Der Tabellenführer HSV Solingen-Gräfrath kommt am Samstag in den „Bunker“. Wie sich die Tabellenführung in der 2. Handball-Bundesliga anfühlt, wissen die Bunkerladies aus eigener Erfahrung – somit steht ein spannendes Kräftemessen an.
Am kommenden Samstag, dem 18. Februar, trifft der ESV 1927 Regensburg auf das Team HSV Solingen-Gräfrath. Das Match findet in Regensburg im ortseigenem „Bunker“ des ESV statt.
Ringen um die Tabellenführung
Die Tabellenführung in der 2. Handball Bundesliga Frauen wechselte in den vergangenen Monaten öfters hin und her: Auch die Bunkerladies hatten in 2023 kurzzeitig den Platz an der Sonne, der zum Direktaufstieg berechtigt, inne. In den vergangenen Wochen präsentierte sich aber der HSV Solingen-Gräfrath als deutlich stabilste Mannschaft in der Spitzengruppe, folgerichtig führen die Klingenstädterinnen mit drei Zählern Vorsprung (27:7 Punkte) das 16er-Feld an. Die Partie beim Tabellenvierten aus Regensburg (22:12) ist das Spitzenspiel des 18. Spieltags.
Die Bunkerladies schwächeln, der HSV räumt ab
Bei den Gastgeberinnen war die Tendenz zuletzt gegenläufig zu der des Tabellenführers aus Nordrhein-Westfalen. Aus den letzten vier Partien stehen 1:7 Punkte zu Buche, vor Wochenfrist war eine 25:29-Auswärtsniederlage beim 1. FSV Mainz 05 zu erwarten. Und auch wenn die Gegner ausnahmslos gut waren, können die Regensburgerinnen mit ihrer eigenen Leistung nicht zufrieden sein. Die Anzahl der Ballverluste war viel zu hoch und das bescherte den Bunkerladies eine Menge an einfachen Gegentoren. Dies gilt es gegen Solingen unbedingt zu vermeiden, da das Team von Trainerin Kerstin Reckenthäler schon aus dem Positionsangriff schwer zu stoppen ist. Im wurfgewaltigen Rückraumtummeln sich neben der Vorjahres-Torschützenkönigin Vanessa Brandt (77/13 Tore), noch Ex-Bundesliga-Goalgetterin Pia Adams (84/16), die erfahrene Spielmacherin Mandy Reinarz (60/4) und Lara Karathanassis (73/11). Auch die Flügel des HSV sind doppelt gut besetzt, die Torhüterinnenposition sogar dreifach. Kein Zufall also, dass das Team aktuell sogar drei Punkte Vorsprung auf den eigentlichen Aufstiegsfavoriten aus Göppingen hat.
Höchstleistung durch Heimvorteil?
Ein ganz dickes Brett also, das die Regensburgerinnen da bohren müssen. „Solingen ist stark besetzt, hat aktuell einen Lauf und die besten Karten im Aufstiegsrennen. Da müssen wir uns gegenüber dem Mainz-Spiel enorm steigern, um das Ergebnis aus dem Hinspiel wiederholen zu können“, sagt ESV-Trainer Csaba Szücs. Das Hinspielergebnis aus dem September, ein 27:27 in der Solinger Klingenhalle, dient als Mutmacher. Damals schafften die Bunkerladies mit viel Einsatz den überraschenden Auswärtspunktgewinn. Vor den eigenen Fans gilt es nun, weniger zu zaudern, sondern konsequenter den Weg zum Tor suchen und mit Überzeugung abzuschließen. Dass die Regensburgerinnen, angetrieben von den fantastischen Fans, in eigener Halle zu besonderen Leistungen fähig sind, haben sie unter anderem bereits mit dem Heimsieg gegen Göppingen bewiesen. In der Außenseiterrolle kann man frei aufspielen und die zuletzt vermisste Lockerheit an den Tag legen.
Chancen trotz Ausfällen
Bei den Gästen droht der Ausfall von Topscorerin Pia Adams, die sich kürzlich im Training einen Bänderriss zugezogen hatte, aber auch das Heimteam wird aller Voraussicht nach nicht in Bestbesetzung antreten können. In der Winterzeit und nach bereits 20 absolvierten Pflichtspielen ist dies jedoch normal. Ausfälle hüben wie drüben müssen aber nicht zwangsläufig ein Nachteil sein, da sie immer auch Nachrückern die Chance bieten, sich bei den Trainern in den Blickpunkt zu spielen. Für Spannung und Atmosphäre ist also gesorgt, der Rahmen für das Zweitliga-Spitzenspiel steht. Im Rahmen des Spitzenspiels wird ein signiertes Matchworn-Pokaltrikot von Kreisläuferin Sara Mustafic, ein absolutes Einzelstück, verlost. Für Fans, die nicht anwesend sein können wird die Partie ab 17.45 Uhr kostenlos auf www.sportdeutschland.tv übertragen: https://sportdeutschland.tv/2-handball-bundesliga-frauen/2-hbf-esv-1927-regensburg-vs-hsv-solingen-graefrath
Hans-Christian Wagner / RNRed