In einem insgesamt ausgeglichenen Spiel musste sich die Jahnelf beim FC St. Pauli mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Ein Eigentor von Prince Owusu in der ersten Halbzeit entschied den 26. Spieltag am Millerntor. Spielbericht und Stimmen zum Spiel von Kapitän Saller und Coach Selimbegovic.
Jahn Chef-Trainer Mersad Selimbegovic veränderte die Startformation im Vergleich zum Heimsieg gegen Paderborn auf einer Position. Für den gesperrten Bene Gimber (10. gelbe Karte) kam Saller in die Mannschaft, der auf die Rechtsverteidigerposition rückte. Christian Viet besetzte die Position im Mittelfeldzentrum.
„Das Gegentor ist eine ärgerliche Bogenlampe, der Treffer tut weh“
Zu Beginn ging es hin und her. Die erste Großchance für den SSV bot sich in der achten Spielminute. Sarpreet Singh flankte den Ball in den Strafraum, aber fand keinen Abnehmer (8.). Kurz darauf stand Singh erneut im Fokus. Im Strafraum fiel der Jahn Angreifer. Schiedsrichter Dankert entschied in dieser strittigen Szene auf Schwalbe und die gelbe Karte für den Neuseeländer (11.). Mit Blick auf die TV-Bilder lag zumindest ein Kontakt des Hamburger Verteidigers vor, eine „Schwalbe“ war die Aktion nicht. Nach dieser Aktion bestimmte die Heimmannschaft das Spielgesehen, doch kam nur selten gefährlich vor das Tor. Über einen Freistoß wurde St. Pauli gefährlich. Marcel Hartel trat diesen scharf in den Sechzehner. Steve Breitkreuz und Jonas Urbig irritierten sich gegenseitig, wodurch der Ball als Bogenlampe unmittelbar vor der Torlinie herunterfiel. Viele Spieler sprangen hoch, Prince Owusu war nach Auswertungen der TV-Bilder wohl als Letzter am Ball (23.) – ein unglücklicher Treffer zum 0:1. „Das Gegentor ist eine ärgerliche Bogenlampe, der Treffer tut weh“, wusste auch Benedikt Saller, der Benedikt Gimber als Kapitän vertrat. Der SSV gab sich nicht auf und hatte durch Idrizi die Chance auf den Ausgleich. Nach einem Konter konnte dieser frei abschließen, doch schoss knapp am Pfosten vorbei (25.). Bis zur Pause versuchte der Jahn den Ausgleichstreffer zu erzwingen, doch ging es mit dem Rückstand in die Pause.
Jahn lässt beste Chancen ungenutzt
„Die zweite Halbzeit war dann deutlich besser von uns. Wenn wir eine solche Leistung wie heute auch in den kommenden Wochen abrufen, dann macht das mit Blick auf die nächsten Spiele optimistisch“, lobte Co-Captain Saller. Und Tatsächlich: Mit viel Selbstbewusstsein ging die Jahnelf in den zweiten Durchgang. Die Mannschaft von Chef-Trainer Mersad Selimbegovic konnte spielerisch durchaus überzeugen, doch der finale Pass oder finale Abschluss fehlte. So schloss Singh zu spät ab, sodass der Ball abgeblockt werden konnte (49.). Auf der Gegenseite verfehlte Pauli-Stürmer Afolayan mit einem Distanzschuss nur knapp das Jahn Gehäuse, der Ball zischte einen Meter am Pfosten vorbei. In einer Zwei-auf-Eins-Kontersituation geriet Idrizi wenige Minuten später in Rücklage, wodurch sein Schuss auf den gegnerischen Keeper eher harmlos wirkte (57.). Idrizi hatte daraufhin den Ausgleich auf den Fuß. Torhüter Nikola Vasilj spielte den Ball in Idrizis Füße, doch der der Kosovare verlor das Eins-gegen-Eins gegen den Pauli-Keeper (73.). „Natürlich bleibt die tabellarische Situation weiter sehr ernst. Es ist kein Zuckerschlecken für alle Beteiligten. Wir müssen unsere Spiele gewinnen. Dann ist es auch egal, was die anderen machen“, weiß Kapitän Saller, der knapp acht Minuten später den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Durch einen schönen Steckpass war Saller alleine vor dem gegnerischen Tor, doch er schoss am langen Pfosten vorbei (81.).
Selimbegovic: „Zuhause wieder Vollgas-Fußball spielen“
„Das tut doppelt weh, wenn man das Spiel macht, gerade in der zweiten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft ist und dann so mit leeren Händen da steht. Das ist schon schmerzhaft, aber so ist Fußball. Hier gegen so einen Gegner, in so einem Stadion, diese Leistung abzurufen, so mutig aufzutreten und auch fußballerisch gute Lösungen gefunden zu haben, das war gut“, attestierte Coach Selimbegovic. Die Heimmannschaft kam lediglich durch Konter in gefährliche Situationen. Leart Paqarada und Hartel konnten jeweils alleine aufs Jahn Tor zu laufen, doch Paqarada schoss über das Tor (83.) und Hartel konnte im letzten Moment von Leon Guwara gestoppt werden (90+2.). Der Ausgleich wäre verdient gewesen, aber sollte am Ende nicht mehr fallen – die Jahnelf verliert am Millerntor denkbar knapp mit 0:1. Kommende Woche geht es am Ostersonntag gegen den 1. FC Magdeburg weiter. Mersad Selimbegovic blickt optimistisch auf den kommenden Keller-Krimi: „Abhaken – die Mannschaft hat es heute gut gemacht und wir haben alles probiert, das macht für uns Mut, für die nächsten Spiele. Ich traue meiner Mannschaft zu, dass wir das gut verarbeiten, damit wir nächstes Wochenende zuhause wieder Vollgas-Fußball spielen.“
Tore: 1:0 (Owusu ET, 23.)
Schiedsrichter: Bastian Dankert
Zuschauer: 29.235
SSV Jahn: Urbig – Saller (C), S. Breitkreuz (Yildirim, 90+1.), Elvedi, Guwara - Thalhammer, Viet (Günther, 86.), Singh (Makridis, 73.), Caliskaner, Idrizi (Albers, 74.)- Owusu (Gouras, 87.)
FC St. Pauli: Vasilj - Medic, Smith, Mets – Saliakas (Zander, 90.), Paqarada (C) (Ritzka, 90.), Irvine, Hartel – Metcalfe (D. Otto, 60.), Daschner, Afolayan (Fazliji, 70.)
SSV Jahn Regensburg / RNRed