Nadine Scherübl, eine ehemalige Studentin der OTH Regensburg, steht vor der Teilnahme am Ironman auf Hawaii. Diese einmalige Chance verdankt sie ihrer Leidenschaft für den Triathlonsport und ihrer kontinuierlichen Verbesserung in diesem Bereich. Trotz Vollzeitjob und Studium hat sie es geschafft, sich für dieses prestigeträchtige Event zu qualifizieren.
Nadine Scherübl bestreitet am 14. Oktober den Wettkampf ihres Lebens. Die ehemalige Studentin der OTH Regensburg hat sich für den bekanntesten Triathlon der Welt qualifiziert.Von Hohenschambach nach Hawaii: Die 29-Jährige Nadine Scherübl, die 2017 ihren ersten Triathlon in Regensburg bestritten hat, tritt am 14. Oktober beim Ironman an. „Das ist eine Once-in-a-lifetime-Erfahrung“, sagt die junge Frau, die während ihres Bauingenieur-Studiums an der OTH Regensburg immer mehr Freude am Schwimmen, Radfahren und Laufen gefunden hat. Bei ihrem ersten Triathlon in Regensburg über die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 22 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen) hat sie der sportliche Dreikampf so fasziniert, dass sie seitdem immer längere Strecken bewältigte.
Sport als Ausgleich zum Büro-Alltag
Kontinuierlich verbesserte die Athletin des Vereins TriStar Regensburg ihre Zeiten und mischte bei Wettkämpfen vorne mit. Die ehrgeizige junge Frau, die ihren Beruf in Vollzeit ausübt, findet im Sport ihren Ausgleich. Unterstützt durch Freunde und Familie, bewältigt sie das Trainingspensum in ihrer Freizeit. „Der Tag ist schon gut durchgetaktet. In der Saison trainiere ich ca. zehn bis zwölf Stunden pro Woche, in den vergangenen Wochen waren es ca. 15 Stunden“, sagt die Bauingenieurin. Sie liebt es, draußen in der Natur zu sein, da sie in ihrem Büro-Alltag viel Zeit am Schreibtisch verbringt.
Ein knallhartes Pensum
Nach ihrem Bachelorabschluss, hängte Scherübl noch den Master dran. Dazu blieb sie der OTH Regensburg treu, da sie sich hier rundum gut betreut fühlte. Zudem gab ihr die Flexibilität des Studiums mehr Freiraum für ihr Hobby. Doch Scherübl studierte nicht nur und trainierte für ihre Wettkämpfe, sie arbeitete während ihres Masterstudiums noch parallel 20 Stunden in einem Ingenieurbüro. Vergangenes Jahr nahm sie eine Stelle in Nürnberg an und pendelt seitdem zweimal die Woche von Regensburg nach Nürnberg. Zudem arbeitet sie nebenbei noch als Dozentin für Baustoff-Technologie. Auf die Frage, wie sie das alles schafft, antwortet sie: „Ich gehe nicht feiern am Wochenende, ich brauche meinen Schlaf.“
Sponsoren lassen noch auf sich warten
Neben ihrer Freizeit, investiert die Triathletin auch viel Geld in ihr Hobby. „Der eine kauft sich ein teures Auto, ich kaufe mir ein Fahrrad“, sagt Scherübl. Neben der teuren Ausrüstung, schlägt aber auch die Startgebühr zu Buche, diese beträgt in Hawaii 1250 Euro. Zwar habe sie inzwischen kleinere Sponsoren, aber das meiste Geld stammt aus ihrer eigenen Tasche. „Die wenigsten Profis können vom Triathlon-Sport leben“, so die junge Frau.
Aus einem Hobby wurde eine Passion
2021 startete Scherübl bei ihrer ersten Langdistanz (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen) in Roth und kam in unter zehn Stunden ins Ziel. „Aus einem ,Ich mach das einmal in meinem Leben‘ wurde so ein ‚Ich mach das nochmal‘“, sagt Scherübl. Beim Ironman in Frankfurt am 2. Juli 2023 hat sie sich mit einem 4. Platz in ihrer Altersklasse überraschend für das weltberühmte Event in Hawaii qualifiziert. „Auf den letzten 20 Kilometern habe ich ziemlich gelitten. Im Ziel habe ich dann erfahren, dass es gereicht hat“, so Scherübl.
Hawaii - ein einmaliges Erlebnis
Inzwischen ist Scherübl schon auf der Pazifikinsel angekommen, dort hat sie am 8. Oktober ihren 29. Geburtstag gefeiert. Der Ironman der Frauen findet am Samstag, 14. Oktober, statt. Ihr Credo für Hawaii lautet: „Erlebnisse statt Ergebnisse. Ich will versuchen, das zu genießen und mit einem Lächeln über die Ziellinie laufen.“ Die klimatischen Bedingungen vor Ort könne sie noch nicht einschätzen, vor allem vor dem Schwimmen im Pazifik habe sie Respekt. Nach dem Triathlon wird sie sich noch bis Ende Oktober auf der Insel bleiben und sich erholen - gemeinsam mit ihrem Papa und zwei Freunden, die mitreisen.
OTH Regensburg / RNRed