Nach einer ansprechenden Leistung gegen den Hamburger SV, die in einer 1:3-Niederlage endete, steht für den Jahn am morgigen Mittwoch bereits das nächste Zweitligaspiel an. Am frühen Abend treffen die Domstädter auf Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Bereits am Vormittag hatte der SSV einen Nachfolger für die freie Stelle des Sportdirektors vorgestellt.
Trotz drei Gegentoren und langer Heimreise ohne Punktausbeute im Gepäck ist die Stimmung beim SSV keineswegs gedämpft. Einen Tag vor dem Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Braunschweig besinnt sich die Regensburger Mannschaft auf die positiven Erkenntnisse aus dem Duell gegen den HSV. Das Heimspiel am morgigen Mittwoch um 18.30 Uhr ist das letzte vor der anstehenden WM-Pause. Bereits am Vormittag hatte der SSV einen Nachfolger für die freie Stelle des Sportdirektors vorgestellt: Tobias Werner übernimmt die Position des freigestellten Roger Stilz.
„Im Moment überwiegt schon der Frust“
Cheftrainer Mersad Selimbegovic konnte seine Mannschaft krankheitsbedingt zwar nur aus der Entfernung unterstützen, dürfte jedoch zufrieden gewesen sein mit der Leistung der Ersatzgeschwächten Truppe. Der Coach stellte ihm Nachhinein sein Gefühl beim Spiel dar „Das Spiel von zu Hause anschauen zu müssen, hat sich viel schlimmer angefühlt als die Grippe selbst. Da merkst du, dass du in diesen Situationen machtlos bist. Ich hatte Kontakt mit dem Trainerteam, aber das Fernsehbild ist immer ein bisschen zu spät. Es war schlimm für mich und ich hoffe, das kommt nicht mehr vor.“
Nach früher Führung durch eine ansprechende Mees-Caliskaner-Kombination mussten die Jahnspieler nur wenige Minute den Ausgleich durch ein Traumtor des Hamburger Verteidigers Vuskovic hinnehmen. Ein Fernschuss aus 30 Metern war zu platziert für Jahn-Ersatzkeeper Thorsten Kirschbaum. Der ehemalige Stuttgarter und Nürnberger zeigte sich über den Ausgang des Spiels sogar ein wenig enttäuscht: „Im Moment überwiegt schon der Frust, weil ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir sind nicht nur gut gestanden, sondern haben auch nach vorne unsere Möglichkeiten gehabt.“
„Wir haben heute sehr viel gelitten.“
Durch Tore von Königsdörffer und Glatzel entschied der HSV die Partei zu seinen Gunsten. Besonders unglücklich, da der Jahn wenige Minuten zuvor beinahe den Ausgleichstreffer erzielen konnte. Ein vielversprechender Lupfer von Jahnstürmer Dario Vizinger wurde jedoch kurz vor der Torlinie von der Hamburger Defensive geklärt. Kurz nach der Halbzeit konnte sich Keeper Kischbaum noch auszeichnen indem er einen Elfmeter durch HSV-Stürmer Glatzel halten konnte. Der Chefcoach hatte am Ende viel Lob für seinen Stellvertreter Sebastian Dreier: „Kurz vor dem Spiel habe ich mich in die Kabine per Video zugeschaltet, damit ich die Ansprache mitbekomme. Das war top, wie es Basti Dreier gemacht hat.“
Vorschau auf Braunschweig
Nachdem der Jahn erst selbst nach Norddeutschland reisen musste, kommt morgen eine norddeutsche Mannschaft in die Oberpfalz. Der Aufsteiger aus Braunschweig hat sich nach gut etabliert und musste in den letzten zehn Partien lediglich zwei Niederlagen hinnehmen (Je vier Siege/Unentschieden). Beide Niederlagen kamen jedoch mit den letzten 5 Pflichtspielen. In der Liga gab es zuletzt eine empfindliche 0:1-Pleite gegen Bundesligaabsteiger Fürth. Im Sturm kann Braunschweig mit Anthony Ujah Bundesligaerfahrung vorweisen (Fünf Tore in 13 Spielen), dahinter wirbelt Neuzugang Immanuel Pherai, der bereits sieben Scorerpunkte vorweisen kann. Ujah könnte jedoch wegen Rückenproblemen ausfallen.
Wieder dabei ist dagegen Cheftrainer Selimbegovic, der seine Krankheit auskurieren konnte. Auch Benedikt Saller und Steve Breitkreuz stehen wieder zur Verfügung. Braunschweig sieht der Coach als „harte Nuss“. Die Eintracht sei nicht einfach zu bespielen und sehr gefährlich bei Kontern. „Nicht umsonst waren sie vor dem Fürth-Spiel acht Spiele in Folge ungeschlagen. Es wird ein intensives Spiel, in dem Geduld gefragt sein wird", erklärt Selimbegovic bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel.
Englische Woche fordert die Mannschaft
Das mittlere Spiel der abschließenden „englischen“ Woche könnte dabei für beide Mannschaften eine Chance sein, sich von den Abstiegsrängen zu distanzieren. Momentan steht der Jahn knapp hinter dem momentanen Bruch in der Tabelle auf Platz neun, fünf Punkte hinter Kiel. Von Platz acht auf den ersten direkten Abstiegsplatz sind es jedoch momentan gerade einmal drei Punkte. Beide Mannschaften sind sich der Bedeutung des Spiels also mit großer Wahrscheinlichkeit bewusst. Spannend wird sein, wie Regensburg auf die zuletzt unglückliche Heimniederlage gegen Rostock reagiert. Mit Gimber, Guwara und Kennedy fehlt nicht nur der Kapitän, sondern auch zwei weitere potentielle Stammspieler. Die Regensburger Hoffnungen dürften damit wieder auf Torjäger Andreas Albers liegen. Der Däne kann diese Saison ebenfalls bereits sieben Scorerpunkte vorweisen.
„Zum Jahresabschluss im heimischen Stadion einen Sieg zu erkämpfen, wäre sehr wichtig und wir werden alles daransetzen, dass das gelingt. Ich hoffe, dass wir mit den Zuschauern, die uns immer gut unterstützen und die immer da sind, die drei Punkte hierbehalten können“, bestärkt Coach Selimbegovic seine Mannschaft. Am kommenden Wochenende muss der Jahn dann in Heidenheim ran und trifft hier unter anderem auf Ex-Spieler Andreas Geipl und Jan-Niklas Beste.
SSV Jahn Regensburg / RNRed