sophia Peter und Carina Vetter stehen alle Spielerinnen zur Verfügung. Mittlerweile ist der Termin für die 2. Runde im DHB-Pokal terminiert: Am Samstag, 15. Oktober empfangen die Bunkerladies um 18.30 Uhr Ligakonkurrent SG H2Ku Herrenberg im Bunker.Die Partie wird wie gewohnt auf der Plattform sportdeutschland.tv übertragen.
H.C. Wagner / RNRed