Im Vorfeld des Bürgerentscheids zur Stadtbahn am 9. Juni kritisierte Frau Irmgard Freihoffer vom Bündnis Sahra Wagenknecht in einem offenen Brief Herrn Heinz-Eberhard Deckart, Sachverständigen für Eisenbahninfrastruktur, für seine Ablehnung der Stadtbahn und kommentierte eine Aussage von Kathrin Fuchshuber von der CSU-Stadtratsfraktion. Frau Fuchshuber antwortete hierauf mit einer Stellungnahme.
Die CSU-Stadtratsfraktion lud am vergangenen Dienstag zu einer Infoveranstaltung ein, bei der die Planer der Stadtbahn ihre aktuellen Ergebnisse präsentierten. Im Anschluss wies Frau Kathrin Fuchshuber, Sprecherin der CSU im Ausschuss für den Neubau der Stadtbahn, auf die ihrer Meinung nach bestehenden „Fehler im System“ hin.
Nach der Veranstaltung wandte sich Frau Irmgard Freihoffer vom Bündnis Sahra Wagenknecht mit einem offenen Brief an die Redaktion der Regensburger Nachrichten und bat um Veröffentlichung. In diesem Brief richtete sie sich an den bekennenden Stadtbahngegner Heinz-Eberhard Deckart und kommentierte Aussagen von Kathrin Fuchshuber. Diese antwortete nun ihrerseits mit der folgenden Stellungnahme:
Stellungnahme von Frau Kathrin Fuchshuber, CSU Stadtratsfraktion zum offenen Brief von Frau Irmgard Freihoff
Am Dienstag, den 6. Juni 2024 lud der CSU Ortsverband Stadtnorden zu einer Infoveranstaltung in die Aussiger Straße 22. Die CSU lud dazu Herrn Thomas Feig, Leiter des Amtes für den Neubau einer Stadtbahn und Herrn Florian Plajer, Planungs- und Baureferent der Stadt Regensburg ein. Herr Feig präsentierte die aktuellen Ergebnisse der Vorplanung für die Stadtbahn bei dieser CSU-Veranstaltung. Im Anschluss zeigte Frau Kathrin Fuchshuber, Sprecherin der Stadtratsfraktion der CSU im Ausschuss für den Neubau einer Stadtbahn, die aus ihrer Sicht bestehenden „Fehler im System“ auf.
Hauptkritikpunkte sind - neben den exorbitanten Kosten - die Mobiltätsdaten aus 2011. Diese wurden in der ersten Stadtbahnstudie, der Komobile-Studie 2016, hochextrapoliert. Diese Daten dienen heute noch als Grundlage für die aktuellen Berechnungen der Stadtbahn für: Fahrgastzahlen, Individualverkehr, Radverkehr, etc.
Es werden also Daten aus 2011 nach 2035 hochgerechnet. Ohne Berücksichtigung der Coronapandemie, die die Arbeitswelt mit Homeoffice und Digitalisierung dramatisch verändert hat. Ebenso wenig findet der Radverkehr, der über das E-Bike dramatisch zugenommen hat, Einzug in die Grundlagen.
„Wir brauchen sofort eine aktuelle Datenerhebung aller Verkehre, inklusiv der angrenzenden Region. Wir müssen wissen, wer fährt mit was von wo nach wo. Zusätzlich muss erhoben werden wie viele Menschen fahren aktuell und wann mit welchem Bus von wo nach wo,“ argumentiert Kathrin Fuchshuber in ihrem Vortrag. „Wir planen eine der größten Infrastrukturmaßnahmen von Regensburg, die den Haushalt extrem belasten würde, auf einer Datengrundlage von 2011."
Um eine „Mobilitäts-Welt von morgen“ aufzuzeigen, hatte Fuchshuber in dem zweiten Teil ihrer Präsentation zahlreiche Beispiele aus anderen Städten für die Interessierten dabei: autonome Shuttlen aus Kelheim und Hamburg, Expressbuslinien aus München, autonome Taxis in San Francisco, Hoverbikes aus Dubai, Treckless Train aus Perth und Zhuzhou und auch Busplatooning aus Karlsruhe und München.
„Wir leben im Zeitalter von disruptiver Technologie. Mir war es wichtig zu zeigen, dass auch in Regensburg die Mobilität von Morgen angewandt werden kann. Für mich würde hier die Regio-S-Bahn als Rückgrat die Hauptrolle spielen, die Haltestellen werden mit Expressbuslinien verbunden und die Quartiere mit autonomen Shutteln an die Haltestellen angebunden, es gibt ausreichende Mobiltitäshubs und man könnte mit Krones und BMW reden, ob man die Werksgleise mitbefahren darf. Zusätzlich sind die Radfahrer und Fußgänger von zentraler Bedeutung,“ zeigt Fuchshuber auf.„Ich hatte mich gefreut, meine Stadtratskollegin Irmgard Freihoff unter den Zuhörern zu sehen. Warum bei ihr nur das Busplatooning hängengeblieben ist könnte an der berühmten selektiven Wahrnehmung liegen - wenn man vorher schon weis, was man hören will. Busplatooning war nur eine Mobilitätsform von vielen,“ äußert sich Kathrin Fuchshuber zu dem Kommentar der Stadtratskollegin.
Kathrin Fuchshuber, CSU-Stadtratsfraktion | RNRed