Es hätte ein Spiel auf Augenhöhe sein können, doch die Bunkerladies konnten am vergangenen Samstag ihr Potential nicht abrufen. Eine schwache Abwehr in der ersten und zu niedrige Chancenverwertung in der zweiten Halbzeit führten zu einer herben Niederlage für die Regensburgerinnen. Die Bunkerladies bleiben Tabellensiebter im Sechzehner-Feld.
Die fast 700 Kilometer lange Fahrt in die Nordheide in der 2. Handball Bundesliga Frauen war für den ESV 1927 Regensburg nicht von Erfolg gekrönt: Die Bunkerladies unterlagen am Samstagabend den Handball-Luchsen von Buchholz 08-Rosengarten mit 27:32 (16:20). Das Spiel passte zu der von Krankheitsausfällen und Hiobsbotschaften geprägten Trainingswoche des Tabellensiebten: Nicht nur Marleen Kadenbach fiel für das Spiel bei ihrem Ex-Verein aus, im Abschlusstraining am Donnerstag musste auch Spielmacherin Sophia Peter passen. Auch die Gastgeberinnen aus dem südlich von Hamburg gelegenen Landkreis Harburg waren personell gebeutelt, sodass ein Duell auf Augenhöhe erwartet werden konnte. In der ersten Hälfte zeigten die beiden Teams Hochgeschwindigkeitshandball. Der ESV spielte sich seine Möglichkeiten gut heraus, doch zwei Holztreffer und zwei Kreisübertritte bei guten Möglichkeiten sorgten dafür, dass die Gäste aus der Oberpfalz ins Hintertreffen gerieten. Der ESV bekam in der Deckung kaum Zugriff auf die starke Buchholzer Rückraumachse Kretschmann-Morlandsto-Meyer, und die Torhüterinnen brachten kaum eine Hand an den Ball. Offensiv hatte sich Regensburg angeführt von Nicole Lederer (9 Feldtore) aber gesteigert und kämpfte sich nach dem 7:11-Rückstand auf 11:12 in der 17. Minute heran. Chancen, das Wettballern weiter mitgehen zu können, gab es im Anschluss genügend. Die Bunkerladies leisteten sich aber zu viele Fehlwürfe und Ballverluste. Die Konsequenz: ein 16:20-Pausenrückstand.
Bunkerladies konnten Chancen nicht verwerten
Aufgrund der Möglichkeiten und des Steigerungspotenzials war der Tenor in der Kabine so, dass hier noch was geht, da es für die Handball-Luchse schwer werden würde, das Tempo in der zweiten Hälfte so hochzuhalten. Das sollte sich auch bewahrheiten, trotzdem war der Wiedereinstieg jedoch überhaupt nicht so, wie es sich die Regensburgerinnen vorgenommen hatten. Chancenverwertung und Wurfauswahl waren nicht so, wie es nötig gewesen wäre. ESV-Trainer Bernhard Goldbach nahm früh seine zweite Auszeit, um gegenzusteuern: Zwei Holztreffer im Anschluss sorgten dafür, dass Buchholz vorentscheidend davonzog. In der Schlussphase konnten die Bunkerladies noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, aber den verdienten Sieg der Handball-Luchse nicht gefährden. "Das war heute in allen Mannschaftsteilen zu wenig", bilanzierte ein enttäuschter ESV-Trainer Bernhard Goldbach nach dem Spiel. "In der ersten Hälfte haben wir in der Defensive sehr viel vermissen lassen. Nach dem Seitenwechsel standen wir besser in der Deckung, dafür lief in der Offensive viel zu wenig nach Plan." Insgesamt hätten zu wenige Spielerinnen ihr Potenzial abrufen und auch das Kollektiv dies nicht kompensieren können. Mit nun 21:17 Punkten verbleiben die Bunkerladies Tabellensiebter im Sechzehner-Feld.
ESV 1927 Regensburg / RNRed