Kein schönes, aber ein im Ergebnis erfolgreiches Spiel lieferten die Regensburg Adler am Samstagabend gegen den TSV Allach ab – damit verbunden die erfolgreiche Verteidigung des Tabellenplatzes 2 in der Play-Off-Runde der Handball-Bayernliga.
„Zwei Punkte“, so der lapidare Kommentar von Trainer Kai-Uwe Pekrul nach dem 30:28-Heimsieg seiner Adler gegen den TSV Allach 09. In einem sehr durchwachsenen und von offensiver Härte der Münchner Vorstädter geprägten Pflichtspiel der Aufstiegsrunde setzten sich am Ende die Regensburger durch.
Pekrul-Team verteidigt mit 30:28-Sieg den zweiten Tabellenplatz in der Aufstiegsrunde
Dabei blieben die Adler noch weit unter ihren Möglichkeiten. Lobenswerte zwölf Tore von Konstantin Singwald und 16 Paraden von Keeper Daniel Hertel – beider Einsatz stand noch bis Freitag in Frage – waren zwei der Sieggaranten. „Eigentlich hätten wir mit 15 Toren Unterschied gewinnen müssen“, zeigte sich Adler-Geschäftsführer Simon Dillinger mit der Leistung seiner Mannen nicht zu 100 Prozent zufrieden. In der Tat war die Chancenauswertung eher schlecht als recht.
Gebrochene Nase: „Symbolisch für den Kampfgeist“
Durch die offensive und von einer immer wieder an der Grenze des Unfairen agierende Allacher Abwehr wurden die Außen und der Kreis der Regensburger fast ausgeschaltet. Somit erzielten Valentin Deml, Marwin Wunder und Moritz Haß insgesamt nur fünf Tore. Kreisläufer Tim Vasold, der unter Schmerzen ins Spiel gegangen war und wacker kämpfte, ging letztlich mit einem Treffer und gebrochener Nase vom Feld und steht auch symbolisch für den Kampfgeist, der die ohne die Erlanger Steffan Meyer und Stammtorhüter Lars Goebel (beide grippekrank) angetretene Truppe am Ende doch siegen ließ. Als Ersatzkeeper kam Paul Ergott nicht zum Einsatz, ebenso Kreisläufer Alexander Federmann aus der „Zweiten“. Der ebenfalls aus der Landesliga-Reserve rekrutierte Tom Wuka lieferte auf verschiedensten Positionen und beim schnellen Tempogegenstoß eine beachtliche Leistung ab.
Platzverweis überfällig
Auffällig war die bisweilen zu einer Art Standhandball führende Ratlosigkeit der Adler gegen die Abwehr der Allacher. „Wir können aufgrund Personalmangel, Verletzungen und Erkrankungen solche Standards nie im Training einstudieren“, verteidigte der Regensburger Coach seine Mannschaft. Kurze, schnelle Kombinationen im Wechselspiel des Rückraums durchbrachen die Raumdeckung der Allacher immer wieder. Neben der Wurfgewalt von Konstantin Singwald bauten die unermüdlichen Simbeck-Brüder Bastian und Johannes hier immer wieder punktuell Druck auf, der insgesamt zu acht Toren führte und den Allacher Tobias Wittmann mit einer Roten Karten nach rüdem Foul gegen Sebastian Simbeck bereits nach 41 Minuten auf die Tribüne schickte. Der Platzverweis war eine der klaren und guten Entscheidung der beiden Unparteiischen, die zulasten eines flüssigen Bayernliga-Playoff-Spiels immer wieder an ihre Grenzen stießen.
Am kommenden Samstag ist für die Adler „Stunde der Wahrheit“. Um 20.00 Uhr wartet Tabellennachbar TG Landshut auf den Tabellenzweiten aus Regensburg.
Hans-Christian Wagner / RNRed