Drei Fliegen wollte der ESV 1927 Regensburg im Heimspiel gegen den TuS Lintfort mit einer Klappe schlagen: Revanche für die Hinspielpleite, nach zwei Heimniederlagen gegen die Spitzenteams die Fans mit einem Sieg begeistern und die 23-Punkte-Marke erreichen, die bislang immer zum Klassenerhalt in der eingleisigen zweiten Handball Bundesliga Frauen gereicht hat.
Mit dem klaren 35:26(16:15)-Heimerfolg klappte dies auch besser als erwartet, denn ESV-Trainer Bernhard musste auf fünf Spielerinnen verzichten. Erfreulich war das Comeback von Carolin Hübner, die zumindest in der Abwehr einige Minuten helfen konnte.
Linkshänderinnenfraktion in Top-Zustand
Der Gegner von der holländischen Grenze musste ebenfalls auf wichtige Spielerinnen verzichten, hatte sich aber vorgenommen, mit etwas Zählbarem die Ausgangslage im Abstiegskampf zu verbessern. Das Team von Bettina Grenz-Klein fand auch gut in die Partie und führte schnell mit 2:0. Die Regensburgerinnen hatten bis zum 4:6-Zwischenstand Probleme mit der Chancenverwertung und die ein oder andere den Umstellungen geschuldete Abstimmungsschwierigkeit in der Deckung. Das Kreisläuferspiel der Gäste über die starke Jana Willing aber war aber auch richtig gut. Nach einer Auszeit von ESV-Trainer Bernhard Goldbach verbesserte sich die Trefferquote: Besonders die Linkshänderinnenfraktion war gut aufgelegt: Julika Birnkammer, Franziska Peter, Annalena Kessler und Theresa Lettl als Energizer von der Bank erzielten zusammen 23 Tore. Einen Drei-Treffer-Vorsprung gab das Heimteam durch überhastete Aktion etwas zu schnell her, zur Pause stand aber dennoch eine 16:15-Führung.
„Hohe Effizienz im Angriff“
Lintfort verbuchte nach Wiederanpfiff zwei Fehlpässe und einen Fehlwurf, Regensburg netzte alle daraus resultierenden Möglichkeiten durch Annalena Kessler, Julia Drachsler und Sophia Peter ein. Grenz-Klein griff deshalb nach nicht einmal drei gespielten Minuten im zweiten Durchgang zur Auszeit. Eine Wende ergab sich daraus nicht, weil die erst 18-jährige Sophie Baur im ESV-Gehäuse einen freien Wurf vom Kreis sowie einen Strafwurf parierte. Regensburg stand jetzt deutlich besser in der Deckung und hatte im Angriff eine hohe Effizienz. Während Lintfort noch zwei weitere Strafwürfe verballerte und öfters am Block hängen blieb, nutzte der ESV den Großteil seiner Möglichkeiten. So wuchs der Vorsprung kontinuierlich an und Trainer Goldbach konnte auch im zweiten Durchgang den Youngsters Einsatzzeiten geben. So kam die 16-jährige Leni Goldbach zu ihrem ersten Feldtor in der 2. Liga und die 17-jährige Hanna Mehlhaff sorgte mit einem Treffer vom Kreis für den 35:26-Endstand. Der ESV präsentierte sich sehr spielfreudig, mannschaftlich geschlossen und hatte in Julika Birnkammer und Franziska Peter die beiden dominierenden Spielerinnen der Partie in seinen Reihen.
„Das Ergebnis spricht Bände“, freute sich Goldbach über den klaren Erfolg. „Dass wir nach zwei Dritteln der Saison diese Ausbeute haben, ist phänomenal“, sagte der Übungsleiter zu den Punkten 22 und 23 – gleichbedeutend mit zwölf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Nach einem spielfreien Wochenende und einigen trainingsfreien Tagen zur Belohnung bestreiten die Bunkerladies die schweren Auswärtsspiele in Buchholz-Rosengarten und Berlin, wo die junge Mannschaft den starken siebten Tabellenplatz im Sechzehner-Feld verteidigen möchte.
H.C. Wagners Bureau / Bunkerladies / RNRed