Dieses Mal im Test: der neue Suzuki Swift – Release im März 2024. Das Modell Swift ist dabei noch länger am Markt wie der Ibiza und wird schon seit 1983 gebaut! Er blieb jedoch im Vergleich viel länger kantig und erst 2005 erhielt er das bis heute typische Aussehen, das für die jetzige Version partiell durchaus ein größeres Umstyling erhielt.
Tag zwei in Folge mit bestem Wetter, als wir unser Testfahrzeug beim Autohaus Bieber in Sarching übernehmen. Suzuki hat das Design durchaus sichtbar abgeändert. Das Heck ist markanter, die Rücklichter fügen sich gut in das prägende Design der Fensterlinienführung ein. Vorne wurde die gesamte Frontpartie in der Optik umgearbeitet. Am auffälligsten dabei die Scheinwerfer und die Motorhaube, die nun auf ihnen aufsitzt.
Der Swift ist ein paar Zentimeter kleiner als der Ibiza (der auch von uns Probe-gefahren wurde) und misst 386 cm mal 174 cm. Suzuki hat jedoch das Raumkonzept anders gestaltet und so ist die Windschutzscheibe unerreichbar weit weg und das Raumgefühl wirklich immens. Man hat viel Platz. Dafür wird es in Fragen Beinfreiheit hinten etwas kuscheliger und bei großen Personen berühren die Knie dann auch den dafür ausgelegten Vordersitz, welcher hinten nicht massiv, sondern extra nur mit einem flexiblen Stoff bespannt ist. Der fahrzeuglängen-bedingt kürzere Kofferraum fasst 286 Liter, klappt man die per Knopfdruck an der Lehne lösbare und teilbare Rücksitzbank um, entstehen 980 Liter Ladevolumen (kleine Ladekante). Besonders fallen die extrem leichten Türen auf, ein Finger reicht hier bequem zum Auf- und Zumachen. Der Su¬zuki ist insgesamt noch etwas leichter als der Ibiza und bringt (ohne Fahrer) knapp 1.000 kg auf die Waage. Wer als Bewohner höherer Gefilde den optionalen Allrad hinzubucht, sattelt damit noch ca. 80 kg dazu. Im Bedarfsfall wird dann automatisch dafür hinten ebenfalls angetrieben.
Hohe Qualität, sehr guter Preis
Suzuki hat für dieses Fahrzeug einen klaren Weg vorgegeben: möglichst hohe Qualität zu einem sehr guten Preis. Und so wird hier auch auf durchaus teure Turboladertechnik verzichtet. Verbaut wird ein Drei-Zylinder Saugermotor mit 1,2 Litern Hubraum. Straight. Dazu gibt es einen Hauch von Mildhybrid. Im normalen Swift basiert diese auf 12 V Technik. Vereinfacht ausgedrückt ist ein massiverer Anlasser („Startergenerator“) verbaut, der beim Bremsen stromer¬zeugend mitwirkt und beim Beschleunigen wieder etwas Energie zurückgibt, also mitunterstützt. Mild eben, unmerklich. Was viel mehr auffällt, ist auch hier der ebenfalls geringe Verbrauch des Saugers: bei 100 km/h haben wir 3,8 Liter gemessen – ebenfalls mit Klimaanlage an. Beim Swift (nicht Sport!) ist dies übrigens der einzig wählbare Motor und er passt sehr gut ins Konzept. Wir hatten einen Handschalter, mit Automatik ist der Verbrauch meist etwas höher. Bei 165 km /h ist Schluss, die 82 PS reichen für den Alltag vollkommen aus und mit etwas Drehzahl lässt es sich auch gut überholen. Maximal 112 NM liegen bei 4500 U/min an.
Innen ist der Swift gut verarbeitet. Das Navi wurde beim Umstyling in der Position nach oben genommen und die Lüftung daruntergesetzt. Die runden Bedienelemente des Vorgängerswifts weichen einer eher klassischen Optik. Weniger Pepp, einfachere Steuerung. Material und Farbwechsel lockern das Innenraumdesign auf. Die gesamte Menuführung ist dabei angenehm und auch hier sind ausschließlich Druckknöpfe und Wippschalter verbaut. Das Multifunktionslenkrad steuert die wichtigsten Funktionen wie z. B. den Tempomat: sofort anwählbar und simpel zu bedienen. Besonders gut gefällt uns, dass das eigenständige Navi oben auf dem Dashboard von Haus aus in allen Ausstattungsvarianten verbaut ist – und groß ist es auch noch. Ob und inwieweit man also sein Handy mit dem Auto verschränken will, bleibt dem Nutzer überlassen. Ebenso lässt der Swift eine sehr hohe Sitzposition zu, kann also auf Wunsch eine sehr gute Übersicht im Verkehr bieten. Gerade ältere Fahrer werden dies zu schätzen wissen.
Das Fahrwerk des Swift ist gutmütig und toleriert auch unseren regionalen Flickenteppich. Es ist eher für den ruhigen Alltag als die flotte Hatz in den Bergen ausgelegt und passt damit zur Motorcharakteristik. Die Lenkung ist präzise und gibt ein gutes Feedback.
Was gibt es für das Geld?
Suzuki bietet das Wichtigste schon in der Serienausstattung: Klima, Navi, adaptiver Tempomat, Rückfahrkamera, Einparkhilfe (hinten) und diverse Sicherheitsassistenzen (u. a. Kollisionsschutz, Müdigkeit, Spurhalte, Verkehrszeichenerkennung, Totwinkel). Ob man also mehr benötigt – Zweck- und Komfortfrage. Los geht es jedenfalls mit „Club“ für nur 18.900 Euro. „Comfort“ gibt es dann für 20.400 Euro mit Upgrades wie Sitzheizung, abgedunkelten Scheiben und Lederlenkrad. Die „Comfort+“ Ausstattung kostet 21.400 Euro und beinhaltet u. a. Klimaautomatik und 16 Zoll Alufelgen. Nur Allrad, Automatikgetriebe und Zweifarblackierung kosten extra.
Fazit: Qualität und wirklich viele Features
Auto: Autohaus Bierschneider
Nick Lengfellner | filterVERLAG