Jeder kennt den Begriff Kommunion, viele haben selbst schon eine Kommunion in der Kirche empfangen. Doch was genau versteht man unter dem Begriff und was ist eine „Erstkommunion“? Welche Vorbereitungen sind hierfür zu treffen und wann dürfen Kinder überhaupt an dieser teilnehmen?
Der Empfang von Leib und Blut Jesu Christi in Gestalt von Brot und Wein wird als Kommunion oder Heilige Kommunion bezeichnet. Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen „communio“ ab, dem Wort für „Gemeinschaft“. Laut Bibel lässt sich dieses Sakrament direkt auf Jesus Christus zurückführen, der es beim letzten Abendmahl gestiftet haben soll. Alle Menschen, die Leib und Blut des Herrn empfangen, sind Teil einer großen Glaubensgemeinschaft und bilden sinnbildlich einen einzigen Leib. Durch die Kommunion werden die Christen an Leben, Tod und Auferstehung Christi erinnert. Neben der Taufe ist die Kommunion das zweite Initiationssakrament.
So versteht man die Kommunion beziehungsweise das Abendmahl in der römisch-katholischen Kirche
Laut Verständnis der römisch-katholischen Kirche ist die Kenntnis des Dogmas der Transsubstantiation eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme an der Heiligen Kommunion. Obwohl Gastgeschenke auf der Kommunion geradezu obligatorisch sind, ist diese mehr als ein reines Fest für Kinder.
Vielmehr bedeutet sie, dass ein Priester durch das Aussprechen der Einsetzungsworte und die Kraft des Geistes die Gaben von Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt. Diese Wandlung bezeichnet man ebenfalls als Konsekration: Zwar bleiben Brot und Wein äußerlich erhalten. Jedoch verwandelt sich deren Substanz laut römisch-katholischer Auffassung in den Leib und das Blut des Herrn.
Die offizielle Form des Sakramentes ist die Mundkommunion. Alternativ wurde aber auch die Handkommunion per Indult vom päpstlichen Stuhl eingeräumt. Bei der Mundkommunion wird die Hostie vom Kommunionsspender direkt auf die Zunge des Gläubigen gelegt. Bei der hierzulande gängigeren Form der Handkommunion bekommt der Gläubige die Hostie in die linke Hand gelegt. Von dort wird sie entweder direkt mit der Zunge aufgenommen oder mit Daumen und Zeigefinger zum Mund geführt.
Um an der Eucharistiefeier teilnehmen zu können, muss man getauft sein und gemäß den Regeln der katholischen Kirche leben. Hat man jedoch schwerwiegender gesündigt, sollte man vor der Kommunion mit der Buße ein anderes Sakrament empfangen haben. Außerdem sollte man mit einer eucharistischen Nüchternheit an der Kommunion teilnehmen. Das bedeutet, dass man davor mindestens eine Stunde lang keine Nahrungs- und Genussmittel konsumiert.
Vom Empfang der Kommunion ausgeschlossen sind alle Menschen, die nicht getauft wurden. Außerdem dürfen all jene nicht teilnehmen, die weder der katholischen Kirche noch einer mit ihr verbundenen Ostkirche angehören. Auch wer eine sogenannte Todsünde auf sich geladen hat, darf nicht, beziehungsweise nicht mehr, zur Kommunion gehen.
Die Erstkommunion
Als „Erstkommunion“ gilt die erste Teilnahme an der Eucharistiefeier, die in der Regel mit einem größeren Fest und einer Danksagung Kommunion für alle Gäste verbunden ist. Sie findet in der Regel im Frühling statt. Besonders häufig wird dafür der „Weiße Sonntag“ (der direkt auf Ostern folgende Sonntag) als Datum ausgewählt. Dieser Name ist an die weißen Gewänder angelehnt, die man in der frühchristlichen Zeit den neugetauften Menschen als Zeichen der Reinheit anzog.
Und auch heute noch ist es vielerorts Tradition, dass die Kinder (insbesondere die Mädchen) weiße Kleider bzw. anderweitige Kleidungsstücke oder entsprechend-farbige Alben anziehen, um daran zu erinnern. Aber auch das allererste Sakrament, die Taufe, wird dadurch wieder ins Gedächtnis gerufen. Stichwort Tauferneuerung, wozu auch die spätere Firmung – ein weiteres Sakrament – zählt. Von wesentlicher Bedeutung bei der Erstkommunion ist jedoch noch etwas anderes. Nun sind es nicht mehr ausschließlich die Eltern und die Paten, die für den Glauben des Täuflings einstehen. Vielmehr kann er dies durch die Teilnahme an der Gemeinschaft und an der Eucharistie selbst tun.
Wie läuft die Vorbereitung ab?
Um an der Erstkommunion teilnehmen zu dürfen, muss das Kind – wie bereits angesprochen – getauft sein. Wurde es nicht bereits als Baby oder als (Klein-) Kind getauft? Dann besteht die Möglichkeit, trotzdem an der Kommunionvorbereitung teilzunehmen und die beiden Sakramente in einem Gottesdienst (dem bei der Erstkommunion) in Empfang zu nehmen. Erwachsene, die sich katholisch taufen lassen möchten, durchlaufen ebenfalls einen unterweisenden ‚Unterricht‘. Sie werden im Zuge ihrer Taufe dann in der Regel zur Erstkommunion eingeladen und gefirmt.
Wenn es um die Taufe eines Babys oder eines (Klein-) Kindes geht, können die Eltern eine Einladung im Namen des Kindes verschicken, eine sogenannte Taufeinladung. In der Einladung können sie das Datum, die Uhrzeit und den Ort der Taufe angeben. Zusätzlich können sie auch Informationen über den anschließenden Gottesdienst oder das Tauffest geben, falls geplant. Danach müssen Sie sich nur noch um das Gastgeschenk der Taufe Sorgen machen.
Geht man indes von einem Kind aus, das klassisch getauft wurde und zur Erstkommunion gehen möchte, werden seine Eltern mehrheitlich dann angeschrieben, wenn es etwa 8 oder 9 Jahre (also im dritten Schuljahr) ist. Anschließend kann das Kind für einige Monate an einem Vorbereitungsunterricht teilnehmen, der häufig von ehrenamtlichen Kirchenmitarbeiter:innen (Katechet:innen) geleistet wird. In diesem Unterricht werden die Kinder unter anderem mit
- den Hintergründen der Taufe,
- dem Leben und den Ideen Jesu,
- den wichtigsten Informationen zur Kommunion (inklusive dem Ablauf der Feier) und ihrer Bedeutung sowie
- den Unterschieden zwischen Konfirmation und Kommunion
vertraut gemacht. Außerdem beichten sie im Zuge der Kommunionvorbereitung das erste Mal.
Oftmals nutzen Familien die Gelegenheit zudem, um im Frühling vorher noch einen Gottesdienst zum Taufgedächtnis zu feiern.
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