Das Team der Regensburg Adler tritt am Samstag mit acht Neuzugängen beim TSV Allach 09 an. Nach Abschluss der letzten Spielzeit als bayerischer Vizemeister haben jedoch auch mehrere Spieler den Adler-Kader verlassen. Im Spiel gegen Allach wird sich nun zeigen, wie gut sich die Neuzugänge bereits integrieren konnten.
„Wenn wir uns auf die einfachen Sachen besinnen und unsere Leistung abrufen, sollten wir das auch schaffen“, blickt Konstantin Singwald, Rückraum-Schütze und Teil des dreiköpfigen Kapitäns-Teams der Regensburg Adler auf die startende Saison in der eingleisigen Handball-Bayernliga voraus. Am morgigen Samstag, den 16. September, um 18:00 Uhr beginnen beim TSV Allach 09 die zwei Mal 30 Minuten der Wahrheit für das neuformierte Team von Trainer Kai-Uwe Pekrul mit fünf Abgängen und acht neuen Spielern.
„Handballspielen sieht nur gut aus, wenn Du 100 Prozent hast“
„Wir haben alle Neuzugänge menschlich integriert“, sagt der Trainer, sportlich hebt er trotz des 37:24-Sieges im Vorbereitungsspiel gegen den österreichischen Zweitligisten AHC Wels Spiders zwei mahnende Zeigefinger: „Handballspielen sieht nur gut aus, wenn Du 100 Prozent hast“ – und spielt damit auf die immer noch unkonzentrierte Chancenauswertung bei Standards wie Tempogegenstößen an. Mit Blick auf die Liga ist die immer wieder von Adler-Geschäftsführer Simon Dillinger formulierte Zielsetzung des Aufstieges aus Sicht des Trainers klar zu relativieren: „Auf uns warten gefährliche und ambitionierte Teams, die sich zum Teil erheblich verstärkt haben", so zum Beispiel Drittliga-Absteiger DJK Waldbüttelbrunn, der geographische Nachbar TG Landshut, TV 1861 Erlangen-Bruck, die fünf Spieler von HC Erlangen II herübergezogen haben – und natürlich der bekanntlich unangenehm zu spielende TSV Allach 09.
Zwei Hauptleistungsträger zählen nicht mehr zum Adler-Kader
Nach Abschluss der letzten Spielzeit als bayerischer Vizemeister haben mehrere Spieler den Adler-Kader verlassen, mit Spielmacher Steffan Mayer und Rechstaußen Marwin Wunder zwei Hauptleistungsträger. Ersatzkeeper Daniel Hertel ist zum ESV 1927 in die erste Mannschaft gewechselt, auch Vincent Deml trägt nicht mehr das Adler-Trikot. Zudem muss das Team den Langzeit-Ausfall von Linksaußen Valentin Deml verkraften, der sich erst im Winter einer Kreuzband-OP unterziehen wird und dann frühestens sechs Monate später spielfähig sein wird. Ein großes Fragezeichen steht noch hinter Aufbauspiele Bastian Simbeck, der an einer Verletzung der tiefen Schultermuskulatur seines rechten Wurfarmes laboriert und nach Möglichkeit am Samstag geschont werden soll.
„Wir sind sehr gut vorbereitet im athletischen Bereich“
„Wir haben eine junge, hoch motivierte und talentierte Mannschaft inklusive 16 Spielern und drei Torhütern“, beschreibt Simon Dillinger, Geschäftsführender Gesellschafter der Regensburg Adler GmbH die personelle Situation. Acht Neuverpflichtungen ergeben einen neuen, kompletten Kader, der seit zehn Wochen im Trainingsbetrieb ist, anfangs mit zwei Athletik-Stunden, mittlerweile mit drei Handball- und einer Athletik-Einheit pro Woche. „Wir sind sehr gut vorbereitet im athletischen Bereich, da hat Trainerin Lavinia Albescu ganze Arbeit geleistet“, kommentiert Dario Feuerriegel, einer der Neuzugänge die schweißtreibende Vorbereitung, die mit zahlreichen Treppen-Trainings an der Walhalla Grundlage für die neuere Adler-Erfolgsgeschichte legen sollte. Zu Beginn der Vorbereitungsphase konnte mit Paulina Wochinger, Physiotherapeutin und selbst Handball-Spielerin, eine Lücke im Betreuungsteam geschlossen werden. „Wir haben eine Super-Infrastruktur im Hintergrund“, lobt Simon Dillinger das Team hinter dem Team, in dem der Mannschaftsverantwortliche Florian Wuka nunmehr in der zweiten Saison eine wichtige Rolle spielt.
„Ich bin ein relativ fleißiger Mensch“
Die letzte Wunsch-Neuverpflichtung auf der „Platte“ – Wunsch war ein dritter Torhüter – ist ein Wiedereinsteiger: „Lars Göbel hat in der letzten Saison einige Spiele zu unseren Gunsten entschieden“, freut sich Trainer Kai-Uwe Pekrul, der nach der Göbel-Verabschiedung Ende der letzten Spielzeit aus privaten Gründen den Kontakt zum Top-Keeper nicht hatte abreißen lassen. „Ganz ohne geht halt auch nicht“, so der alte, neue Stamm-Torhüter, der beruflich in der Firma seines Vaters den Anker geworfen hat. „Ich bin ein relativ fleißiger Mensch“, beantwortet er die Frage nach seiner Fitness.
Göbel hat im Vorbereitungsspiel letzten Samstag gegen Wels pariert und ist ab sofort spielberechtigt. Mit Felix Schmidl vom HSC Bad Neustadt und dem 19-jährigen Luka Barbir vom TSV Allach 09 ist das Gehäuse gut behütet. Der bereits erwähnte Linkshänder Dario Feuerriegel hat sein sportliches und persönliches Umfeld von Hoyerswerda nach Regensburg verlagert, um auf der Rückraum-Rechts-Position in eine verantwortungsvolle Rolle zu wachsen. Bereits im Training aufgelaufen ist – ebenfalls wurfkräftiger Linkshänder – der erst 16-jährige A-Jugendliche Tobias Schmitt. Auf Kreismitte gibt es zwei neue Gesichter zu verzeichnen: Simon Sehnke (20) vom HC Sulzbach und Ole Schwagerus vom TuS Fürstenfeldbruck. Die durch die Verletzung von Valenti Deml vakante Linksaußen-Station besetzen Bastian Kemmler, 21, vom ThSV Eisenach, und der aus der zweiten Mannschaft des Sportclubs „hochgezogene“ Tom Wuka. Beide sind schnell und sprunggewaltig, was dem Tempogegenstoß-Spiel sehr entgegenkommt. Wuka hat sich auch als zuverlässiger Siebenmeter-Schütze empfohlen. Neuer Aktivposten in der Mitte ist Tom Weikl vom TSV Bonn.
Geschäftsführer Simon Dillinger hat die Vision mit der neuformierten Truppe klar vor Augen: „Unsere Strategie, nachhaltig auf junge, talentierte Spieler zu setzen, geht auf. Mit einem Altersdurchschnitt von Anfang 20 stehen uns hoffentlich viele tolle und erfolgreiche Jahre bevor.“
Regensburg Adler / RNRed