Am vergangenen Samstag waren erneut Greenpeace-Aktivisten in der Regensburger Altstadt unterwegs, um Unterschriften für ein starkes UN-Plastikabkommen zu sammeln. Die Passanten stimmten ausnahmslos zu, dass die Plastikflut gestoppt werden muss und zeigten sich erschüttert über die weltweite Ansammlung von Kunststoffen.
Am Samstag, den 23. November, waren erneut Greenpeace-Aktivisten in der Regensburger Altstadt unterwegs. Sie sammeln Unterschriften für ein starkes UN-Plastikabkommen.
„Letzte Chance in Südkorea“
Die heute beginnende letzte Verhandlungsrunde (INC-5) des UN-Plastikabkommens im koreanischen Busan könnte laut der Initiative Greenpeace Regensburg zum internationalen Durchbruch gegen Plastikmüll werden, drohe aber zu scheitern. In Deutschland fallen laut Umweltbundesamt jährlich mehr als sechs Millionen Tonnen Plastikmüll an. Weltweit werden den Vereinten Nationen zufolge 2024 fast 400 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert.
Die Verhandlungen bieten die Chance, die Plastikkrise weltweit zu stoppen. Doch Lobbyist/innen und Öl-Staaten wollen das Abkommen wohl verwässern.„Jeden Tag ohne ein starkes Plastikabkommen versinkt die Welt tiefer im Müll“, so Moritz Jäger-Roschko, Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz bei Greenpeace Hamburg.
„Lobbyarbeit lenkt ab von den effizientesten Lösungsansätzen“
Nur sieben Tage wird verhandelt, doch bei den Kernproblemen Plastikproduktion, bedenkliche Chemikalien und Finanzierung gehen die Positionen noch weit auseinander. Die Plastikproduktion befeuert die Klimakrise. Ein wirkungsvolles Plastikabkommen setze verbindliche Vorgaben zur drastischen Verringerung der weltweiten Plastikproduktion. Dazu gehöre ein globaler Maßnahmenplan zur Verringerung, Mehrweg-Quoten für Verpackungen und Verbote für vermeidbares Einwegplastik.
Laut Greenpeace Regensburg hemmen momentan Lobbyisten der petrochemischen Industrie, aber auch ölfördernder Industrien und Länder den Verhandlungsprozess. Sie würden die Gespräche auf „besseres“ Recycling fokussieren und von dem bewiesenen Fakt ablenken, dass es am effizientesten wäre, Plastik schon in der Produktion zu vermeiden, um die Plastikmüllflut einzudämmen. Denn, so Frank Gesche aus der Greenpeace-Gruppe Regensburg, „sie verdienen an der Produktion von neuem Plastik und und damit an Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung und dem weiteren Zuspitzen der Klimakrise.“
Greenpeace Regensburg / RNRed