Laut Bayerns Gesundheitsminister Holetschek könnten 52 Pflegekräfte aus dem Ausland so bald wie möglich in Bayern anfangen. Somit ist die bayerische „Fast Lane“ für schnellere Anerkennungsverfahren für Pflegefachkräfte gut angelaufen. Wer jedoch in diesem Bereich arbeiten möchte, benötigt zunächst eine Anerkennung seiner beruflichen Qualifikationen.
Die bayerische „Fast Lane“ für schnellere Anerkennungsverfahren für Pflegefachkräfte ist im ersten Monat gut angelaufen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Montag in München hingewiesen. Der Minister betonte: „Für 52 Pflegekräfte aus dem Ausland gab es in den vergangenen vier Wochen positive Nachrichten: Sie haben innerhalb von wenigen Tagen nach Antragstellung vom Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) eine Rückmeldung bekommen.“ Die Antragstellerinnen und Antragsteller müssten nun noch letzte Unterlagen einreichen oder eine Anpassungsmaßnahme absolvieren, wenn noch vorhandene Unterschiede zur deutschen Ausbildung auszugleichen seien. Im Anschluss könnten sie dann ihre Arbeit als Pflegefachkraft in Bayern aufnehmen.
Anerkennungsverfahren beschleunigt
Der Minister fügte hinzu: „Wer als Pflegekraft in Deutschland und damit auch in Bayern arbeiten will, braucht zwingend eine Anerkennung seiner beruflichen Qualifikation. Das LfP hat die komplexe Prüfung erfolgreich vereinfacht und das Verfahren größtmöglich digitalisiert. Damit wurde das Anerkennungsverfahren immens beschleunigt!“
294 Anträge eingegangen
Holetschek ergänzte: „Insgesamt sind seit 1. Juli 2023 294 Anträge beim LfP eingegangen. Die Anträge stammen von Pflegekräften aus Ländern wie Bosnien und Herzegowina, Indonesien, Philippinen und Ungarn. Die Bilanz nach dem ersten Monat zeigt, wie groß das Interesse ist, in Bayern in der Pflege zu arbeiten. Das freut mich. Denn die Rekrutierung, Anerkennung und nachhaltige Integration von ausländischen Pflegefachkräften ist ein zentraler Baustein, um Personallücken in der Pflege zu schließen.“
Zahl der Pflegebedürftigen steigt auf eine Million – 60.000 Pflegekräfte benötigt
Der Minister fügte hinzu: „Klar ist: Die Pflege ist eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Mit dem demografischen Wandel und der alternden Bevölkerung nimmt die Pflegebedürftigkeit in unserer Gesellschaft immer weiter zu. Alleine in Bayern wird die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit rund 580.000 auf bis zu eine Million im Jahr 2050 steigen. Bis dahin werden wir voraussichtlich mindestens 60.000 Pflegekräfte mehr brauchen. Dabei stehen wir in der Pflege schon heute vor einem Pflegekräftemangel.“
Holetschek unterstrich: „Für mich steht fest: Pflege muss für alle Menschen zugänglich und qualitativ hochwertig bleiben. Wir müssen uns der Verantwortung stellen, die Zukunft der Pflege in Bayern nachhaltig zu gestalten und sicherstellen, dass alle Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, diese auch erhalten. Die Zentralisierung der Anerkennungsverfahren beim LfP ist dafür ein wichtiger Meilenstein.“
Was ist die „Fast Lane“?
Mit der „Fast Lane“ für Pflegefachberufe wird das Zusammenspiel zwischen der Zentralen Stelle für die Einwanderung von Fachkräften (ZSEF) und der Koordinierungs- und Beratungsstelle Berufsanerkennung (KuBB) optimiert. Konkret bedeutet das für die Alten- und Pflegeheime sowie die Kliniken als Arbeitgeber, dass sie in Zukunft im Rahmen des beschleunigten Verfahrens nur noch einen Ansprechpartner sowohl für die aufenthaltsrechtliche Prüfung als auch im Rahmen des Anerkennungsverfahrens haben, nämlich die ZSEF. Vorgeschaltet gibt es mit der KuBB eine Stelle, die sie in allen Fragen des Verfahrens berät. Mit der Zentralisierung der Anerkennungsverfahren beim LfP erhalten die Arbeitgeber darüber hinaus die Sicherheit, dass für jedes Herkunftsland einheitliche Entscheidungen ergehen. Das erleichtert ihnen die Planung.
Den Online-Antrag sowie alle wichtigen Informationen und die häufigsten Fragen rund um die Anerkennung im Bereich der Pflege finden Sie unter www.anerkennung-pflege.bayern.de. Die Internetseite steht neben Deutsch zusätzlich in englischer, spanischer, französischer und ukrainischer Sprache zur Verfügung – weitere Sprachen sind geplant.
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege / RNRed