Sie möchten 7 Sitze oder viel Platz und gehören zur Gruppe der zahlreichen Menschen, die ein SUV samt allen Eigenschaften in guten wie in schlechten Tagen allen anderen vorziehen? Dann stellt VW Ihnen gerne den neuen Tayron an den Traualtar, den komplett neuen „Allspacer“.
Früher gab es für diesen Zweck den namentlich bekannten Tiguan Allspace. VW baut hier aber nun lieber etwas komplett Eigenständiges und stellt nun 4,77 Meter gut gestylte Technik auf die Straße. Ohne Spiegel bekommt man zudem 1,85 Meter Breite und 1,66 Meter Höhe – also viel Platz und somit auch viel Raum für die optionale dritte Sitzreihe, da auch der Radstand zum Tiguan deutlich wächst. Optisch ist hier ein sehr erwachsenes und seriös anmutendes Fahrzeug gelungen. Preislich beginnt der Tayron bei nur 45.475 Euro und ist in seiner Basisvariante damit knapp 30.000 Euro unter dem etwas größeren und sportlicher gestylten Oberklasse-Touareg, dem er damit durchaus einige Interessenten abjagen könnte. Zu verdanken ist dies mitunter der MQB-Plattform, auf der der Tayron basiert. Diese gewährt viele An-triebsvarianten, jedoch eben mit kleineren Maschinen, da diese quer und nicht längs eingebaut werden. Vier Zylinder sind hier die Devise und ja: Hier gibt es (fast) alles! Benzin, Diesel, Mild- und Plug-in-Hybrid – in insgesamt sechs Varianten und dabei von 110 – 195 kW, sprich 150 – 272 PS.
Die kleinsten Motoren sind in den Hybriden als Benziner mit 1,5 Litern Hubraum verbaut (150/204/272PS Systemleistung). Der Plug-In-Hybrid kommt dabei sogar ca. 120 km rein elektrisch.
Die Diesel haben 2 Liter Hubraum und 150 bzw. 193 PS. Ebenso viel Hubraum haben die Benziner und leisten 204 bzw. 265 PS – alle haben natürlich einen Turbo und bitte, ja nicht zu vergessen: In den TSI, also den Benzinern, arbeitet für den unteren Drehzahlbereich noch ein Kompressor, bis der Abgasturbolader seinen Druck in höheren Drehzahlen aufbaut. Im Motofilter 2024/2025 kann man Basics zur Aufladung gut nachlesen. Allrad gibt es nur bei den hubraumstarken Maschinen, alle Fahrzeuge bieten eine Automatik in Form eines flotten 6- oder 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes. Bis zu 400 NM Drehmoment entwickeln dabei die beiden leistungsstärksten Antriebe.
Die Optik des Tayron ist durchaus mächtig. Große glatte Flächen und wenn Elemente etwa unterbrechen, dann sind diese massiv ausgeführt, wie zum Beispiel die Blende unterhalb des Kühlergrills. Das Fahrzeug vermittelt einen durchaus wuchtigen Eindruck, der gerade am US-Markt gut ankommt und auch hier gefällt, sodass er den aktuellen Geschmack trifft. Eine Fahrzeugfarbe kann dies noch unterstreichen und so wundert es nicht, dass wir zwar einen weißen zur Probefahrt vom VW-Zentrum Regensburg gestellt bekommen, es aber nur weitere sechs Farben gibt, alle samt elegant und dezent: Vom dunklen Metallic-Grün über Delfingrau bis hin zum Nightshade Blue – im Grundpreis ist nur ein dunkles Grau enthalten. Rot, Gelb und Co.? Nein, nicht für dieses Fahrzeug. Die Ausnahme bietet nur das Ultra Violet Metallic – mutig! Feine Schuhe gibt es auch – mit erstaunlich großem Spread von 17- bis hin zu 20-Zoll samt 215-255er Pneus. VW bleibt brav und so kostet ein echt schöner Satz 18-Zöller nur 500 Euro Aufpreis (z.B. „Napoli“), die größten gibt es für 1.500 Euro mehr.
Unser Testfahrzeug ist ein Modell mit der R-Line Ausstattung (auf den Bildern mit Winterrädern). Hier ist schon deutlich mehr an Features enthalten. An Bord ist dabei der obig erwähnte Hybridantrieb mit 272 PS Systemleistung. Der 1,5-Liter-Motor klingt etwas aufgeregt, wenn man in höhere Drehzahlen vordringt, aber dafür geht es richtig Vorwärts wenn via Gaspedal der Boost des Elektromotors abgerufen wird. Dank Einkopplung ins Getriebe ist der Durchzug auch jenseits von 160 km/h damit ebenfalls noch wirklich satt. Und rein elektrisch fährt er ebenso „schaltend“ durch die Gegend und gewinnt damit eben auch viel Energie zurück, um den Akku vollzuladen. Bei 130 km/h mit Akku „on hold“ – also ohne elektrische Unterstützung – benötigen wir 7,5 Liter Benzin für 100 km. Ein guter Wert – der Tayron ist, wie gesagt, fast ein Schrank. Wer das Fahrwerk etwas härter möchte, kann ein adaptives (DCC Pro) wählen. Testen, denn schließlich werden hier – dem 20 kWh-Akku geschuldet – knapp 1.950 kg bewegt. 200 kg mehr als bei den Nicht-Hybriden.
Innen ist der Tayron schön gestylt und aufgeräumt. Die Bedienung erfolgt vorwiegend über das große Display und ist absolut intuitiv – hier punktet der VW-Konzern. Schön auch, dass am Lenkrad Tasten ihren Platz haben und u.a. für eine einfache Bedienung des Tempomaten sorgen. Bei uns war noch Leder und Massagesitze optioniert – keep it simple: Die Massage startet einfach mit einem Knopfdruck links am Sitz. Das Ladevolumen des Tayron ist mit maximal 2.090 Litern mehr als üppig und maximal dürfen 2.300 kg hinterhergezogen werden. Also ab in den Urlaub und Glückwunsch zum gut gelungenen, weiteren „T“ im Familienbereich: Tiguan, Touareg und Tayron.
Auto: VW Zentrum Regensburg
Pilot: Nick Lengfellner
Nick Lengfellner | filterVERLAG