„Regensburg liegt gar schön. Die Gegend musste eine Stadt herlocken“, schrieb schon Johann Wolfgang Goethe auf seiner Italienischen Reise 1786. 220 Jahre später kam die UNESCO-Kommission zu einem ähnlichen Ergebnis, als die Regensburger Altstadt und den Stadtteil Stadtamhof zum Welterbe erhoben wurden.
Im November feierte unser Magazin, der filter, sein 20-jähriges Bestehen. Von 2002 bis 2022: Ereignisse, die unsere Stadt und uns selbst geprägt haben. Den direkten Vorgänger-Artikel gibt es hier. Bereits 600 Jahre bevor Goethe die Hauptstadt der heutigen Oberpfalz beehrte, bauten die mittelalterlichen Regensburger bereits den „Goldenen Turm“ in der Wahlentstraße. Nicht ganz so lange – nur circa 20 Jahre lang – hatten sich die Regensburger um die Aufnahme in das Welterbe bemüht.
Historisch schön und bedeutend
Schlussendlich gaben die beeindruckende Kulisse der Innenstadt und die historische Bedeutung der Stadt selbst den Ausschlag. Als Beispiel für eine heute noch intakte Handelsstadt des Mittelalters gilt Regensburg quasi als Unikat. Neben Altem Rathaus als ehemaligem Sitz des immerwährenden Reichstags stehen natürlich Dom und Steinerne Brücke im Mittelpunkt der touristischen Aufmerksamkeit.
Geld (und Aufmerksamkeit) für Regensburg
Jedoch hebt die UNESCO vor allem die zeitgeschichtlich bedeutende Mischung aus römischer, romanischer und gotischer Architektur hervor, die sich in der ganzen Regensburger Altstadt widerspiegelt. Die Auswirkungen, die die Ernennung zum UNESCO-Welterbe dabei hatte, sind nicht zu unterschätzen. Nicht nur mehr Touristen kommen seit der Ernennung im Jahre 2006 in die Domstadt, auch bringt der Titel mehr Aufmerksamkeit und nicht zuletzt Geld. Geld das dringend gebraucht wird, um die historische Altstadt über Jahre hinaus in ihrem jetzigen Stand zu halten.
Edmund Stoiber: „Großartiger Erfolg für die ganze Stadt“
Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber meinte zum Aufstieg der Stadt: „Die Anerkennung als Weltkulturerbe ist ein großartiger Erfolg für die ganze Stadt und für eine exzellente Bewerbung.“ Die Bewohner Ratisbonas selbst stehen dem Status als Welterbe heute gemischt gegenüber, jedoch keinesfalls nur negativ, denn wer an einem sonnigen Herbsttag von Stadtamhof hinüber auf Dom und historische Altstadt blickt, der kann gar nicht anders, als sich neu in diese fast 2000 Jahre alte Stadt zu verlieben.
Alle bisher erschienen Teile unseres Rückblicks gibt es hier.
RNRed