Die sonst so lebhafte Regensburger Altstadt war eigentlich gerade dabei, wieder aus dem alljährlichen Winterschlaf zu erwachen, als die ersten Nachrichten von bestätigten Corona-Fällen in Deutschland die Runde machten.
Was kann noch über ein Ereignis gesagt werden, dass wie kein anderes zuvor die Zeit stillstehen ließ. Anfangs hielten viele den Covid-19-Virus noch für eine harmlosere Grippe, die alsbald schon wieder aus den Schlagzeilen der Nation verschwinden würde. Im November feierte unser Magazin, der filter, sein 20-jähriges Bestehen. Von 2002 bis 2022: Ereignisse, die unsere Stadt und uns selbst geprägt haben. Den direkten Vorgänger-Artikel gibt es hier.
Drei Jahre Corona in der Oberpfalz
Heute, fast drei(!) Jahre später wissen wir es besser. Corona hat unsere Gesellschaft gespalten wie kaum etwas zuvor. Aber es hat die Menschen auch zusammengebracht: Denn als mit dem Beginn des ersten harten Lockdowns im März Gasthäuser, Bars, Hotels, Läden, Händler und generell alles nicht Essenzielle schließen musste, begann bei Regensburgern und Regensburgerinnen eine unglaubliche Welle der Solidarität. Nachbarn gingen füreinander oder die Oma von nebenan einkaufen, Restaurants und Bars schalteten auf „To-Go“-Betrieb um oder spendeten Essen an Betroffene. Sogar Laptops für benachteiligte Schüler, die in den Distanzunterricht gedrängt wurden, wurden gesammelt und gespendet. Die Tafel Regensburg wusste sich vor Hilfsangeboten und freiwilligen Helfern kaum zu retten.
Daran gewöhnt mit Covid-19 zu leben
Auch die Uni Regensburg stoppte die gesamte Präsenzlehre. Prüfungen wurden abgesagt, ganze Staatsexamen verschoben. Eine ganze Generation von Erstsemesterstudierenden wurde beinahe der Hälfte ihrer normalen Studienzeit beraubt. Ähnlich ging es Schulkindern von der ersten bis zur letzten Klasse, vom Kindergarten bis Mittlere Reife. Doch das Leben und das Lachen sind mit kurzer Unterbrechung nach Regensburg zurückgekehrt, denn man hat sich daran gewöhnt mit Corona zu leben, so wie es viele schon am Anfang der Pandemie angekündigt hatten.
Einen Zustand wie im März 2020 kann keiner mehr wollen und auch wenn es Leute gibt, die hinter jeder Ecke eine Weltverschwörung ahnen, die meisten hier an der Donau wären im Fall der Fälle wieder bereit und kann man sich sicher sein, dass Regensburg für einen da wäre.
Alle bisher erschienen Teile unseres Rückblicks gibt es hier.
RNRed