Der Zug hat keine Bremse: Die Zweitliga-Handballerinnen des Eisenbahner Sportvereins 1927 Regensburg holen sich mit einem Auswärtserfolg die Tabellenführung in der 2. Handball Bundesliga Frauen. 40 Auswärtstore waren dabei genauso ein Zweitliga-Rekord wie das zwölfte unbesiegte Spiel in Serie.
Mit einem 40:30 (18:13)-Sieg kehrten die Regensburger Bunkerladies aus Mainz zurück die Oberpfälzer Hauptstadt zurück. Am vergangenen Samstag, dem 14. Januar, traten die Bunkerladies gegen die SG Mainz/Bretzenheim an und konnten mit der alleinigen Tabellenführung in der Tasche zufrieden zurückkehren. Ein weiterer Grund zur Freude: Die Bunkerladies durften sich über zwölf unbesiegte Partien in Folge freuen. Trainer Csaba Szücs lobt die starke Leistung des Teams. Das nächste Spiel findet im „Bunker“ in Regensburg statt.
Startschwierigkeiten in Mainz
Vor der Partie standen die Vorzeichen gar nicht so gut, denn mit den erkrankten Marleen Kadenbach, Nicole Schiegerl, Johanna Ziegler und Rekonvaleszentin Nicole Lederer stand gleich ein Quartett nicht zur Verfügung. Dazu hatte sich der kampfstarke Aufsteiger vor über 400 Zuschauern in der IGS-Sporthalle vorgenommen, sich für die 22:33-Auswärtsniederlage zum Jahresauftakt zu revanchieren. Einige frühe Zeitstrafen machten es für die Oberpfälzerinnen nicht leichter, doch ein Treffer von Youngster Sophia Peter in 4:6-Unterzahl zur 3:2-Führung löste die kniffelige Situation. Die Partie verlief bis zum 9:9-Zwischenstand ausgeglichen, dann konnte sich der Tabellenzweite aus Regensburg absetzen.
D-Zug-Tempo setzt Gegnerinnen unter Druck
Der ESV war wieder von allen Positionen erfolgreich und setzte die Gastgeberinnen aus Rheinland-Pfalz mit Handball im D-Zug-Tempo ständig unter Druck. Herausragend aus einer bärenstarken Mannschaft waren Franziska Peter und Amelie Bayerl, die bis zur 18:13-Halbzeitführung zusammen zehn Treffer ihrer Farben erzielt hatten. Großen Anteil an dem Vorsprung hatte auch wieder Torhüterin Stephanie Lukau, die allein drei Strafwürfe der Ischn vor dem Seitenwechsel parierte.
Ohne Leistungsabfall oder Tempolimit in der Halle
Auch nach Wiederanpfiff sprühte die Mannschaft von Trainer Csaba Szücs vor Spielfreude: Stephanie Lukau parierte die Siebenmeter vier und fünf und stellte damit ebenso einen Karriere-Zweitligabestwert auf wie Theresa Lettl. Die Linkshänderin vertrat Nicole Schiegerl gekonnt und verbuchte am Ende sechs Hütten. Auch Johanna Brennauer am linken Flügel trug zum Dauerjubel der ESV-Schlachtenbummler bei, die für Heimspielatmosphäre sorgten. Nach gut 45 Minuten konnte das Trainerteam einige Leistungsträgerinnen schonen, ohne dass es zu einem Leistungsabfall oder Tempolimit kommen sollte.
Ein „Abend der Rekorde“
Torhüterin Norá Mestyán führte sich gleich mit einer Glanzparade bei einem Freistehenden ein und Franziska Höppe hatte die Schusskarte zugesteckt bekommen. Die Abwehrspezialistin traf am „Abend der Rekorde“ alle ihre vier Wurfversuche, zwei davon in Unterzahl. Dazu kam noch ein Traumanspiel an Kreisläuferin Drachsler, die zuvor mit einem selbstbewussten Wurf ins verwaiste Gehäuse schon Maßarbeit verrichtet hatte.
Voller Einsatz für den Platz an der Sonne
Am Ende stand ein 40:30-Erfolg auf der Anzeigetafel, bei dem alle elf Feldspielerinnen und sogar Torhüterin Lukau als Torschützin beigetragen hatten. Die Nachricht der überraschenden Niederlage von Co-Tabellenführer Solingen/Gräfrath verstärkte dann den Jubel noch, bedeutete das doch den alleinigen Platz an der Sonne.
Trainer Szücs: „Bravourös gelöst“
Trainer Csaba Szücs überlegte nach dem Spiel augenzwinkernd, seinen Hut dauerhaft vor die Mannschaft zu legen, um ihn nicht mehr ständig ziehen zu müssen. „Das war eine tolle Leistung der Mädels. Wir hatten, auch durch die Ausfälle, großen Respekt vor der Auswärtsaufgabe und haben sie bravourös gelöst.“ Der Sportliche Leiter Robert Torunsky zeigte sich hocherfreut über die Leistung. „Das war gefühlt das schnellste Frauenhandballspiel, das ich je gesehen habe. Die Zuschauer wurden blendend unterhalten. Kompliment an unsere Mannschaft, unsere sensationellen Fans und an das faire Heimpublikum.“
Informationen zum nächsten Match
Nächste Station der Bunkerladies ist am kommenden Samstag, dem 21. Januar, wieder der eigene Lokschuppen: Im „Bunker“ an der Dechbettener Brücke gastieren dann um 18.00 Uhr die Nordfrauen aus Harrislee.
H.C.Wagner/RNRed