In dem ersten Pflichtspiel von Chef-Trainer Joe Enochs verlor der SSV mit 1:5 (0:4). Die Gäste aus Hamburg bestraften jeden Fehler der Jahnelf und führten bereits zur Halbzeit mit 0:4. Nach dem Spiel wurden einige Spieler von Fans des Vereins auf dem Platz zur Rede gestellt. Der Verein kann mit dem Ergebnis unter dem Strich für die dritte Liga planen. Der Spielbericht in voller Länge.
Der neue Chef-Trainer Joe Enochs veränderte die Startformation auf drei Positionen. Joshua Mees, Babis Makridis und Benedikt Saller kamen für Sarpreet Singh, Andreas Albers und Scott Kennedy. Die Maßnahmen fanden jedoch keine Wirkung. Zwei Spieltage vor Schluss haben die Regensburger nur noch rein rechnerische Chancen auf den Klassenerhalt. Auch Kapitän Benedikt Gimber und der neuberufene Coach Enochs zeigten sich nach dem Spiel geschockt.
„In der Anfangsphase haben wir keine Chance gehabt.“
In dieser Partie trafen zwei Extreme aufeinander. Während der Jahn vor Spielbeginn fünf Punkte von dem Relegationsplatz entfernt war, trennten den HSV vier Punkte zum zweiten und direkten Aufstiegsplatz. Beide Mannschaften hatten sich viel vorgenommen und starteten mit viel Geschwindigkeit in diese Paarung. Die erste Chance hatte der HSV. Über außen setzte sich Bakery Jatta durch und passte flach in den Strafraum zu Robert Glatzel, welcher aus kurzer Distanz zum 0:1 einnetzte (4.). Daraufhin war der SSV verunsichert und machte immer wieder kleinere Fehler. Einer dieser individuellen Fehler führte zu einem Strafstoß. Sonny Kittel verwandelte den fälligen Elfmeter (17.). „In der Anfangsphase haben wir keine Chance gehabt. Es gab viele Situationen, in denen wir entschiedener in den Zweikampf hätten gehen müssen“, ordnete der erst seit wenigen Tagen in Regensburg aktive Trainer Enochs die ersten 45 Minuten ein.
Mit der Führung im Rücken spielten die Gäste dominant auf und ließen der Jahnelf wenig Chancen. Folglich erzielten Miro Muheim (30.) und erneut Sonny Kittel (45+1.) weitere Treffer für den HSV zum 0:4-Halbzeitstand. Kapitän Gimber versuchte nach Abpfiff das Geschehene in Worte zu fassen: „In mir herrscht gerade große Leere. Ich habe keine Worte dafür. So eine erste Halbzeit ist nicht zu entschuldigen. Zudem fällt es uns aktuell sehr schwer, mit Rückständen umzugehen und zurückzukommen.“
Jahn mit letzten Offensivbemühungen
In der zweiten Halbzeit hatte sich der Jahn viel vorgenommen und kam durch Mees zur ersten Chance. Dieser zog von Linksaußen aufs kurze Eck ab, doch Daniel Heuer Fernandes parierte (50.). Knappe fünf Minuten später konnte Mees erneut abschließen. Sein Schuss wurde geklärt, doch der Abpraller sprang Kaan Caliskaner an den Oberschenkel und überquerte die Torlinie zum 1:4 (55.). Nach dem Anschlusstreffer drückte der SSV auf weitere Treffer, doch zwei Hereingaben von Kennedy fanden keinen Abnehmer (60.) und Caliskaner konnte den Fehler von Moritz Heyer nicht ausnutzen (65.). Selbiger zog an Jonas David vorbei und passt den Ball in die Mitte. Dort stand Sebastian Schonlau parat, wodurch Heuer Fernandes das Leder aufnehmen konnte (67.)
Kritik an Verantwortlichen aus der Kurve
In derselben Minute steckte Mees auf Kennedy durch, welcher allerdings knapp verzog. HSV-Trainer Tim Walter reagierte auf diese Spielphase des SSV mit einem Doppelwechsel. Nach diesem kontrollierten die Gäste wieder das Spielgeschehen. Nach einem Schuss von Anssi Tapio Suhonen nutzte schließlich der eingewechselte Bilbija den Abstauber und erhöhte den Spielstand (81.). Mit 1:5 muss sich der Jahn dem HSV geschlagen geben und bleibt somit auf Rang 17. Während des Spiels hielten Teile der Fans verschiedene Plakate in die Höhe. Während auf einem der geschiedene Trainer Mersad Selimbegovic verabschiedet wurde, kritisierte der zweite prominente Banner die Verantwortlichen des Vereins.
„Wir müssen alles aus uns herausholen. Das sind wir Allen schuldig.”
Nach Abpfiff verschafften sich Teile der aktiven Fanszene des Jahns Zutritt zum Spielfeld und verwickelten Führungsspieler um Kapitän Gimber und Scott Kennedy in ein minutenlanges Gespräch. Während die Fans sich nach Ende des Spiels auch durch Pfiffe und Buh-Rufe bemerkbar machten, versuchte der Coach Enochs positive Grundstimmung zu verbreiten: „Ich glaube fest an die Mannschaft. Auch wenn sich das nach einer 1:5-Niederlage komisch anhören mag, aber wir können in Braunschweig gewinnen. Darauf werden wir hinarbeiten.“ Auch Kapitän Gimber verspricht Besserung für die kommenden Spiele: „Mit Blick auf die letzten Partien dieser Saison kann ich mich nur wiederholen: Solange alles möglich ist, stehen wir in der Pflicht, für diesen Verein alles zu geben. Wir müssen alles aus uns herausholen. Das sind wir Allen schuldig.”
Statistik SSV Jahn Regensburg gegen Hamburger SV
Tore: 0:1 Glatzel (4.), 0:2 Kittel (17./FE), 0:3 Muheim (30.), 0:4 Kittel (45+1.), 1:4 Caliskaner (55.), 1:5 Bilbija (81.)
Schiedsrichter: Alexander Sather
Zuschauer: 15.210
SSV Jahn: Urbig – Saller (Faber, 74.), S. Breitkreuz, Elvedi, Günther (Kennedy, 22.) - Gimber (Thalhammer, 84.), Viet, Makridis, Mees (Albers, 74.) - Owusu (Yildirim, 84.), Caliskaner
HSV: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Meffert (Montero, 87.), Reis (Suhonen, 72.), Kittel (Bilbija, 79.) – Jatta (Mikelbrencis, 87.), Glatzel , Dompé (Königsdörffer, 71.)
SSV Jahn Regensburg / RNRed