Beim Präsenztreffen im Literaturhaus Bernhard Rings in Nürnberg am Montag, den 05. August, waren unter anderem der Naturparkverband Bayern, die Naturparke Haßberge und Hirschwald, das Biosphärenreservat Rhön, das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie das Bayerische Landesamt für Umwelt vertreten. Das weitere Vorgehen für die klimaresiliente Fließgewässerlebensräume sollte vor Ort mit allen Vertreterinnen und Vertretern besprochen werden.
Sechs Jahre: kleine Gewässer im Fokus
Es fand eine lebhafte Konversation über die Ziele und Maßnahmen des über sechs Jahre laufenden Projekts statt. Empfohlen wurde, den Fokus vorwiegend auf kleinere Gewässer dritter Ordnung zu legen, denn sie machen 92 Prozent der bayerischen Gesamtfließgewässerstrecke aus. Und gerade diese kleineren Gewässer sind häufig von einer Vielzahl von Barrieren durchzogen, wie Abstürze oder Wehre. 84 Prozent der 6.600 Wehre in den bayerischen Gewässern sind nicht überwindbar für Gewässerlebewesen. Die Barrieren zerstückeln die Bäche in einzelne, voneinander getrennte Lebensräume. Ein großes ökologisches Problem, das es zu beheben gilt, zumal etliche der Barrieren keine Funktion mehr haben. So gelten rund 900 Wehre als baufällig, womit sich eine große Chance auf einen erfolgreichen und zeitnahen Rückbau bietet.
Renaturisierung notwenig
Im weiteren Dialog wurde diskutiert, wie der Rückbau solcher funktionslosen Barrieren systematisch gefördert und als entscheidende, wirkungsvolle Renaturierungsmaßnahme fest etabliert werden kann. Welche Hindernisse stehen noch im Weg, und wie können diese überwunden werden? Und vor allem: Wie kann in unserer Gesellschaft ein starkes Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass auch wir Menschen immens von intakten Bächen und Flüssen profitieren? Dabei können die Naturparke und das Biosphärenreservat Rhön mit ihren Rangern, Bildungsangeboten und dem engen Kontakt zu den Kommunen wertvolle Unterstützung bieten. Als Multiplikatoren wollen sie die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt in die breite Öffentlichkeit tragen und den Gewässerschutz in ihren Gebietskulissen vorantreiben.
„Das Treffen war ein wichtiger Schritt für unser gemeinsames Projekt. Der persönliche Austausch und die intensive Zusammenarbeit sind entscheidend, um unsere Ziele zu erreichen und an vielen Orten klimaresiliente Fließgewässerlebensräume in Bayern zu schaffen“, betonte Dr. Birgit Thies vom WWF Deutschland.