Salzstraßen sind die ältesten Handelswege Europas, von Italien über die Alpen nach Norden und Osten. Salz war wertvoll - so manch ein Römer hat seinen Sold nicht in Geld, sondern in Salz erhalten. In Regensburg kam das Salz ab dem 13. Jahrhundert jedoch aus der Saline Reichenhall über Passau die Donau stromaufwärts und wurde dort, in der wichtigsten Umschlagstation dieser Zeit, weiterverteilt. Der Kauf und Verkauf des weißen Goldes wurde von den Salzherren abgewickelt und erst im 16. Jahrhundert zog die Stadt selbst den Vertrieb an sich. Fuhrwerke mit bis zu 40 Pferden (sog. Treidelzüge) brachten das Salz bis zum 1616 fertig gestellten Salzstadel, wo es gelagert wurde. Der Salzstadel drohte einige Male unter der Last des weißen Goldes zusammenzubrechen, und die Balken in den oberen Geschossen wurden nach und nach durch Steinpfeiler ersetzt. 1991 wurde der Stadel von Grund auf saniert.
Regensburg war als freie Reichsstadt berechtigt, Zölle für die Schiffe zu erheben. Dazu fuhren die Schiffe vor dem Bau des Salzstadels durch einen heute verschütteten Kanal (Wiedfangkanal) und wurden dort verzollt. Bayern wollte dies umgehen und baute ebenfalls um 1600 einen Salzstadel in Stadtamhof. Man versuchte die Salzschiffe mit Gewalt unter der nördlichen Steinernen Brücke dorthin durchzuziehen. 1606 stellte die Stadt dann Hanns Heygl ein, selbst ein Schiffsmann. Er stand nun wachend mit einem Beil auf der Brücke und kappte den „bayerischen“ Salzschiffen die Zugseile, woraufhin diese durch gefährliche Strömungen weit zurückgetrieben wurden und langwierig umladen mussten.