Sie ritten in den vergangenen Wochen auf einer kleinen Siegeswelle dahin. Die Bunkerladies des ESV 1927 Regensburg konnten zuletzt fünf Siege für sich verbuchen. Im letzten Spiel gegen den die TG Nürtingen mussten sie jedoch eine herbe Niederlage hinnehmen. Trotz einiger guter Phasen, kosteten zu viele Ungenauigkeiten und Fehlpässe den Sieg.
Fünf Siege in Folge konnten der ESV 1927 Regensburg seit Oktober in der 2. Handball Bundesliga Frauen feiern und sich dadurch die beste Heimbilanz im 16er-Feld sichern: Am Samstagabend riss die Serie beim 28:30 (14:14) gegen die TG Nürtingen, in einer spannenden Schlussphase entschieden Kleinigkeiten zu Gunsten der Gäste aus Baden-Württemberg.
Nach schwachem Anfang, Ausgleich zur Pause
Dass es gegen das zweitstärkste Auswärtsteam der Liga schwierig werden würde, war schon vor dem Anpfiff klar: Während die Gäste in Bestbesetzung antreten konnten, fehlten bei den Oberpfälzerinnen neben den Langzeitverletzten nicht nur die erkrankte Theresa Lettl: Auch Linkshänder-Kollegin Annalena Kessler konnte geschwächt nur Kurzeinsätze absolvieren. Die Anfangsphase verlief dann gar nicht nach Plan der Gastgeberinnen: Entgegen des Matchplans wurden zu viele Halbchancen aus dem Rückraum genommen, nach gut drei Minuten standen schon mehr als eine Handvoll Fehlwürfe zu Buche. Da die Deckung mit Liga-Toptorjägerin Kerstin Foth und der quirligen Marie-Christine Beddies, die drei der ersten vier TG-Treffer erzielte, Probleme hatte, lief der ESV folglich einem Rückstand hinterher. In der 15. Minute griff Trainer Bernhard Goldbach beim Stande von 5:8 zur Auszeit, da er weder mit dem Angriff noch mit der Abwehr, die Kreis- und Einläufern zu viel Raum gestattete, zufrieden sein konnte. Die Einwechslung der zuletzt verletzt ausgefallenen Unterschiedsspielerin Franziska Peter brachte dann nach dem 5:9-Zwischenstand Sicherheit ins Regensburger Spiel. Die Linkshänderin zeigte nach ihrer mehrwöchigen Zwangspause eine überragende Leistung und zeichnete für vier Regensburger Tore in Serie bis zum 10:11 verantwortlich. Mit einem Endspurt drehte der ESV die schlechte Anfangsviertelstunde und ein Tor von Carolin Hübner sorgte für den 14:14-Pausenstand.
Gute Phasen aber zu viele Fehler
Nach dem Seitenwechsel schafften es die Bunkerladies aber nicht, den Schwung mitzunehmen. Erneut sorgten unnötige Fehler in Abwehr und Angriff für einen 14:17-Rückstand. Gerade TG-Goalgetterin Kerstin Foth, die nach der Saison ihre Karriere beendet, zeigte bei ihrem vermutlich letzten Auftritt in Regensburg mit zwölf Treffern eine starke Leistung. Dann stabilisierten sich die Regensburgerinnen aber wieder und konnten das Spiel erneut drehen: Nicole Lederer sorgte gegen ihren Ex-Verein dann in der 45. Minute für die allererste ESV-Führung überhaupt in der Partie. Die Latte verhinderte dann nach einem Geschoss von Franzi Peter einen größeren Vorsprung. In der Folgezeit hatten die Gäste dann nicht nur etwas mehr Spielglück, die Oberpfälzerinnen leisteten sich hinten wie vorne den ein oder anderen Fehler zu viel. Die Schlussphase, die im „Bunker“ so oft zu Gunsten des Heimteams ausgegangen war, hätte dann in jede Richtung ausgehen können, am Gerechtesten wäre deshalb wohl eine Punkteteilung gewesen. Aber an diesem Abend konnte Nürtingen einen 30:28-Erfolg bejubeln. Dementsprechend enttäuscht war ESV-Coach Goldbach: „Wir haben uns heute zu viele Unkonzentriertheiten in der Deckung geleistet, Wurfqualität und Überzahlspiel waren nicht gut. Das ist ärgerlich, denn wir hatten richtig gute Phasen, in denen wir die selbst verschuldeten Rückstände wettgemacht haben. Dass am Ende auch etwas Pech im Spiel war, macht es nicht besser, denn so weit hätte es gar nicht kommen müssen.“
ESV 1927 Regensburg / RNRed