Die Jahnelf musste am Freitagabend in Karlsruhe eine weitere Niederlage hinnehmen. Für die Männer von Chef-Trainer ist das Spiel ein erneuter Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Spielbericht und Stimmen zum Spiel. Jetzt auf Regensburger Nachrichten.
Jahn Chef-Trainer Mersad Selimbegovic veränderte die Startformation im Vergleich zum Remis im heimischen Stadion gegen Hannover 96 auf keiner Position und hielt an der Aufstellung vom vergangenen Wochenende fest. Auch zwei Tage nach der bitteren Niederlage lohnt sich ein Blick zurück.
Druckvolle Anfangsphase
Direkt zu Beginn der Partie übernahmen die Gastgeber die Rolle der spielbestimmenden Mannschaft. Nach zwei gespielten Minuten die erste große Chance für den KSC: Schleusener bekam nach einem Zuspiel aus zentraler Position den Ball auf die rechte Seite gespielt und stellte Jahn Schlussmann Urbig direkt auf die Probe. Dieser reagierte überragend und auch der Nachschuss fand nicht den Weg ins Tor. Die erste Torannäherung des SSV dann über Gimber, der nach einer Ecke an den Ball kam, aber dessen Versuch keine weitere Gefahr für den Gastgeber stellte (10.). Im direkten Gegenzug verfehlte dann Nebel aus zentraler Position das Tor der Jahnelf nur knapp links (11.). Der Kapitän Benedikt Gimber zieht weiter positives aus dem Auftreten seiner Mannschaft: „Wir geben uns nicht auf und müssen weiterarbeiten, damit das Glück auch wieder auf unsere Seite fällt. Wir haben uns in der Vergangenheit schwergetan, wenn wir hinten lagen. Heute hatte ich auf dem Platz das Gefühl, dass wir jederzeit gefährlich waren, uns nicht aufgegeben haben und hätten zurückkommen können.“
Albers lässt die Führung liegen
Es ging direkt weiter über den vorgerückten KSC-Verteidiger Ambrosius. Nach einem Freistoß für den KSC kam er an den Ball, schloss aber aus zu spitzem Winkel ab und traf lediglich das Außennetz. Nach einer intensiven Druckphase in den ersten 15 Minuten dann die größte Möglichkeit für den SSV durch Albers. Nach einer Flanke von Guwara aus linker Position kam der Däne mit dem Kopf an den Ball, jedoch lenkte der Karlsruher Schlussmann Gersbeck die Kugel in letzter Not noch an den Pfosten (17.). Der Regensburger Torjäger ordnet die Regensburger Abschlussschwäche ein: „Wir haben inzwischen wieder mehr Chancen, hatten heute drei Lattenschüsse. Es ist dann aber symptomatisch für unsere Situation, dass du eben Latte und Pfosten triffst. Das kannst du nicht immer erklären. Wir waren heute gefährlich, müssen da dranbleiben und können hoffentlich nächste Woche erklären, wie die Chancen reingegangen sind.“
Karlsruhe geht in Front
Als die Jahnelf in der Folge einen aktiveren Eindruck machte und mehr Spielanteile bekam, fiel genau in diese Phase der Führungstreffer für die Gastgeber (24.). Wanitzek spielte in der Box den Ball auf Kaufmann, der aus rechter Position abzog und den Ball entscheidend von Elvedi abgefälscht im Tor unterbrachte. „Es ist extrem bitter. Wir haben geraten wieder durch einen individuellen Fehler in Rückstand, wie sie bei uns zu oft vorkommen. Dann wird es schwierig“, bemängelt Kapitän Gimber. Der SSV ließ sich dennoch nicht unterkriegen und kämpfte willensstark weiter. „Mersad Selimbegovic sah seine Mannschaft im weiteren Verlauf kämpfen: „Für den neutralen Zuschauer war das eine richtig gute Zweitliga-Partie, die wir leider mit 0:1 verloren haben. Es zieht sich einfach durch die letzten Wochen, dass wir grobe individuelle Fehler machen und am Ende wird der Schuss zum 0:1 noch abgefälscht.“ Nach einem weniger gefährlichen Versuch von Gouras aus zentraler Position dann der nächste Aluminiumtreffer von Singh. Der Neuseeländer zog aus rechter Position in die Mitte, täuschte einen Schuss an und traf aus gut 20 Metern nur die Latte. Nach einem Schussversuch von Verteidiger Heise kam Kaufmann knapp an den Ball, aber mit dieser Chance ging es nach einer ausgeglichenen Halbzeit in die Kabinen.
Jahn mit Chancen auf den Ausgleich
Die erste Möglichkeit der zweiten Hälfte bot sich schließlich für die Gastgeber. Ein Freistoß von der rechten Seite auf das Torwarteck ließ Urbig von der Brust abprallen (49.). Schleusener behauptete sich in der nächsten Aktion gegen drei Verteidiger und dribbelte sich bis in den Strafraum, aber verfehlt das Tor knapp (59.). Weiter ging es über Cueto über die rechte Seite mit einem Sprint bis in den Strafraum. Er scheiterte jedoch an Urbig im 1-gegen-1 (67.). Die Jahnelf wirkte anschließend aber wieder wacher und konnte wieder viele Bälle für sich behaupten. Nach einem hohen Ball auf Singhs rechte Seite spielte er die Kugel direkt auf Albers, dessen Schuss in letzter Sekunde zur Ecke geklärt werden konnte (69.). Die nächste große Chance dann wieder für den SSV nach der anschließenden Ecke in der 70. Spielminute durch Gimber. Nach dem Eckstoß von Singh aus rechter Position kam der Kapitän fünf Meter vor dem Tor zum Kopfball, aber Torhüter Gersbeck war rechtzeitig zur Stelle (70.). „Es gibt keine Alternative dazu weiter hart zu arbeiten und daran zu glauben, dass wir den Bock umstoßen können. Klar ist aber auch, dass wir schnell punkten müssen“, weiß Coach Selimbegovic mit Blick auf das Rest-Programm.
Jahn kann sich nicht mehr belohnen
Der eingewechselte Idrizi brachte nach einem Ball in die Tiefe von Singh zu wenig Druck hinter den Ball und somit blieb auch für ihn der erhoffte Torerfolg aus (78.). Auch im direkten Gegenzug kam Karlsruhes Franke zwar frei zu einem Kopfball, jedoch war dieser zu ungenau platziert (80.). In einer intensiven Schlussphase drückte der SSV auf den Ausgleich, welcher jedoch ausbleiben sollte. Singh mit einem Schuss von der rechten Strafraumecke mit dem nächsten Aluminiumtreffer an den Innenpfosten der Gastgeber (90.). Auch der eingewechselte Saller versuchte es mit einem Distanzschuss. Der Distanzschuss kam gefährlich auf das Tor, doch erneut fand er seinen Meister in Gersbeck (90. +3). So endete die ausgeglichene Partie dann undankbar für den Jahn mit einer 0:1-Auswärtsniederlage. Führungsspieler Albers zeigte sich nach Abpfiff kämpferisch: „Wenn wir nach so einem Spiel aufgeben würden, dann weiß ich auch nicht. Das werden wir nicht machen, sondern dranbleiben. Wir haben die Qualität für die 2. Bundesliga. Wir haben auch Moral gezeigt. Das können wir an Positivem mitnehmen. Aber klar ist, wir müssen jetzt auch mal wieder die Spiele gewinnen.“
Statistik
Schiedsrichter: Patrick Alt
Zuschauer: 18.191
Tore: 1:0 Kaufmann (24.)
SSV Jahn
Urbig- Faber (Saller 87.), Nachreiner (Günther 87.), Elvedi, Guwara – Gimber (C), Thalhammer (Idrizi 66.) – Singh, Gouras (Mees 66.) – Yildirim (Owusu 66.), Albers
Karlsruher SC
Gersbeck – Heise, Franke, Ambrosius, Jung – Nebel (Cueto 58.), Gondorf (C), Breithaupt, Wanitzek (Gordon 90.) – Schleusener (Rapp 87.), Kaufmann (Batzmaz 58.)
SSV Jahn Regensburg e.V. / RNRed