Der SSV Jahn Regensburg hat seine Sieglosserie gestoppt. Mit einem 2:1-Sieg reist die Jahnelf aus Braunschweig zurück. Trotz des Sieges ist der Klassenerhalt nur noch theoretisch möglich, denn mit drei Punkten Rückstand auf Platz 16 und einem deutlich schlechterem Torverhältnis steht der Verein einen Spieltag vor Schluss kurz vor dem Abstieg.
Die Jahnelf gewann am Wochenende verdient mit 2:1 auswärts gegen Eintracht Braunschweig. Damit beendete der SSV eine Serie von sieben sieglosen Partien in Folge. Dennoch ist der Verein bei noch einem ausstehenden Spiel so gut wie abgestiegen. Der ausführliche Spielbericht und Stimmen zum Spiel.
Anfangsphase voller Rückschläge
Jahn Chef-Trainer Joe Enochs veränderte die Startformation im Vergleich zur Heimniederlage gegen den Hamburger SV auf gleich fünf Positionen: Max Thalhammer, Scott Kennedy, Leon Guwara, Aygün Yildirim und Andreas Albers ersetzten Lasse Günther, Jan Elvedi, Steve Breitkreuz, Joshua Mees und Prince Owusu. Doch erneut erwischte die Jahnelf einen schwerten Start in die Partie. Die Braunschweiger trafen nämlich gleich mit ihrer ersten Torchance. Nachdem der SSV einen Sturmlauf der Gastgeber nicht richtig klären konnte, fasste sich Immanuel Pherai ein Herz und schloss vom Sechzehnerrand ab. Den Einschlag im linken Eck konnte Jonas Urbig nicht mehr verhindern (2. Spielminute). In der Folge blieb die Eintracht weiter am Drücker, die Jahnelf konnte aber weitere gefährliche Abschlüsse abwenden. Bittere Nachricht für den SSV Jahn: Kaan Caliskaner musste bereits nach 18 Minuten vom Feld. Ohne direkte Gegnereinwirkung verletzte sich der Offensivspieler und wurde durch Prince Owusu ersetzt. „Ähnlich wie letzte Woche bekamen wir ein frühes Gegentor, drohten auseinanderzufallen und waren ersatzgeschwächt. Mir imponiert, wie wir dennoch zurückgekommen sind“, resümierte Enochs nach der Partie.
Starke Reaktion
Denn auf die schwache Anfangsphase reagierte so stark, wie man es sich für die letzten Spiele gewünscht hätte. Wie zum Trotz setzte Babis Makridis zum traumhaften Distanzschuss an und versenkte das runde Leder unhaltbar in der rechten Torhälfte (21.). Durch den Ausgleichstreffer war die Jahnelf merklich beflügelt. Der eingewechselte Owusu tankte sich nach einer knappen halben Stunde durch den Strafraum der Braunschweiger und konnte nur per Foulspiel am Abschluss gehindert werden. Referee Dr. Max Burda entschied auf Elfmeter. Der Gefoulte trat selber an, scheiterte allerdings an Schlussmann Ron-Thorben Hoffmann (30.). Die Führung lag aber weiterhin in der Luft. Aygün Yildirim verpasste das 2:1 nach einem Kopfball am Fünfmeterraum nur um ein paar Zentimeter (40.). So blieb es vorerst beim 1:1-Unentschieden zum Pausenpfiff.
Verdiente Führung und heiße Schlussphase
Doch lange hatte das Ergebnis keinen Bestand. Nach idealem Zuspiel von Leon Guwara überwand Owusu Keeper Hoffmann mit einem gezielten Flachschuss in die lange Ecke (49.). Durch Makridis konnte die Jahnelf sogar fast noch nachlegen. Nach einem Schuss von Owusu reagierte er als Erster, stand bei seinem Abstauber aber im Abseits (70.). In der Schlussphase musste der SSV Jahn noch zweimal auf Keeper Urbig vertrauen, der gegen Anthony Ujah (85. und 90+3.) parierte. Kurz zuvor musste Makridis das Feld verlassen. Mit Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel war für den 26-Jährigen frühzeitig Schluss. Letztendlich beendet der Jahn eine lange Sieglosserie und holt drei Punkte in Braunschweig. Chef-Trainer Enochs attestierte seiner Mannschaft nach Abpfiff zwar einen guten Auftritt, konnte seine Enttäuschung jedoch nicht verbergen: „Für uns alle ist es sehr, sehr schwer. Der heutige Sieg fühlt sich nicht wie einer an. Der Schmerz über den Abstieg muss sich erstmal setzen.“
„Wollen uns würdig verabschieden“
Bei drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und einer deutlich schlechteren Tordifferenz als Konkurrent Bielefeld (minus 23 zu minus acht) ist der Gang in die dritte Liga für den Jahn (fast) nicht mehr zu vermeiden. „Es ist hart, dass wir erst so spät, zu spät, eine Reaktion zeigen konnten und ich muss es jetzt erst verarbeiten. Wir müssen uns noch einmal vor Augen führen, was passiert ist. In der letzten Partie wollen wir noch einmal Gas geben und uns würdig verabschieden“, fasst Torschütze Owusu die Stimmung im Verein zusammen. „Wir sind aber auch nicht heute erst abgestiegen, sondern schon davor“, ordnet Tobias Werner, Geschäftsführer Sport, die Partie ein. „Jetzt müssen wir die Zeit nutzen und eine umfassende Analyse erstellen.“ Dabei nimmt sich Werner selbst in die Pflicht und spricht davon, dass es nun seine Aufgabe sei, eine schlagkräftige Truppe für die 3. Liga zusammenzustellen.
Statistik Eintracht Braunschweig gegen SSV Jahn Regensburg
Tore: 1:0 Pherai (2.), 1:1 Makridis (21.), 1:2 Owusu (49.)
Schiedsrichter: Dr. Max Burda
Zuschauer: 20.267
Eintracht Braunschweig: Hoffmann – Decarli (83. Bonga), Benkovic, Kurucay – Multhaup (56. Wiebe), Henning (56. Kaufmann), Nikolaou (83. Krausse), Donkor – Pherai, Lauberbach (65. Wintzheimer) - Ujah
SSV Jahn: Urbig – Saller (68. Faber), Thalhammer, Kennedy, Guwara – Makridis, Gimber, Viet (68. Shipnoski), Yildirim (79. Idrizi) – Albers, Caliskaner (18. Owusu)
SSV Jahn Regensburg/RNRed