Unentschieden in Solingen lautet die Erfolgsbilanz der Bunkerladies beim Spiel am gestrigen Samstag gegen den HSV Solingen-Gräfrath. Die Sportlerinnen zeigten sich sehr zufrieden über den Ausgang des Spiels, in dem sie einen Auswärtspunkt gewinnen konnten.
Zweites Unentschieden für die Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg in Folge: Nach dem 28:28-Heimremis gegen den Geheimfavoriten 1. FSV Mainz 05 holten die Bunkerladies am Samstagabend, dem 24. September, ein 27:27 (12:15) beim Titelkandidaten HSV Solingen-Gräfrath. Gleichzeitig bedeutete dies den ersten Auswärtspunktgewinn bei einem Top-4-Team in der bislang 33 Spiele umfassenden Bilanz in der eingleisigen 2. Handball-Bundesliga Frauen.
Trotz Schwierigkeiten weiterhin kämpferisch
Die Regensburgerinnen, die auf Nicole Lederer und Sophia Peter verzichten mussten, fanden in der mit gut 300 Zuschauern besetzten Klingenhalle nicht gut in die Begegnung und lagen nach einigen Ballverlusten nach knapp acht Minuten mit 3:6 im Hintertreffen. Anschließend hatte der ESV aber eine richtig starke Phase und zwang beim 8:8 nach knapp 17 Minuten Solingens Trainerin Kerstin Reckenthäler zur Auszeit. Danach war es mit der Regensburger Herrlichkeit erst mal wieder vorbei: Eine in der Offensive eingehandelte Zeitstrafe des ESV nutzten die Gastgeberinnen, um auf 12:8 davonzuziehen. Solingen-Gräfrath konnte wieder die Torschützenkönigin der Vorsaison Vanessa Brandt einsetzen, flankiert von den ehemaligen Bundesliga-Spielerinnen Pia Adams (Zwickau) und Sina Ehmann (Göppingen) sowie Kapitänin Mandy Reinarz. Beim ESV lief weiter nicht alles rund, doch kämpferisch zeigte die Mannschaft von Trainer Csaba Szücs erneut eine Top-Leistung. Beim 13:12 ließen die Oberpfälzerinnen aber zwei gute Möglichkeiten aus, sodass Solingen-Gräfrath mit 15:12 zur Pause führte.
ESV gibt nochmal gas
Nach dem Seitenwechsel hatte der ESV in der sehr wellenartig verlaufenden Partie dann eine starke Phase: Der gut parierenden Torhüterin Stephanie Lukau gelang der Anschlusstreffer ins leere Tor zum 15:16, wenig später markierte Marleen Kadenbach in Unterzahl das 16:16. Nach einer Solinger Auszeit schwappte die nächste Welle in Richtung Solingens, das in der 48. Minute mit 21:18 führte. Der ESV ließ sich aber nicht abschütteln und war vor allem über die Achse Amelie Bayerl/Sara Mustafic erfolgreich. In der Schlussphase wusste die agile ESV-Deckung gegen den bärenstark besetzten HSV-Rückraum voll und ganz zu überzeugen. 64 Sekunden vor Ultimo gelang Kadenbach, die erneut Verantwortung übernommen hatte, mit dem 27:26 durch einen anspruchsvollen Rückraumwurf die allererste Gästeführung überhaupt. 49 Sekunden später erzielte Lucy Jörgens den Ausgleich für den HSV und der ESV kam noch einmal in Ballbesitz: Der sollte jedoch nichts einbringen und es blieb beim 27:27-Unentschieden.
Guter Auftakt für die Saison
ESV-Trainer Csaba Szücs war mächtig stolz auf die Vorstellung seines Teams: „Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt und nie aufgeben. In der zweiten Hälfte haben wir uns in der Deckung deutlich gesteigert und im Angriff viel abgeklärter agiert. Am Ende haben wir sogar den Sieg in der Hand, dennoch können wir sehr zufrieden mit dem Punkt sein.“ Nachdem die Bunkerladies in der vergangenen Saison an gleicher Stelle schon unverdient mit 30:31 verloren hatten, freute es dem sportlichen Leiter ungemein für die Mädels, dass sie dieses Mal für ihren Einsatz belohnt wurden. Der Punkt nach einem 3-Tore-Rückstand gegen einen Gegner mit ganz anderen Möglichkeiten sei für die Moral und den weiteren Saisonverlauf sehr wichtig, ganz besonders vor dem spielfreien Wochenende, so Robert Torunsky. Nun gelte es, den Spagat aus Erholung und Vorbereitung auf die nächsten beiden Heimpartien gegen Nürtingen (08. Oktober) und das Pokalspiel gegen Herrenberg (15. Oktober) zu schaffen.
Hans-Christian Wagner/RNRed