Lange Zeit thronte der Wirsing-Turm gegenüber vom Regensburger Hauptbahnhof über der Albertstraße. Das ehemalige Studierendenwohnheim, oft auch Kepler-Turm genannt wurde im Februar 2020 gesprengt, um Platz für den inzwischen fertig gestellten Interims-ZOB zu schaffen.
Im November feierte unser Magazin, der filter, sein 20-jähriges Bestehen. Von 2002 bis 2022: Ereignisse, die unsere Stadt und uns selbst geprägt haben. Rund 2.000 Schaulustige haben dem Quasi-Wahrzeichen des Kepler-Areals dabei zugeschaut, wie es in sich zusammensackte. Den direkten Vorgänger-Artikel gibt es hier.
Zwölf Planschbecken nötig
Eine Sprengung dieser Art war bis dato in der gewählten Art und Weise so noch nicht in Deutschland durchgeführt worden, denn um die Ausmaße der Staubwolke so gering wie möglich zu halten, wurden zwölf Planschbecken mit insgesamt 30.000 Liter Wasser mitgesprengt.
Heute steht anstelle des Wirsing-Turms der Interims-Busbahnhof auf dem ehemaligen Keplergelände, welcher seit Ende 2021 in Betrieb ist und von Regensburgs Bewohnern zum Teil durchaus kritisch beäugt wurde. Die Verkehrsführung nach der Eröffnung des ZOBs – insbesondere am Ernst-Reuter-Platz – war für einige Autofahrer Grund zur Aufregung.
Sorgenkind der Regensburger Stadtplanung
Ohnehin scheint die Gegend um das Kepler-Areal des Öfteren das Sorgenkind der Regensburger Stadtplanung zu sein: Von den geplatzten Träumen eines Regensburger Kultur- und Kongresszentrums, der Sprengung des Wirsing-Turms und der Erbauung des ZOBs abgesehen, gilt die Albertstraße gemeinsam mit dem Bahnhofsvorplatz als Ort, an dem man zumindest nachts lieber nicht alleine sein sollte. Neueste Bemühungen der Stadt, das Kepler-Areal aufzuhübschen finden peu à peu statt, spätestens wenn der Interims-ZOB wieder umzieht, darf Regensburg gespannt sein, wie es weitergehen wird.
Alle bisher erschienen Teile unseres Rückblicks gibt es hier.
RNRed