Die krankheitsbedingt geschwächten Eishockey-Zweitligisten Eisbären Regensburg erlebten eine große Herausforderung im Derby gegen den Rivalen EV Landshut, wodurch ihre vorherige vier Spiele währende Siegesserie endete. Trotz einer starken Aufholjagd im dritten Drittel mussten sich die Regensburger mit einer Niederlage abfinden.
Mit dem exakt gleichen Aufgebot wie schon beim Freitags-Heimsieg gegen Selb (4:1) traten die Eisbären Regensburg auch zum zweiten Derby des Wochenendes beim EV Landshut an. So fehlten erneut gleich vier Verteidiger und zwei Stürmer: Sandro Mayr, Xaver Tippmann, André Bühler und Korbinian Schütz in der Abwehr und Constantin Ontl und Niklas Zeilbeck im Sturm. Lukas Heger half ob der Krankheitswelle im Team wiederum in ungewohnter Position in der Defensive aus. Zwischen den Pfosten startete Goalie Tom McCollum, Jonas Neffin war sein Backup.
Starke Verteidigung aber fahriges Spiel
Der Start in die Partie gehörte den Gastgebern: Während die Eisbären eine frühe Strafzeit gegen den EVL noch ungenutzt gelassen hatten, nutzten die Niederbayern direkt ihr erstes Überzahlspiel. Ex-Regensburger David Stieler war es, der nach nur sieben Minuten mit einem platzierten Schuss in den Winkel das 1:0 für Landshut markierte. Die Partie war von vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten geprägt. Die EBR hatten Schwierigkeiten, die Begegnung in den Griff zu bekommen, verteidigten aber konsequent: Großchancen waren daher auf beiden Seiten Mangelware, die Domstädter überstanden sogar noch zwei weitere Unterzahlsituationen schadlos. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich hatte die erste Reihe: Erst scheiterte der vom auffälligen Nikola Gajovský steil geschickte Tomáš Schwamberger an EVL-Goalie Jonas Langmann, dann schoss Gajovský den gegnerischen Torsteher von hinten an – doch die Scheibe blieb vor der Linie liegen (15. Minute). Weil die EBR den lange freiliegenden Puck auch anschließend trotz mehrmaligem Nachstochern nicht im Kasten unterbrachten, blieb es bis zur ersten Pause beim knappen 0:1-Rückstand.
Landshuter dominierten zweiten Durchgang
Mit etwas Pech fiel früh im zweiten Durchgang der zweite Gegentreffer: Stieler hatte zwar zuvor noch einen Alleingang vergeben, brachte den Puck dann aber vor das Tor, wo Alex Tonge die Scheibe aus dem unübersichtlichen Getümmel an EBR-Keeper Tom McCollum vorbei über die Linie drückte (26.). Nichts zu halten gab es für den Regensburger Goalie dann beim dritten Landshuter Treffer: Jakob Mayenschein fälschte einen Schlenzer von der Blauen Linie unmittelbar vor ihm in die Maschen ab (36.) – eine Strafe gegen die Gäste war gerade abgelaufen.
Eisbären zeigten Kampfeswillen
Im Schlussabschnitt kamen die Eisbären dann besser in die Partie. Nachdem Richard Diviš schon in der 43. Minute nur um Haaresbreite gescheitert war, fasste sich Gajovský wenig später ein Herz. Er trat aus dem eigenen Drittel heraus an, ließ mehrere Gegenspieler ins Leere Laufen und blieb auch vor Langmann eiskalt – Traumsolo zum 1:3 (44.). Trotz eines Schockmoments unmittelbar darauf (Diviš verließ das Eis nach einer Verletzung ohne gegnerische Einwirkung/45.) schnupperten die Oberpfälzer jetzt am Anschlusstreffer. Erst fälschte Schwamberger einen Schuss von Patrick Demetz gefährlich ab (45.), dann wurde ein verdeckter Abschluss von Andrew Schembri kurz vor dem Ziel noch abgeblockt (46.). Es folgte ein EBR-Powerplay, das aber trotz einer langen Druckphase nichts einbrachte.
Möglichkeiten nicht umgesetzt
Doch statt den Gästen jubelten die EVL-Anhänger: Mit einer starken Einzelleistung stellte der erst 17-jährige Simon Seidl auf 4:1 für Landshut (50.). Ein Nackenschlag für die Eisbären, die aber dennoch nicht aufsteckten. Lukas Heger zwang Langmann zu einer Glanztat (53.), kurz darauf kam Corey Trivino zu zwei guten Chancen (53. und 54.). Trivino war es auch, der anschließend in Überzahl erneut verkürzte: Nach einer starken Kombination über Andrew Yogan, Jakob Weber und Andrew Girduckis fälschte er stark zum 2:4 ab (55.). Pech hatten die Regensburger, als wenig später Gajovský zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen wurde – er war Richtung Langmann durchgebrochen (56.). Yogan scheiterte mit einem Bauerntrick (57.), auch als nach einem starken Angriff wegen eines verschobenen Tores abgepfiffen werden musste, war das Glück nicht auf Seiten der Eisbären (57.). Schon über drei Minuten vor dem Ende nahm EBR-Coach Max Kaltenhauser dann McCollum für einen sechsten Feldspieler vom Eis, um den Zwei-Tore-Rückstand noch aufzuholen. Mehrfach hatten Eisbären einen Treffer auf dem Schläger (58. und 59.). Doch statt des Anschlusses traf der EVL zum 5:2: Samir Kharboutli brachte den Puck nach einer Befreiungsaktion im leeren Gästetor unter (59.) – die endgültige Entscheidung.
Bittere Niederlage
Für die Regensburger bedeutete das nicht nur die zweite Niederlage gegen den EVL im zweiten Aufeinandertreffen der neuen DEL-2-Saison – in der Tabelle verloren die Oberpfälzer auch zwei Plätze und sind nun Neunter (37 Punkte). Landshut indes schob sich an den Domstädtern vorbei auf Platz acht (39). Doch schon in der nächsten Partie haben die EBR die Chance, die Niederbayern wieder abzufangen: Der Rivale gastiert am kommenden Freitag ab 20 Uhr in der Donau-Arena. Für das Spiel gibt es nur noch vereinzelte Karten. Die letzten Tickets für das Derby gibt es unter www.ebr.live
EVR Eisbären Regensburg / RNRed