In einem mit Spannung erwarteten Handball-Duell der Bayernliga trafen am Samstagnachmittag zwei hochmotivierte Spitzenmannschaften in der Kerschensteiner Halle aufeinander. Trotz einer couragierten Abwehr- und Torhüterleistung der Adler aus Regensburg endete die Begegnung mit einer knappen 23:26-Niederlage gegen die TG Landshut.
Das Rezept für einen Handball-Leckerbissen war gut zusammengestellt: zwei hochmotivierte Spitzenteams der Handball-Bayernliga treffen sich am Samstagnachmittag vor einer für Regensburger Verhältnisse überragenden Zuschauerkulisse in der Kerschensteiner Halle. Auch wenn die Adler am Ende mit 23:26 gegen die TG Landshut verloren haben, so konnten sie „mit einer couragierten Abwehr- und Torhüterleistung“ über weite Strecken gegen die Niederbayern bestehen, so Trainer Benjamin Herth. „Vorne hat es uns an Durchschlagskraft gemangelt“, analysiert Rückraumspieler Tom Weikl, „uns haben die Körner gefehlt, um über 60 Minuten das Tempo mitzugehen.“ Aus Regensburger Sicht heißt das nun: zwei Niederlagen in Serie, Verlust der Tabellenspitze und Blick nach vorne auf nächsten Samstag, wenn die Adler nach Rothenburg ob der Tauber zum Tabellenneunten müssen.
Starke Leistung gegen einen großen Gegner
„Ein großes Kompliment ans Team: Wir haben mit der kleineren Bank lange gegen den stärksten Angriff der Liga bestanden“, sagt Torhüter Felix Schmidl nach über weite Strecken spannende und von einer Aufholjagd am Ende geprägten Partie. Landshut hatte an diesem Tag einen überragenden Paul Saborowski in seinen Reihen, vor dem Adler-Trainer Benjamin Herth gewarnt hatte, und in der Breite eine stärkere Besetzung mit multipleren Wechselmöglichkeiten. Der Auftakt war eigentlich nach Maß: Das zuletzt kritisierte Rückzugsverhalten der Adler klappte und sorgte als Teamleistung für einen 3:0-Start. Den Landshutern gelang erst in der 13. Minute der erste Treffer durch Saborowski. Goalgetter Matthias Müller hatte zuvor einen Siebenmeter vergeben und den Landshuter Coach in die erste Auszeit gezwungen. Die Niederbayern kamen stärker ins Spiel und profitierten davon, „dass wir vor der Halbzeit etwas den Kopf verloren und Bälle weggeworfen haben“, stellt der Trainer rückblickend fest. Johannes Simbeck sicherte mit seinem Treffer zum 10:11 das ausgeglichene Halbzeit-Ergebnis.
Großartiges Spiel von Tom Wuka und Jojo Simbeck
In der zweiten Spielhälfte lieferten die Landshuter temporeichen Handballsport ab, der in der 45. Minute den nun fast uneinholbaren 13:20-Siebentore-Vorsprung herstellte. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit noch mehr Sand im Getriebe“, so Herth, „wir haben dann noch versucht, im Sieben gegen Sechs zu agieren, als das Spiel schon fast weg war.“ Mit dem starken Heimpublikum im Rücken – 80 Fans aus Landshut – und weit über 400 Fans, die sich einen Adler-Sieg gewünscht hätten, kämpften sich die Regensburger mit einer Teamleistung auf letztliche drei Tore zum 23:26-Endstand heran. Positiv zu erwähnen, dass Tom Wuka wieder ablieferte und neben seinen drei Feldtoren fünf Siebenmeter sicher verwandelte. Eine beachtliche und nicht zu unterschätzende Arbeitsleistung präsentierte „Jojo“ Simbeck im Abwehrverbund gegen die Landshuter Top-Akteure Severin Henrich, Matthias Müller und Paul Saborowski.„Die Tabellenführung ist weg. Wir haben jetzt eine neue Rolle und können etwas befreiter vom Rucksack in die nächste Partie gehen“, bereitet Benjamin Herth das Spiel am Samstag um TSV 2000 Rothenburg vor. „Weniger auf die Tabelle schauen, sondern auf den Fortschritt und auf die Entwicklung“ gibt er seinem Team als Prämisse vor. „Volle Hütte, das hat Spaß gemacht“, bedankt sich der Coach beim Publikum und hofft, „die Leute beim nächsten Heimspiel wieder in die Halle locken zu können.“
SG Regensburg / RNRed