Nach zuletzt sechs Siegen in Folge hat Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg zwei harte Brocken vor der Brust. Am heutigen Freitag, 12. Januar, kommt es in der Donau-Arena zu einem Topspiel: Die Domstädter, derzeit Dritte der DEL-2-Tabelle (60 Punkte), empfangen den viertplatzierten ESV Kaufbeuren. Los geht es um 20 Uhr.
Am Sonntag, 14. Januar, steht dann die weite Auswärtsfahrt zu den ambitionierten Krefeld Pinguinen (siebter Rang/53) an. Spielbeginn in der dortigen Yayla-Arena ist um 17 Uhr. Über 3100 Karten sind für das Heimspiel gegen den ESVK schon verkauft.
Beide Gegner sind bekannt
Gegen beide Gegner traten die EBR in der laufenden Saison bereits zwei Mal an – je einmal zuhause und einmal auswärts. Während die Oberpfälzer gegen die Joker aus dem Allgäu dabei zwei Siege einfuhren (4:1 in der Donau-Arena und 6:5 nach Penaltyschießen bei den Wertachstädtern), gewannen die Duelle mit den Nordrhein-Westfalen jeweils die Heimteams (3:2 für Regensburg und 4:1 für Krefeld).
Kaufbeuren geht mit starkem Torhüter ins Spiel
Mit dem ehemaligen Regensburger Daniel Fießinger stellt der ESVK den Goalie, der in der laufenden DEL-2-Saison bislang die meiste Spielzeit zu verbuchen hat: Knapp 1715 Minuten stand er bereits zwischen den Pfosten, in 29 der 35 Spiele des ESVK kam er zum Einsatz und entschärfte dabei knapp 91,9 Prozent der Schüsse auf seinen Kasten. Damit ist der als bester Torhüter der zurückliegenden Zweitliga-Spielzeit ausgezeichnete, gebürtige Allgäuer auch in der neuen Saison ein starker Rückhalt für die Joker. Mit Kanadier Jamal Watson stellen die Schwaben darüber hinaus auch einen der offensivstärksten Verteidiger der Liga – er kommt mit neun Toren und 16 Vorlagen auf 25 Scorerpunkte. Dem steht der gebürtige Regensburger Simon Schütz aber kaum nach. Der 26-Jährige, der wie sein älterer Bruder, EBR-Verteidiger Korbinian, aus dem EVR-Nachwuchs stammt, hat mit zwei eigenen Treffern und 17 Assists schon 19 Zähler auf dem Konto.
Im Sturm fällt mit Kanadier Jacob Lagacé ein Leistungsträger längerfristig aus, weshalb der ESVK den Finnen Micke Saari nachverpflichtete (bislang sieben Punkte). Drei Angreifer im Kader liefen in der Vergangenheit schon als Kontingentspieler für die Allgäuer auf, haben inzwischen aber den deutschen Pass: Topscorer Sami Blomqvist (30), Jere Laaksonen (21) und Sebastian Gorčík (15). Die beiden Kanadier John Lammers (23) und Tyler Spurgeon (19) gehören zu den beständigsten Punktesammlern der Mannschaft. Nach zuvor vier Siegen in Serie (davon drei nach Penaltyschießen beziehungsweise Overtime) gab es für die Schwaben jüngst ersatzgeschwächt eine knappe 1:2-Heimniederlage gegen Eisbären-Sonntagsgegner Krefeld. Da die Joker unter der Woche spielfrei waren, die EBR aber mit dem 5:2 in Bad Nauheim ihren sechsten Erfolg in Serie feierten, büßten die Allgäuer ohne eigenes Zutun den Dritten Platz an die Oberpfälzer ein.
Auch KEV mit Vielspieler im Tor
Es gibt eine große Gemeinsamkeit zwischen beiden Wochenendgegnern der EBR: Auch die Krefeld Pinguine haben mit Felix Bick einen der Keeper mit der meisten Spielzeit im Kader – der 31-Jährige belegt mit knapp 1711 Minuten hinter Kaufbeurens Fießinger Rang zwei in dieser Statistik – auf dem dritten Platz folgt übrigens Regensburgs Goalie Tom McCollum (1644). Bick parierte in seinen bisherigen 29 Einsätzen starke 92,7 Prozent der Abschlüsse auf sein Tor – und liegt damit sogar noch leicht vor Fießinger (knapp 91,9) und McCollum (gut 91,6). Seine Backups, DEL-Leihgabe Hendrik Hane (Düssendorfer EG, 93,7 Prozent in zwei Einsätzen) und Matthias Bittner (92,8 in fünf), übertreffen diese starke Quote sogar noch.
In der Verteidigung überstrahlt ein Name: Christian Erhoff. Der inzwischen 41-jährige Routinier feierte im Sommer nach satten fünf Jahren Pause sein Comeback für seinen Heimatklub. Ein Coup – bringt er doch die Erfahrung aus über 310 DEL-, fast 900 NHL- und mehr als 200 Länderspielen mit. Bisher traf er drei Mal selbst (zwei Mal davon in den bisherigen Duellen gegen Regensburg) und bereitete darüber hinaus elf weitere Tore vor (14 Punkte). Mit US-Amerikaner Eric Gotz und Ex-Nationalspieler Erik Buschmann (je 15) hat der KEV sogar zwei Defender im Kader, die offensiv bisher noch gefährlicher waren. Die beiden Ex-Nationalspieler Maximilian Adam (zwölf) und Allrounder Philip Riefers (elf) kommen auf ähnliche Werte.
Ein weiterer ehemalige deutscher Nationalmannspieler führt derzeit auch die interne Scorerwertung der Nordrhein-Westfalen an: Kapitän Alexander Weiß. Der 36-Jährige, der seinen Vertrag in der Seidenstadt jüngst verlängerte, erzielte nicht nur neun Treffer, sondern legte seinen Mitspielern auch 19 weitere Male auf (27 Punkte). Damit liegt er knapp vor dem bislang besten Torschützen des Klubs. Kanadier Josh MacDonald, im Sommer von DEL-2-Champion Ravensburg geholt, netzte bereits 14 Mal ein und bereitete neun weitere Treffer vor. Er kommt also auf 23 Punkte – und das trotz einer Verletzung, wegen der er zahlreiche Spiele verpasste. Er kam erst 21 Mal zum Einsatz. Zum Vergleich: Die starken Christian Kretschmann (33 Partien) und Philipp Kuhnekath (35) benötigten für ihre jeweils ebenfalls 23 Zähler deutlich mehr Spiele. Und auch Jon Matsumoto, der vor der Saison direkt aus der Beletage zu den Schwarz-Gelben wechselte, konnte verletzungsbedingt erst 21 Mal auflaufen und sammelte dennoch bereits 19 Punkte. Mit unter anderem David Cerny (18 Zähler), Finne Alexander Ruutu (16), den beiden nachverpflichteten Kanadiern Lucas Lessio (zwölf) und Matt Marcinew (sechs), Mike Fischer (zwölf) sowie den beiden Ex-Nationalspielern Jerome Flaake (ebenfalls nachverpflichtet, zwei) und Leon Niederberger (sechs) tummeln sich zahlreiche weitere brandgefährliche Hochkaräter im Krefelder Angriff. Und auch ein Ex-Eisbär ist dabei: Lukas Wagner kommt in 32 Einsätzen bislang auf zwei Assists.
An der Bande hat zuletzt US-Amerikaner Greg Poss das Kommando übernommen. Der 58-Jährige coachte in der deutschen Beletage unter anderem schon Nürnberg, Mannheim und mehrfach die Iserlohn Roosters. Bei Letzteren, die in der DEL den letzten Tabellenplatz belegen, musste er Ende Oktober des abgelaufenen Jahres seinen Hut nehmen. Im Dezember übernahm er nun also in Krefeld. Dort hatte zuvor Herbert Hohenberger, zuvor Co-Trainer, interimsmäßig von der Ende Oktober freigestellten Klubikone Boris Blank übernommen – Hohenberger unterstützt Poss nun wieder als Assistent.
Bei den Eisbären wird neben dem Langzeitverletzten Kontingentstürmer Richard Diviš wohl auch wieder dessen Sturmkollegen Tomáš Schwamberger ausfallen. Tickets für das Heimspiel gegen Kaufbeuren in der Donau-Arena gibt es unter www.ebr.live
Wichtige Ticket-Information zum Derby in Selb
Für das Auswärtsspiel bei den Selber Wölfen am Sonntag, 21. Januar, haben die zuständigen Behörden die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen. Das bedeutet die vorgeschriebene strikte Trennung beider Fanlager. Aus diesem Grund haben die Gastgeber einen komplett separaten Ticket-Onlineshop für Gäste-Fans eingerichtet – im eigentlichen Online-Angebot der Wölfe ist der Gästeblock komplett gesperrt und nicht buchbar.
Eisbären Regensburg / RNRed