Die OTH Regensburg schreibt an ihrer eigenen Erfolgsgeschichte der künstlichen Intelligenz (KI) mit. Die AI Day Conference an der OTH Regensburg konzentriert sich auf die angewandte KI-Forschung. Das Ziel: die künstliche Intelligenz in Unternehmen und der Wissenschaft zu präsentieren. KI soll unter anderem eine Hilfe bei der Erkennung von Speiseröhrenkrebs sein.
Jüngst fand an der OTH Regensburg die erste AI Day Conference statt, bei der sich alles um das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz (KI) drehte. Prof. Dr. Ralph Schneider, Präsident der OTH Regensburg, und Prof. Dr. Wolfgang Mauerer, Vorsitzender Direktor des Regensburg Center for Artificial Intelligence (RCAI) begrüßten die Gäste, die an diesem Tag an zwölf Fachvorträgen in vier Themen-Sessions teilnehmen konnten. Die Vortragenden gaben Einblicke in Best-Practice-Beispiele und inspirierende Fallstudien zu aktuellen KI-Anwendungsfällen aus der Region Ostbayern.
„Ziel des heutigen AI Day ist es, Erfolgsgeschichten aus der Künstlichen Intelligenz in Unternehmen und der Wissenschaft zu präsentieren. Wir möchten dadurch Industrie und Hochschule gegenseitig inspirieren, Synergien schaffen, neue Ideen entwickeln, ein Netzwerk aus Fachexpertinnen und Fachexperten aufbauen und idealerweise neue Kooperationen initiieren“, sagte OTH-Präsident Prof. Dr. Ralph Schneider.
Das RCAI steht für die ganzheitliche und nachhaltige Erforschung, Erprobung und Anwendung von KI-Konzepten und -Lösungen. Dabei spielen vor allem technische, aber auch ökonomische, ökologische und soziale Aspekte eine zentrale Rolle. „Die enge Partnerschaft mit der Wirtschaft und der Gesellschaft bildet dabei das Fundament unserer Arbeit, was sich auch im heutigen Programm widerspiegelt“, so Prof. Dr. Ralph Schneider.
KI unterstützt bei der Erkennung von Speiseröhrenkrebs
Keynote-Speaker Prof. Dr. Christoph Palm zeigte eindrucksvoll, wie KI direkt Menschen zugutekommt. Mit seinem Team forscht er an der Erkennung und Lokalisierung von Barret-Ösophagus, einer möglichen Vorstufe von Speiseröhrenkrebs. Die von Prof. Dr. Palm entwickelte Lösung ist in ihrer Vorhersagequalität so überzeugend, dass sie von dem kanadischen Unternehmen SatisfyAI inzwischen global lizensiert wurde.
Die Brücke von der Forschung zur Industrie schlugen Dr. Lavinia Israel (ams-OSRAM International GmbH), Dr. Thomas Beer und Ron Krestel (Continental Automotive Technologies), die über den Einsatz der Bayes’schen Optimierung für die effiziente Versuchsplanung und über die Automatisierung von KI-Entwicklung und -Bereitstellung mit Machine Learning Operations referierten.
Im Automotive-Sektor präsentierte Dr.-Ing. Patrick Philipp (Continental Automotive Technologies GmbH) KI-gestützte Lösungsansätze für die Smartphone-Lokalisation in schlüssellosen Fahrzeugschließsystemen. Christian Miedl und Arya Rachman (AVL Software and Functions GmbH) zeigten weitere Anwendungsfälle wie die Selbst-Kalibrierung von Wahrnehmungssensoren für Fahrerassistenzsysteme und die Reduktion des Detailgrads in CAD-Modellen.
KI zur Qualitätssteigerung wurde domänenübergreifend thematisiert – angefangen mit der Epitaxie in der Halbleiterfertigung (Dr. Johannes Oberpriller, ams-OSRAM International GmbH) über automatisierte Prozesse zur Bewertung von und dem Umgang mit Produktionsabweichungen (Maximilian Deichsel, Infineon Technologies AG) bis hin zur KI-gestützten Diagnose von Transformatoren und Laststufenschaltern (Andreas Dreger, MESSKO GmbH/Maschinenfabrik Reinhausen GmbH).
Wenn Haushaltsgeräte sprechen lernen
Den Abschluss bildete der Themenkomplex um Large Language Models (LLMs). Dr. Manuel Kirschner (BSH Hausgeräte GmbH) gab Einblicke in die zukünftige Sprachinteraktion für Haushaltsgeräte. Dr. Maximilian Braun (HORSCH Maschinen GmbH) referierte über die Evolution von eigenentwickelten und angepassten, kommerziellen Sprachmodellen. Samuele Minelli (OTH Regensburg) thematisierte die Fähigkeiten von ChatGPT für strategische Analysen.
Ergänzt wurde das breite Themenspektrum der Vorträge durch eine Posterausstellung mit 23 Beiträgen. Die umfangreichen Diskussionsmöglichkeiten förderten den konstruktiven Ideenaustausch und die gegenseitige Inspiration unter den mehr als 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Damit ging die AI Day Conference den nächsten wichtigen Schritt in Richtung eines fachlichen Expertennetzwerks.
Auch die wissenschaftliche Koordinatorin Nicole Höß zeigte sich begeistert vom großen Interesse aus Industrie und Wissenschaft und bedankte sich bei allen Mitwirkenden herzlich für ihre Beiträge. Finanziell unterstützt wurde die Konferenz von der ams-OSRAM International GmbH sowie von der Continental Automotive Technologies GmbH.
OTH Regensburg / RNRed