Bluthochdruck ist eine Erkrankung, die lange Zeit als Problem des fortgeschrittenen Alters galt. Doch in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass auch junge Menschen zunehmend betroffen sind. Besonders die Generation Y zeigt alarmierende Tendenzen.
Stress, ein ungesunder Lebensstil und mangelnde Vorsorge tragen dazu bei, dass Bluthochdruck in der Altersgruppe, die zwischen 1981 und 1996 geboren ist, eine ernsthafte Bedrohung darstellt.
Warum Bluthochdruck in jungen Jahren oft unentdeckt bleibt
In der Regel wird Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, als stiller Killer bezeichnet. Das liegt daran, dass die Symptome oft erst in späten Stadien auftreten. Besonders bei jungen Menschen bleibt der Zustand häufig unentdeckt, da man oft davon ausgeht, gesund und widerstandsfähig zu sein.
Viele junge Erwachsene lassen sich selten medizinisch durchchecken und messen ihren Blutdruck nur selten. Hinzu kommt, dass Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Konzentrationsstörungen leicht anderen Ursachen zugeschrieben werden. Oft wird vermutet, dass Stress, Schlafmangel oder eine unausgewogene Ernährung hinter diesen Beschwerden stecken, ohne die mögliche Ursache – Bluthochdruck – in Betracht zu ziehen.
Auch das Vertrauen in die eigene körperliche Gesundheit spielt eine Rolle. Man sieht sich als jung, dynamisch und belastbar. Dass Bluthochdruck bereits in diesem Lebensabschnitt auftreten kann, ist vielen nicht bewusst. Dabei sind die Folgen langfristig oft gravierend: Unbehandelter Bluthochdruck erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Nierenschäden erheblich.
Ursachen und Risikofaktoren für Bluthochdruck bei der Generation Y
Die Lebensweise der Generation Y unterscheidet sich in vielen Punkten von der ihrer Eltern. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in den Gesundheitsrisiken wider. Die Hauptfaktoren, die zu einem frühzeitigen Auftreten von Bluthochdruck beitragen, lassen sich in drei Kategorien unterteilen:
Stress und psychische Belastungen:
- Berufliche Herausforderungen und Leistungsdruck
- Permanente Erreichbarkeit durch digitale Medien
- Soziale Vergleichbarkeit über Plattformen wie Instagram und LinkedIn
Ungesunde Lebensgewohnheiten:
- Hoher Konsum von Fertigprodukten und Fast Food
- Bewegungsmangel durch sitzende Tätigkeiten
- Häufiger Alkohol- und Tabakkonsum
Fehlende Vorsorge:
- Unzureichendes Wissen über Blutdruck und dessen Bedeutung
- Wenig Bewusstsein für präventive Gesundheitsmaßnahmen
Der Alltagsstress, der für viele junge Erwachsene alltäglich geworden ist, wirkt sich nicht nur auf die Psyche aus, sondern hat auch direkte physiologische Konsequenzen. Cortisol, das Stresshormon, führt bei andauernder Belastung zu einer Verengung der Blutgefäße und einem Anstieg des Blutdrucks.
Wie man Bluthochdruck in jungen Jahren erkennt
Da die Symptome von Bluthochdruck oft unspezifisch sind, ist regelmäßiges Messen eine der wenigen Möglichkeiten, die Krankheit frühzeitig zu erkennen. Ein Blutdruckmessgerät kann dabei helfen, den Blutdruck bequem und unkompliziert zu Hause zu überprüfen. Wichtig ist, dass man sich der Normalwerte bewusst ist: Ein systolischer Wert von unter 120 mmHg und ein diastolischer Wert von unter 80 mmHg gelten als optimal.
Wer jedoch höhere Werte misst, sollte diese nicht ignorieren. Besonders bei wiederholt erhöhten Messungen ist eine Abklärung durch den Hausarzt dringend zu empfehlen. Neben der Messung des Blutdrucks können weitere Untersuchungen, wie Bluttests oder Ultraschall, notwendig sein, um mögliche Folgeschäden oder zugrunde liegende Ursachen auszuschließen.
Tipps zur Senkung des Blutdrucks in jungen Jahren
Bluthochdruck ist kein unabwendbares Schicksal. Mit der richtigen Lebensweise kann man viel dazu beitragen, den Blutdruck zu senken oder gar nicht erst ansteigen zu lassen. Die folgenden Maßnahmen haben sich als besonders effektiv erwiesen:
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist essenziell. Der Konsum von Salz sollte möglichst gering gehalten werden, da zu viel Natrium den Blutdruck erhöhen kann.
- Bewegung: Regelmäßiger Sport, wie Joggen, Radfahren, Kraftsport oder Yoga, hilft dabei, den Kreislauf zu stabilisieren und den Blutdruck zu regulieren.
- Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen können dabei helfen, Stress abzubauen und den Blutdruck zu senken.
- Schlaf: Ausreichend Schlaf ist wichtig, um dem Körper Zeit zur Regeneration zu geben und Stresshormone abzubauen.
- Verzicht auf schädliche Substanzen: Alkohol und Nikotin wirken sich negativ auf den Blutdruck aus und sollten möglichst vermieden werden.
Zusätzlich kann es hilfreich sein, sich über Bluthochdruck und dessen Folgen zu informieren. Wer das eigene Risiko versteht, ist motivierter, aktiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Präventive Maßnahmen lohnen sich immer – insbesondere, wenn man frühzeitig damit beginnt.
Gastbeitrag