Die Polizeiinspektion Straubing zieht ein überwiegend positives Resümee, das allerdings durch mehrere Körperverletzungen mit leicht verletzten Polizisten getrübt wird. Die hohe Polizeipräsenz sowie die Taschen- und Personenkontrollen wurden von den Festbesucher:innen positiv aufgenommen.
Das Gäubodenvolksfest 2022 ist zu Ende gegangen und die Polizeiinspektion Straubing zieht ein positives Fazit: Viele Trunkenheitsfahrten konnten verhindert werden, auch die Diebstähle blieben auf einem ähnlichen Niveau zu den Vorjahren. Dennoch war besonders auffällig, dass die Zahl der Körperverletzungen im Vergleich anstieg und die Täter zumeist auch erheblich alkoholisiert waren. Es mussten über 50 Platzverweise ausgesprochen werden.
Mehr Körperverletzungen als 2017, 2018 und 2019
Nachdem die Zahl der Körperverletzungsdelikte zum Gäubodenvolksfest 2019 deutlich zurückgegangen war, stiegen die in diesem Bereich angezeigten Delikte leicht über den Wert der vorangegangenen Feste von 2018 und 2017 an. Von den insgesamt 65 Körperverletzungen ereigneten sich 37 am Festplatz und 28 in der Innenstadt und dem Umfeld des Festplatzes. In den meisten Fällen handelte es sich um einfache Körperverletzungen, bei denen Streitereien mit Handgreiflichkeiten endeten. Die Täter waren hierbei fast alle erheblich alkoholisiert. Die Geschädigten erlitten fast ausschließlich lediglich leichte Verletzungen.
Alkohol als Katalysator für Gewalt?
Besonders auffallend war, dass sich die Täter mit steigendem Alkoholkonsum zunehmend enthemmter zeigten. In diesem Zusammenhang ist auch die Gewalt gegen Polizisten ein Thema. Alkoholkonsum oder einfach mangelnder Respekt vor den Ordnungshütern führten zu Angriffen gegen die Einsatzkräfte. Mit 18 Anzeigen aufgrund Gewalt gegen Polizeibeamte war hier eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr 2019 festzustellen. Glücklicherweise liefen die Taten ohne schwerere Verletzungen der Einsatzkräfte ab und alle Polizistinnen und Polizisten sind weiterhin dienstfähig.
Während des Festes wurden 58 polizeiliche Platzverweise gegen aggressive, meistens stark alkoholisierte Personen ausgesprochen. Gegen zwei junge Männer wurde zudem in Absprache mit der Stadt Straubing ein Betretungsverbot für das Festgelände erlassen.
Zudem wurden 14 Personen bei der PI Straubing in Gewahrsam genommen.
Keine Zunahme der Diebstähle
Insgesamt 24 Diebstähle wurden auf dem Festplatz und in der Innenstadt angezeigt, dies entspricht dem Niveau der letzten Jahre. Bei den Diebstählen handelt es sich unter anderem um neun Fahrraddiebstähle, sieben Taschendiebstähle und drei Maßkrugdiebstähle.
Offensive gegen Trunkenheitsfahrten
Sowohl auf das Fahrrad als auch auf ein anderes Kraftfahrzeug hätte so mancher Verkehrsteilnehmer nach seinem Festbesuch wohl besser verzichtet. Bei 24 Fahrzeugführern wurde bei Kontrollen festgestellt, dass sie die zulässigen Grenzwerte für Alkohol teils deutlich überschritten hatten. Vier Verkehrsteilnehmer standen unter dem Einfluss von Drogen.
In diesem Jahr verzeichnet die PI Straubing eine deutliche Steigerung der verhüteten Trunkenheitsfahrten im Vergleich zu den Vorjahren. Durch das frühzeitige und offensive Einschreiten der Kolleginnen und Kollegen konnten Fahrten unter Alkoholeinfluss verhindert und die Anzahl der festgestellten Trunkenheitsfahrten deutlich verringert werden. Erfreulicherweise ereigneten sich heuer keine Verkehrsunfälle unter Drogen- oder Alkoholeinfluss.
Keine Verkehrsbehinderungen durch Gäubodenvolksfest
Der Pkw-Verkehr verlief während der gesamten Volksfestzeit, nicht zuletzt aufgrund des koordinierten Verkehrseinsatzes der Polizeiinspektion Straubing, nahezu reibungslos. Während der gesamten Zeit des Gäubodenvolksfestes kam es zu keinen nennenswerten Verkehrsbehinderungen.
Polizeiinspektion Straubing/RNRed