Bei dem Projekt "ff-frauen führen" verfolgen zwölf ortsansässige Unternehmen von 2013 bis 2015 das Ziel Chancen für Frauen in Führungspositionen spürbar zu verbessern und Chancengleichheit zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen.
Die Ausgangsbasis qualifizierter Nachwuchskräfte ist schmal ? daher steht zunächst das Auffüllen der Nachwuchs-Pipeline im Fokus. Die gesetzten Ziele sind ambitioniert gesteckt, auch wenn eine Steigerung um 1% pro Jahr nicht nach viel klingt. Doch am Ende des Projekts in 2 ½ Jahren sollten die nötigen Prozesse so weit fortgeschritten sein, dass ein schnellerer Ausbau weiblicher Führungskräfte deutlich erleichtert sein sollte.
Konkrete Ziele bis 2015
Alle Firmen haben sich bis 2015, einige bis 2020, Ziele gesteckt. Diese sind nicht auf eine bestimmte Quote für Frauen in Führungspositionen beschränkt, sondern umfassen ein ganzes Paket an Maßnahmen, die die Chancengleichheit nachhaltig erhöhen sollen. Dabei stellen sich die Unternehmen Schwierigkeiten verschiedenen Grades: während es relativ einfach ist, die Gestaltung der Firmen-Website so umzuformen, dass sie in Wort- und Bildsprache den Wunsch nach gemischten Teams deutlicher macht, ist die Umsetzung der Quote sowie deren Akzeptanz schwieriger.
Zwischen den Branchen gibt es auch noch weite Unterschiede. Grund dafür ist die unterschiedlich hohe Ausgangsbasis an weiblichen Fachkräften in den Bereichen. Im Gesundheits- und Medizinwesen sollen bis 2015 durchschnittlich 45% Frauen in Führungspositionen sein, bei Banken 22% und im technischen Bereich 15%. Wenn man diese Zahlen sieht, könnte man meinen, dass Frauen sich noch immer nicht in die Riege der mint-Berufe vorgewagt hätten. Doch geradezu das Gegenteil ist der Fall: rund 60% der technisch-dual Studierenden sind Frauen.
Konkret soll es Frauen durch Förderung der "dual Career" in Partnerschaften und dem Splitting von Führungspositionen erleichtert werden Berufstätigkeit und Karriere mit einer Familie unter einen Hut zu bringen. In vielen Unternehmen ist auch die Betreuung von Kindern bereits gang und gäbe. Zu der Strategie der Nachhaltigkeit gehört aber nicht nur die Förderung von Frauen, sondern auch der Ausbau der Möglichkeiten für Männer speziell im Bereich von Elternzeit.
Auch OB wünscht sich mehr Frauen an der Macht
Während im Stadtrat eher chauvinistische Zustände vorherrschen, ließ OB Schaidinger auf der Pressekonferenz des 2. Runden Tisches des Regionalen Bündnisses für Chancengleichheit in Regensburg bei Continental ganz andere Töne klingen.
Der OB drückte seine Besorgnis darüber aus, dass Frauen in Führungsrollen zum politischen Programm geworden sind, denn das allein ändere nichts. Er sei allerdings erfreut, dass dafür ein Konzept erarbeitet worden ist.
Regensburg stehe in Sachen Gleichberechtigung auf Bundesebene im Mittelfeld, viele Erfolge gab es hierzu schon im MINT-Bereich. In der Förderung wie etwa der "dual career", die sich auf berufstätige Paare ausrichtet, oder der Teilung von Führungspositionen, gebe es aber noch "etwas" zu tun.
Das Regensburger Bündnis besteht aus den folgenden Unternehmen: Continental Automotive, Deutsche Technoplast, GE Aviation, Infineon Technologies, Krones, Maschinenfabrik Reinhausen, medbo, Mittelbayerischer Verlag, Omniga, Palauka Sobola & Partner, REWAG und Schneider Electric. Von Seiten der Stadt ist das Amt für Wirtschaftsförderung für die Koordination verantwortlich.
Wir berichteten:
http://www.regensburger-nachrichten.de/service/73413-mehr-frauen-in-fuehrungspositionen
http://www.regensburger-nachrichten.de/news/73548-modellprojekt-zur-chancengleichheit
Weitere Informationen erhalten Sie auf:
http://www.eaf-berlin.de/
Chancengleichheit in Regensburg
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