Die Steinerne Brücke wurde im 13. Jahrhundert mit drei Wehrtürmen ausgestattet. Der „Schwarze Turm“ nahe Stadtamhof wurde samt seinen Gräben, kleinen Wehrtürmen und seiner Zugbrücke aufgrund von Kriegsschäden 1810 beseitigt. Der Mittelturm wurde bereits 1784 nach einem Eisstoß zu instabil und musste abgetragen werden. Als einziger Turm steht heute noch der Brück- oder Schuldturm auf der Stadtseite, dessen Uhr und Bemalung nach den Schlachten des 30-jährigen Krieges neu gestaltet wurden.
Wie prachtvoll die zurückgebauten Türme einst auf der Steinerne Brücke thronten, veranschaulicht der historische Kupferstich des „Schöner Prospect der Steinern Brücken zu Regenspurg“ aus dem 18. Jahrhundert.
Am höchsten Punkt der Steinernen Brücke sitzt das „Bruckmandl“ und blickt Richtung Süden. Die Bedeutung des 1446 errichteten Männchens ist bis heute nicht vollständig geklärt. Während die einen in ihm einen Südweiser sehen, der die Himmelsrichtung anzeigt, glauben die anderen gemäß der Stadtsage, es handle sich dabei um den Brückenbaumeister, der besorgt in Richtung Dom blickt, um dessen Baufortschritt zu prüfen. Noch heute zeugt die Inschrift auf dem Pfeiler von Baubeginn und Fertigstellung des mittelalterlichen Weltwunders:
„Eilf hundert dreissigfünf im jar / Die tonaw war schier trucken gar, / Du hertzog Heinrich mit der stat / Die brucku alhie begunen hat. / Das Werk gebawt vff vesten grund / Eilf jar darnach gantz fertig stund. / Gut gleit fürbas vff allen wegen
Geb gots genad und gottes segen.“