Als Tabellenführer, aber mit dem nötigen Respekt vor dem Gegner empfangen die Bunkerladies am Wochenende in eigener Halle den TSV Nord Harrislee. Dabei steht nicht nur die seit über einem halben Jahr andauernde Heimserie auf dem Spiel, sondern auch der erste Tabellenplatz.
Am Samstag um 18.00 Uhr geht es für die Bunkerladies vor heimischem Publikum den TSV Nord Harrislee. Die Handballerinnen aus dem hohen Norden wollen den Regensburgerinnen in die Suppe spucken. Spannend wird sein, ob die Intensität bei den Bunkerladies trotz frühzeitig erreichtem Saisonziel Klassenerhalt weiterhin hoch bleiben kann.
Hält der Bunker auch dem Ansturm der Nordfrauen stand?
Seit dem 06. April 2022 wurde der „Bunker“ an der Dechbettener Brücke schon nicht mehr von Ligakonkurrenten eingenommen, am Samstag um 18.00 Uhr wird der TSV Nord Harrislee genau das versuchen. Die „Nordfrauen“ von der dänischen Grenze legen schließlich fast 900 Kilometer einfach in die Oberpfälzer Hauptstadt zurück und wollen die lange Rückfahrt mit einer Punktebeute im Gepäck deutlich angenehmer gestalten.
Zwölf Partien ohne Niederlage
Die Gastgeberinnen führen naturgemäß etwas ganz anderes im (Wikinger-)Schilde. Bei ihrer Heimpremiere als alleiniger Tabellenführer der 2. Handball Bundesliga Frauen soll die mittlerweile schon zwölf Partien andauernde Serie ohne Niederlage noch weiter ausgebaut werden. So groß die Freude nach dem 40:30-Auswärtssieg bei Mainz-Bretzenheim und über diesen historischen Erfolg auch war, der wichtigere ist der vorzeitig erreichte Klassenerhalt.
Tabelle soll kein Druck machen
In der vergangenen Runde reichten 20 Punkte zum Ligaverbleib, die Bunkerladies haben zwei Spieltage vor Hinrundenende bereits 21 (von 26 möglichen) eingesammelt. „Ich hoffe, dass die Mädels sich aufgrund der besonderen Tabellenkonstellation nicht selbst zu viel Druck machen und einfach weiter mit Freude und Herz Handball spielen“, sagt der Sportliche Leiter Robert Torunsky. „Wenn wir unsere Leistung abrufen, unsere Fans den Bunker füllen und für das Bunkerbeben sorgen, ist gegen jeden Gegner der Liga ein Sieg möglich.“
Harrislee will Zeichen Setzen
Harrislee stellt eine hohe Hürde dar: Der Tabellensechste (16:10 Punkte) starte hervorragend in die Runde und ist seinem Saisonziel „Klassenerhalt“ schon jetzt sehr nahe. Zuletzt erlebte das Team von Trainer Malte Böhrnsen jedoch eine Minikrise: Einer 16:28-Heimpleite gegen Aufstiegsfavorit Göppingen ließen die Nordfrauen vor Wochenfrist eine 25:34-Niederlage in Leipzig folgen. „Wir haben die Niederlage förmlich über uns ergehen lassen. Wir müssen das Spiel aufarbeiten, zurück zu unseren Basics und Leistung zeigen. Dann werden wir gestärkt aus dieser Phase herauskommen“, hatte Böhrnsen nach dem Schlusspfiff zu Protokoll gegeben. Der seit dieser Saison das Zepter schwingende Coach hofft auf eine Reaktion in Regensburg.
„Harrislee wird eine harte Nuss“
Mit Madita Karlotta Jeß (70 Tore) sowie Johanna (46) und Jane Andresen (44), die zwar nicht verwandt sind, sich aber eine Wohnung teilen, verfügt der TSV über einen gefährlichen Rückraum. Auch Spielmacherin Lara Fischer zeigte sich zuletzt mit neun Toren aus zehn Versuchen gegen Leipzig treffsicher. „Harrislee hat einen guten Kader und wird eine harte Nuss“, blickt Csaba Szücs voraus. Der ESV-Trainer ist gegen die Nordfrauen noch unbesiegt, da er krankheitsbedingt die knapp verlorene Auswärtspartie im Norden Flensburgs verpasst hatte. Für das spannende, vermutlich sehr temporeiche Duell erwarten die Verantwortlichen Halblinks Marleen Kadenbach und Rechtsaußen Nicole Schiegerl zurück im Kader. Anwurf beim Süd-Nord-Schlager ist um 18.00 Uhr. Die Partie wird auf www.sportdeutschland.tv übertragen.
Kurzinfos rund um das Spiel
Erster Absteiger: Die SG H2Ku Herrenberg wird laut eigenen Angaben keinen Lizenzantrag für die Saison 2023/24 stellen und steht somit als erster Absteiger fest. Zwei weitere der 16 Teams müssen sportlich den Weg in die 3. Liga antreten, unter dem Strich liegen aktuell neben Schlusslicht Herrenberg (4:22 Punkte), die SG Schozach-Bottwartal (6:20) und die Mainz-Bretzenheim (6:20).
Personalia
Marleen Kadenbach verlängerte ihren Vertrag bei den Bunkerladies bis zum 30. Juni 2024. Der Spielerinnenpate, die LVM-Agentur Hannes Lutter, wird aus diesem Grund im Rahmen des Spiels das signierte Original-Matchworn-Trikot der Abwehrchefin aus dem DHB-Pokal-Achtelfinale gegen Bundesligist HSG Bensheim/Auerbach verlosen.
Hans-Christian Wagner / RNRed