Die Vorzeichen für das Auswärtsspiel des ESV 1927 Regensburg beim heimstarken 1. FSV Mainz 05 standen nicht gut: Neben den langzeitverletzten Spielerinnen fielen kurzfristig auch noch Sophia Ewald und Maxie-Leonie Fuhrmann aus. In Summe fehlten den Bunkerladies also alle drei Halblinken und drei Innenblockspielerinnen.
Das zwang ESV-Trainer Bernhard Goldbach dazu, von der 5:1-Formation, die im Hinspiel der Sieggarant war, abzusehen und es mit einer nicht eingespielten 6:0-Formation zu versuchen. Auch bei den Meenzer Dynamites fehlten mit Bartaseviciute und Probst wichtige Spielerinnen, aber FSV-Trainerin Ilka Fickinger konnte dennoch auf mehr Bewährtes zurückgreifen als ihr Gegenüber.
Zahlreiche Möglichkeiten scheiterten
Trotz der vielen Umstellungen spielten sich die Gäste zahlreiche Möglichkeiten heraus, scheiterten aber viel zu oft an der starken Mainzer Keeperin Lena Schmid. Dazu waren die Regensburgerinnen bei allen Abprallern zweiter Sieger. Die eigentlich solide agierende Deckung vor der guten Joelle Arno im Gehäuse brachte sich so selbst um einige Ballgewinne. Die Treffer aus der zweiten Chance waren letztendlich auch der Grund, warum die Gastgeberinnen eine 14:12-Pausenführung mit in die Kabine nehmen konnten.
„Das Spiel war ein Spiegelbild“
Für den ESV war noch alles drin, aber auch im zweiten Durchgang waren die Gäste aus der Oberpfalz in allen wichtigen Kategorien zweiter Sieger. Die Bunkerladies hatten immer wieder die Chance zum Anschluss, doch vergebene Hochkaräter und ein Zeitstrafenverhältnis von 7:1 – darunter die frühe, überzogene zweite Hinausstellung gegen Franziska Peter – aus Regensburger Sicht sorgten immer wieder für Nackenschläge. Unterzahlsituationen und die erzwungene erneute Neuformierung des Innenblocks führten dazu, dass die Dynamites immer wieder in Eins-gegen-eins-Duellen und über die Kreisläuferinnen erfolgreich waren. Die Partie hätte trotzdem im Wettballern auch zu Gunsten des ESV entschieden werden können, doch da stand Lena Schmid mit überragenden 19 Paraden im Weg. Angesichts der sich abzeichnenden Niederlage nutzte ESV-Coach Goldbach die Gelegenheit, den ganz jungen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben: So standen zwei 18-Jährige, eine 17-Jährige und eine 16-Jährige auf der Platte. Sophie Baur (18) parierte einen Strafwurf, Hanna Mehlhaff (17) erzielte ihr erstes Zweitliga-Tor, Leni Goldbach (16) verbuchte einen schönen Assist und ein Strafwurftor zum 24:30-Endstand aus Sicht der Bunkerladies.
Die Einsatzzeiten für die Youngsters waren für Regensburg somit das Beste an dem Fastnachtsspiel, das mit Büttenrede, KI-Song und Karnevalsmarsch zum Einlaufen schon sehr ungewöhnlich begonnen hatte.
„In Mainz ist es für alle Mannschaften schwierig, und wir haben uns hier generell immer sehr schwergetan. Durch die prekäre Personalsituation war es dann doppelt hart, aber wir haben uns ja genügend Chancen herausgespielt. Die Verwertung war über 60 Minuten das große Manko und hat uns die durchaus vorhandene Chance auf etwas Zählbares gekostet“, sagte ESV-Trainer Bernhard Goldbach, der sich auch bei den Abprallern und beim Zupacken in der Defensive mehr Entschlossenheit gewünscht hätte. „Diese Woche ist nicht viel für uns gelaufen und das Spiel war ein Spiegelbild. 16 Paraden auswärts müssen reichen, aber wir haben von mehreren Positionen nicht die nötige Wurfquote gehabt“, sagte der Sportliche Leiter Robert Torunsky. Trotz der Niederlage beim Tabellennachbarn verbleiben die Bunkerladies auf Platz sieben.
H.C. Wagners Bureau / Bunkerladies / RNRed