Die fortschreitende digitale Transformation sowie die aktuelle Inflation führen zu einer steigenden Nachfrage nach digitalen und individuellen Fähigkeiten. Obwohl diese für eine innovative und erfolgreiche Wirtschaft notwendig sind, verringern sich die Data-Science-Fähigkeiten deutscher Lernender zunehmend.
Laut dem aktuellsten Global Skills Bericht von Coursera lösen die fortschreitende digitale Transformation, die Inflation und die globale Volatilität eine steigende Nachfrage nach digitalen und individuellen Fähigkeiten aus, welche für den Erfolg in der innovativen Wirtschaft erforderlich sind. Leider gehen die Kompetenzen deutscher Lernender aber in einen negativen Trend über.
Digitale Fähigkeiten der Deutschen – der aktuelle Stand
Der Global Skills Bericht stützt sich auf Daten von über 100 Millionen Schülern – aus mehr als 100 verschiedenen Ländern. Der veröffentlichte Beitrag verdeutlicht, dass Deutschland im Gesamtranking um fünf Ränge zurückgefallen ist und nun global gesehen auf Rang neun und in Europa auf Platz sechs liegt.
Data-Science-Fähigkeiten nehmen also ab. In diesem Bereich, der den Erwerb moderner Schlüsselkompetenzen wie maschinelles Lernen, Datenvisualisierung und Datenmanagement misst, liegt Deutschland mit einer Bestehensquote von 88 Prozent weltweit auf Platz 13 und verlor im weltweiten Vergleich sechs Plätze gegenüber dem Vorjahr.
Auch im Bereich Technik zeigen Deutschlerner abnehmende Fähigkeiten. Hier erreicht Deutschland das niedrigste Niveau (85 Prozent Kompetenz). Es liegt derzeit weltweit auf Platz 16 für technologische Fähigkeiten, sechs Plätze hinter ihrem Rang im Jahr 2021.
Und wie sieht die Situation bei Erwachsenen aus? Auch diese müssen nachholen und benutzen dazu oft das breite Angebot an Online-Kursen. Hiermit ist es jedem Bürger möglich, sich über Themen wie Social Media, Webentwicklung oder allgemeine Informationen beim Umgang mithilfe des Internets zu informieren beziehungweise sich weiterzubilden. Gerade solche Kurse scheinen den Teilnehmern bessere Zukunftsaussichten zu bieten, das ist wahrscheinlich auch der Grund warum diese derzeit so gefragt sind. Das Webentwicklungs-Training von EPICODE zum Beispiel verbindet die Teilnehmer mit zukünftigen Arbeitsgebern bereits während des Kurses.
Gegenmaßnahmen der Universität Regensburg
Und was machen deutsche Institutionen? Sie versuchen Maßnahmen zu erforschen, um diesem Trend entgegenzuwirken, wie etwa die Universität Regensburg. Das Konstrukt der Fakultät für Informatik und Data Science ist das wichtigste Strukturprojekt der Universität Regensburg seit etwa drei Jahrzehnten. Die neuartige Fakultät wird eine Lücke, welche sich seit geraumer Zeit gebildet hat, schließen – die Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit der Universität ist somit keine Vision mehr, sondern Realität.
Der Bereich Informatik und Data Science verbindet Forschung und Lehre, Data Science und künstliche Intelligenz an der Universität Regensburg. Hierzu wurden etliche bereits an der Universität existierende Fachbereiche und Lehrstühle aus den IT-Bereichen in die neue Fakultät überführt.
Die Universität Regensburg bietet derzeit mehrere Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem hohen Anteil an Informatik an, wie beispielsweise Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik, Informatik oder Digital Humanities. Das erste Bachelorstudium der reinen Informatik soll möglichst zum Wintersemester 2023/2024 beginnen. Weitere Data Science- und Informatikkurse folgen in Kürze.
Die wichtigsten Entdeckungen in Deutschland
Deutsche Studierende schneiden in Wirtschaftsrankings am besten ab. Mit einem Wert von 92 Prozent liegt Deutschland bei Business Intelligence weltweit auf Platz neun – und damit einen Platz schlechter als im Jahr 2021. Gerade diese negative Bilanz ermuntert Einrichtungen wie zum Beispiel die Universität Regensburg im Sinne einer Stabilisierung der Lage aktiv zu werden und entsprechende Projekte zu entwickeln – sowohl auf theoretisch-wissenschaftlicher als auch auf praktischer Ebene im Lernalltag der Studierenden.
Christine Möller