Mit nur neun Feldspielerinnen gewannen die Bunkerladies am Samstagabend verdient mit 30:29(14:13) beim TuS Lintfort. Damit festigten die Handballerinnen nicht nur ihren fünften Tabellenplatz, sondern haben ebenso bereits drei Spieltage vor Rundenende den Punktestand der Aufstiegssaison erreicht.
Der Mai ist temperaturtechnisch zwar nur bedingt zum Handballspielen gemacht, die 30 Saisonspiele in der 2. Handball Bundesliga der Frauen erfordern jedoch den Spielbetrieb im Spätfrühling. Somit traten die Bunkerladies, mit zuletzt 7:1 Punkten das heißeste Team der Liga, am Samstagabend zum vorletzten Auswärtsspiel 2022/23 in der altehrwürdigen Sporthalle an der Eyller Straße beim TuS Lintfort an.
Dezimiertes Aufgebot gegen Lieblingsgegner
Das Team aus Nordrhein-Westfalen war vor dem Anpfiff ein Lieblingsgegner der Oberpfälzerinnen, die aus drei Vergleichen 5:1 Punkte holen konnten. Diesmal schienen die Trauben aber besonders hoch zu hängen. Denn neben den Langzeitverletzten Johanna Brennauer und Sophia Peter fielen mit Marleen Kadenbach und Nicole Lederer zusätzlich zwei Spielerinnen auf der halblinken Position verletzungsbedingt aus. Dieser Umstand erforderte nicht nur Umstellungen, sondern dezimierte das Aufgebot von Trainer Csaba Szücs auf neun Feldspielerinnen. Die hatten nach drei Siegen in Serie aber Selbstvertrauen und wollten abermals die Punkte aus Kamp-Lintfort entführen. Angeführt von der bärenstarken Linksaußen Anika Bissel, die mit zehn Feldtoren einen persönlichen Bestwert im ESV-Trikot aufstellte, sicherten sich die Gäste auch eine knappe 14:13-Pausenführung.
Kräfteverschleiß führt zu spannender Schlussphase
Nach dem Seitenwechsel blieb der ESV die etwas bessere Mannschaft. Franziska Peter erzielte acht ihrer zehn Hütten nach Wiederanpfiff und der ESV führte nach einem Treffer von Anna Fuhrmann in der 50. Minute mit 25:20. In der Schlussphase zollten die Regensburgerinnen aber dem Kräfteverschleiß Tribut: Lintfort hatte in dieser Phase auch das nötige Glück, dass zwei Rückraumwürfe ins Tor trudelten. So gelang dem Heimteam in der 60. Minute tatsächlich noch der Ausgleich zum 29:29. Regensburg behielt aber die Nerven und fand kurz vor Ultimo die starke Julia Drachsler am Kreis, die nur durch ein Foul zu stoppen war. Franziska Peter bewies vom Punkt wieder einmal Nerven wie Drahtseile und verwandelte den Siebenmeter zum 30:29-Erfolg.
„Busanfahrt und Personalsorgen extrem gut weggesteckt“
„Die Mädels haben kühlen Kopf behalten und sich den eigentlich schon sicheren Sieg nicht mehr nehmen lassen“, freute sich ESV-Coach Csaba Szücs über den vierten Sieg in Folge. „Die Spielerinnen haben die strapaziöse Busanfahrt und die Personalsorgen extrem gut weggesteckt“, lobte der Sportliche Leiter Robert Torunsky den Auftritt. „Letztendlich haben wir in der gemischten Sauna einen Aufguss mehr als der Gegner gehabt, da wir über mehr Phasen der Partie die bessere Mannschaft als Lintfort waren“, sagte Torunsky augenzwinkernd über den verdienten Zweier. Durch den neunten Auswärtssieg im vierzehnten Spiel verteidigten die Regensburgerinnen Rang fünf und haben drei Spieltage vor Rundenende schon genauso so viele Zähler gesammelt wie in der sensationellen Aufstiegssaison.
ESV 1927 Regensburg:
Tor: Stephanie Lukau, Nóra Mestyán
Feld: Anika Bissel 10, Franziska Peter 10/5, Amelie Bayerl, Anna Fuhrmann je 3, Julia Drachsler, Franziska Höppe, Sara Mustafic je 1 sowie Nicole Schiegerl und Theresa Lettl.
Hans-Christian Wagner/RNRed